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Auenperle war in den 1000 Guinées so überlegen, dass Reiter Nicolas Guilbert die Musse hatte, sich nach den Gegnern umzuschauen.
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Auenperle eine Klasse für sich

24.04.2018 11:46
von  Willi Bär //

Die erste klassische Siegerin der Galoppsaison 2018 heisst wie erwartet Auenperle. Die von Christina Bucher für Rudolf Remund trainierte Areion-Tochter galoppierte in den 1000 Guinées in einer eigenen Liga, sodass sich Reiter Nicolas Guilbert schon früh nach der abgehängten Konkurrenz umschauen konnte.


Die Geschichte des Rennens ist schnell erzählt. Nicolas Guilbert liess sich auf keinerlei taktische Spiel-
ch­en ein und liess die gut gestartete Auenperle sogleich die Spitze übernehmen. Trainingsgefährtin Sanora begleitete sie etwas versetzt in zweiter Spur und die Französin Valombreuse galoppierte im Rücken der Favoritin. Durch den Schluss­bogen blieb Auenperle noch beim Feld, doch auf der Zielgeraden verabschiedete sie sich von ihren Begleiterinnen. Obwohl sie Mitte der Geraden nach aussen wegbrach und am Schluss nur noch austrudelte, kreuzte sie den Zielpfosten sechs Längen vor Valombreuse (Bertrand Flandrin) und weitere drei Längen vor Sorina (Astrid Wullschleger), die das Restfeld knapp vor Lorena (Milan Zatloukal) anführte. So beeindruckend die Vorstellung von Auenperle ausfiel, so enttäuschend verlief der Auftritt von Sanora, dem für Schweizer Verhältnisse zweiten Ausnahmetalent. Die vom Besitzerpaar Geri Moser und Sandra Lony selber gezogene Soldier-Hollow-Tochter kam als Zweitletzte ins Ziel, klar geschlagen von Pferden, die normalerweise gegen sie chancenlos sind.

Zukunftsmusik
Auenperle hat Nennungen für die «Poule d’Essai des Pouliches» in Longchamp und das deutsche Pendant,  die German 1000 Guineas in Düsseldorf. Laut Peter Scotton, der die Areion-Tochter dem Gestüt Auenquelle einst für 15000 Euro abgekauft hatte, sehen die weiteren Pläne für die Stute so aus, dass man beabsichtigt, die Stute Ende Mai nach Düsseldorf zu schick­en. Als Vorbereitung auf den deutschen Stutenklassiker soll sie in der Zwischen­zeit eventuell noch eine Gruppe-III-Prüfung bestreiten. Die Swiss 2000 Guineas, für die sie auch eine Nennung hatte, sind kein Thema mehr. Dort wird der Stall von Christina Bucher und Peter Scotton von Zantario, der wie Auenperle Rudolf Remund ge­hört, vertreten werden.


Atopos bleibt ungeschlagen
Mit dem über 2150 Meter führenden Prix Compiègne stand eine zweite Prüfung für Dreijährige auf dem Programm. Atopos bestä­tigte den Eindruck, den er bei seinem Debüterfolg Ende März vermittelt hatte. Der Schützling von Claudia Erni ist noch etwas grün in seinem Verhalten, verfügt aber über grosses Galoppiervermögen. Obwohl er etliche Pfund mehr zu tragen hatte als die Gegner, siegte er unter Tim Bürgin leicht vor Stall Schachens White Wind und dem «Kräuliger» Appalachian, bei dem es sich um einen Halbbruder des Melbour­ne-Cup-Siegers Almandin handelt. Die drei Erstplatzierten haben alle eine Nennung für das Swiss Derby.
Während Miro Weiss bei Atopos, der später in den Besitz von Kathrin Teusch­er wechselte, lediglich für den Kauf zuständig war, sorgten im allgemeinen Handicap Cri de Lope (Michal Mach) und Archi Pink für einen Doppelsieg des Champions. Erfolgreichste Aktive des Tages war aber Isabelle Chrenka, die auf diese Saison hin die Leitung im Stall ihres Vaters Karl Klein übernommen hat. Nachdem Horma (Dennis Schiergen) ein Handicap III gewonnen hatte, doppelte Val Roi (Tomas Vodrazka) im finalen Hürdenrennen nach. Zuvor hatte der von Morgane Bürgin gerittene und von Karin Suter-Weber für Sonja Furrer trainierte Espresso seinen Ausrutscher vom Saisondebüt umgehend korrigiert, und zwar mit einer Deutlichkeit, die nichts zu wünschen übrig liess.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 16/2018)

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