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Podest der OCC-Gesamtwertung (v. l.): Marianne Hauser (2.), Ester Sennhauser (1.) und Tina Schärer (3.).
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Cuperfolg für Sennhauser – Doppelsieg für Schnyder

17.07.2018 11:24
von  Corin Koch //

Während fünf Tagen und über 45 Stunden lang galoppierten Pferde über den grossen Sandplatz von Turbenthal. Der grosse Final sowie die Gesamtwertung des Ostschweizerischen Concours Clubs wurde von Ester Sennhauser mit Bodet M gewonnen. Tamara Schnyder und Stefan Meierhans dominierten in den höchsten Prüfungen.


Der Höhepunkt des Sommerspringens Turbenthal war traditionellerweise der Final des Cups des Ostschweizerischen Concours Club (OCC) am Samstag. Für diesen Final werden die sechs besten Ergebnisse aus zehn Qualifikationen während eines Jahres berücksichtigt. Dabei kann sich ein Reiter für den grossen Final über 125 Zentimeter oder den kleinen Final über 115 Zentimeter qualifizieren. Wie es sich für einen Final gebührt, stellte das Parcoursbauerteam Conny Ruppli, Bruno Minnig und Werner Wüthrich für beide Prüfungen einen anspruchsvollen und selektiven Parcours. Fehler wurden an diversen Hindernissen begangen, doch moch­te der Kreuzoxer gegen Ende des Parcours die meisten Schwierigkeiten bereiten. Für das einmalige Stechen qualifizierten sich von den 30 Teilnehmern neun Paare. Gespannt wartete man auf Martina Guntli, welche als letztjährige Siegerin ihren Titel verteidigen wollte. Angriffig und fehlerfrei galoppierte sie ins Ziel. Das liess hoffen, direkt nach Guntli startete Alexandra Reith mit dem neunjährigen Schimmelwallach Chaps. Ihr gelang ebenfalls ein Nullfehlerritt und dies noch drei Sekunden schneller als Guntli. Auch der letztstartende Manfred Kiser konnte ihre Zeit nicht unterbieten und so gewann Alexandra Reith mit Chaps verdient.

Ersehnter Sieg für Sennhauser
Im grossen Final des OCC konnten sich 30 Paare auf die Startliste setzen lassen, wovon neun den Normal­parcours ohne Strafpunkte absolvierten und sich für das Stechen qualifizieren konnten. Die letztjährige Siegerin Severine Schmid musste bereits im Normal­parcours einen Abwurf hinnehmen und war somit nicht mit von der Partie. In Bezug auf den Gesamtsieg nehmen die Konkurrenten jeweils die bisher gesammelten Punkte mit in den Final, welcher dreifach gewichtet wurde.

Sieg im Final der grossen Tour: Ester Sennhauser und Bodet M.

Gestartet wurde in aufsteigender Reihenfolge, sodass die wahrscheinlichs­ten Anwärter auf den Gesamtsieg am Schluss an der Reihe waren. Im Stechen mit dabei waren die beiden führenden der Gesamt­rangliste Ester Sennhauser und Marianne Hauser und so blieb es spannend. Sennhauser war mit Bodet M zuerst am Start und setzte mit ihrem fehlerlosen Parcours Hauser unter Druck. Hauser konnte im Sattel von Cosmashiva wegen eines Abwurfes nicht mithalten und platzierte sich in der Gesamtwertung auf Rang zwei. «Endlich hat es geklappt! Letztes Jahr wurden wir Zweite, doch dieses Jahr hat es gereicht!», meinte die strahlende Siegerin über ihr erreichtes Ziel.

Doppelsieg für Schnyder
Am Donnerstag standen zwei Prüfungen der Kategorie N 135 an. Tamara Schnyder konnte mit dem 18 Jahre alten Hannove­raner Simpatico die erste Prüfung souverän für sich entscheiden.

Doppelsieg im N 135 mit Simpatico: Tamara Schnyder (hier auf Quinsten).

Die zweite Prüfung erfolgte mit an­schliessendem Stechen und so wurden die Karten erneut gemischt. Doch Schnyder und Simpatico wissen genau, wie man Prüfungen gewinnt, liegt der erste Sieg doch schon 13 Jahre zurück und unzählige dazwischen. Dieses Mal schwang noch ein Quäntchen Glück mit, doch umso grösser war die Freude über ihren Doppelsieg.


Erfolge für Jud und Meierhans
Am Sonntag krönten die S-Prüfungen den Anlass. Die erste Prüfung wurde nach Besichtigung von vielen Seiten als sehr schwer eingeschätzt, doch bewiesen die 26 fehlerfreien Ritte etwas anderes.

Stefan Meierhans belegte im N 140 mit Vienne du Thot und Sun Boy du Chatelet (Bild) gleich die Ränge eins und zwei.

Sieg im Final der kleinen Tour: Alexandra Reith auf Chaps.

Dennoch verursachte die letzte Kombination kurz vor dem Ziel einige Fehler. «Wo­möglich spielen hier die Farben und die luftige Bauweise mit der Planke eine Rolle», erklärte die Parcoursbauerin. Aus Reitersicht ergänzte Roland Grimm: «Gegen Ende des Parcours bringen nicht mehr alle Pferde genügend Kraft mit, die bergauf stehende Kombination gut zu meistern.» Raphael Jud ritt von Anfang an zügig vorwärts und legte die schnellste Runde vor. Er siegte zwei Zehntel vor Tamara Schnyder mit Quinsten. In der zweiten Prüfung des N 140 schien die Zeit der grosse Knackpunkt zu sein. Zehn Reiter verpassten das Stechen lediglich aufgrund der Zeit­überschreitung. Zehn Reiter ritten genügend vorwärts und qualifizierten sich für das Stechen – Stefan Meierhans sogar mit zwei Pferden. Nur drei fehlerfreie Runden wurden im Stechen gezeigt, wovon Meierhans mit Vienne du Thot und Sun Boy du Chatelet die schnellsten zwei drehte und sich gleich doppelt feiern lassen konnte.


Neuer OK-Präsident
13 Jahre lang fungierte Annemarie Hächler aus Hittnau als OK-Präsidentin des Sommerspringens. Als aktive Concoursreiterin kennt sie sowohl die Veranstalter- wie auch Teilnehmerseite und weiss, was ein gutes Turnier ausmacht. Dieses Jahr übernahm der ehemalige Gemeindepräsident Felix Moser aus Wila Hächlers Amt. Das Freimitglied kennt die Reiterperspektive nur durch seine Frau und seine Töchter. Nach anfänglicher Ungewissheit, was alles auf einen zukommt, blickt er auf einen gelungenen Anlass zurück: «Ich bin zufrieden mit dem Anlass und war froh, Hächler allzeit im Rücken gewusst zu haben.»

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 28/2018)

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