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Fleissige Helfer in drei Generationen (v. l.): Werner Baltensperger, Kerstin Morf und Evelyn Morf Baltensperger. Fotos: Katja Stuppia
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Drei Generationen für den CSI Zürich

30.01.2018 14:12
von  Chantal Kunz //

Ein grosser Anlass wie der CSI Zürich funktioniert nur mit haargenauer Planung, viel Motivation und vor allem fleissigen Helfern. Drei von ihnen sind Werner Baltensperger, seine Tochter Evelyn Morf Baltensperger und seine Enkelin Kerstin Morf. In drei Generationen sorgen die drei seit Jahren für Ordnung in den Stallungen des internationalen Turniers.

Glänzende und muskulöse Pferde begeistern das Pub­likum am CSI Zürich, wenn sie durch den Parcours fegen. Hinter diesem Anblick stehen über 200 freiwillige Helfer, die das überhaupt ermöglichen. Drei davon sind Werner Baltensperger, seine Tochter Evelyn Morf Baltens­perger und deren Tochter Kerstin Morf aus Birchwil. Werner Baltens­perger ist mittlerweile seit 25 Jahren dabei und schaut in den Stallungen des CSI Zürich zum Rechten. «Angefangen hat das Ganze, als der damalige Schweizerische Pferdezuchtverband Fohlen aus Witzwil – für einen Teil der Show – gebracht und Helfer aus der Pferdezuchtgenossenschaft gesucht hat. Da habe ich natürlich mitgemacht und mich anschliessend erkundigt, ob man auch sonst am CSI als Helfer fungieren kann. Dies war der Start meiner Laufbahn hier», sagt Werner Baltensperger. Er habe einfach Freude an der Sache, denn es sei immer eine Abwechslung zum Alltag und sehr interessant gewesen.

Die Helfer des CSI Zürich.

So hat es dann seine Tochter Evelyn mitgezogen. Zu Beginn habe sie einfach zugeschaut. «Irgendwann fragte mein Vater, ob ich nicht auch helfen wolle, sie bräuchten noch mehr Personen. Das freute mich sehr und von da an war ich auch jedes Jahr dabei.» Früher waren es vier Tage, dann noch drei. «Das war immer das Highlight des Jahres, dafür habe ich auch immer freigenommen.» Auch sie finde es sehr spannend, hinter die Kulissen zu sehen und ein Teil des Ganzen zu sein. Die Enkelin von Werner Baltensperger, die 15-jähri­ge Kers­tin Morf, konnte in der Schule einen Jokertag einlösen, damit sie auch schon am Freitag helfen konnte. «Zwei Tage wären ja schon etwas kurz, vor allem dieses Jahr, da der CSI Zürich zum letzten Mal stattfindet.»

Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen

Trotz Arbeit findet die Familie Zeit, um auch etwas vom Sport und der Show zu sehen. «Stundenmässig sind wir sehr lang hier, wir fangen früh am Morgen an und gehen erst am späten Abend», so Evelyn Morf Baltensperger. Da sie zu dritt sind, können sie sich aber aufteilen. Immer jemand bleibt beim Stall, wenn die zwei anderen ins Stadion gehen. «Unser Auftrag ist es, den Stall sauber zu halten.» Die Aufgaben seien aber nicht fix verteilt, jeder macht das, was gerade ansteht. Dabei erlebe man immer wieder Highlights. Dies seien hauptsächlich kleine Momente, erinnert sich Kers­tin Morf. Zum Beispiel, wenn man mit den Pferdepflegern spricht und sie von ihren Erfahrungen erzählen. Einige kenne man mittlerweile schon persönlich, da diese jedes Jahr wieder dabei sind. «Es war auch immer toll, die Sportler so nahe zu sehen», schwelgt Werner Baltens­perger in Erinnerungen. Ihm habe das Ende des CSI Zürich eine Entscheidung abgenommen. «Ich habe mir schon länger überlegt, ob ich nun aufhören soll. Nun hat sich das erledigt.» Für Evelyn Morf Baltens­perger lebt mit dem Ende des CSI die Fasnacht wieder auf. Sie sei früher eine Fasnächtlerin gewesen, was sie dann mehrheitlich aufgegeben habe. «Aber nächs­tes Jahr werde ich wahrscheinlich wieder an der Fasnacht bei uns zu Hause mitmachen.» Am meisten enttäuscht ist die Jüngste der Familie. Für sie sei es schon immer ein grosses Erlebnis gewesen, sie wolle noch nicht aufhören. «Aber mal schauen, was die Zukunft bringt. Vielleicht kann ich an einem anderen grossen Turnier helfen», sagt die begeis­terte Springreiterin.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 4/2018)

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