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Das Nationale Pferdezentrum in Bern.
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Ein Angriff auf das Kulturgut Pferd

14.11.2017 14:06
von  Florian Brauchli und Sascha P. Dubach //

Bern im Jahre 2027 - wo einst Hufgetrappel und Wiehern zu hören war und es nach Pferden roch, wuseln jetzt eifrig Militärangehörige mit Aktenmappen und Notizblöcken umher. Das Nationale Pferdezentrum NPZ, welches hier als Nachfolger der EMPFA (Eidgenössischen Militärpferdeanstalt) über 30 Jahre zu Hause war, musste im Zuge einer Umnutzung des Geländes neuen Bürogebäuden der Armee weichen. Statt der Wissensvermittlung rund um das Pferd, wird hier nun die Ausbildung an Drohnen gelehrt. Verschwunden sind die Vierbeiner, ihre Stallungen, die Reiter, die Hufschmiede, die Tierärzte. Auch nach den Sandplätzen, den Wiesen und den Geländehindernissen sucht man vergeblich. Das Pferd - kein kulturell schützenswertes Gut mehr in der Schweizer Armee. Eine Utopie? Leider nein. Aktuell zwar eher unwahrscheinlich, aber trotzdem geben aktuelle Entwicklungen Grund zur Sorge.

Wir geben es zu, die Einleitung tönt im ersten Moment vielleicht etwas gar düster. Und doch ist es gut möglich, dass gewisse, im Moment nicht für möglich gehaltene Szenarien eines Tages eintreffen könnten. Doch um was geht es aktuell: Das Nationale Pferdezentrum Bern ist eine privatrechtliche Genossenschaft. Sie übernahm genau vor 20 Jahren mit einem Leistungsauftrag den Betrieb der ehemaligen Eidgenössischen Militärpferdeanstalt EMPFA. Um diesen Leistungsauftrag zu erfüllen, verfügte das NPZ jeweils über rund 60 militarisierte Reitpferde, wovon stets rund 50 Vierbeiner einsatzfähig sind. Die gesamte Infrastruktur gehört dem VBS (Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport) und wird vom NPZ nur gemietet. Kernbestandteil des Leistungsauftrages ist die Bereitstellung von ausreichend Pferdematerial für den Train, Veterinärdienst und Hufschmiede sowie alle mit der Reitertradition und dem Militärsport verbundenen Aktivitäten.

Der aktuelle Vertrag zwischen VBS und NPZ läuft Ende 2018 aus. In Zusammenhang mit dem neuen Auftrag plante der Leistungsbesteller VBS nun folgende Abbaumassnahmen:
• Reduktion des Pferdebestandes von 65 auf noch 38 militarisierte Tiere.
• Aufhebung der Unterstützungsbeiträge für ausserdienstliche Tätigkeiten.
Dagegen formierte sich Widerstand.

Gesamten Artikel als PDF downloaden - HIER klicken.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 45/2017)

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