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Der Landwirt und Lastwagenfahrer Bruno Hossle.
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Er herrscht über Hunderte von Pferdestärken

12.12.2017 13:48
von  Charles Stoob //

Die Vielfalt seiner Ausbildung zum Landwirt ist Respekt heischend. Das grosse Hobby von Bruno Hossle aus Ueken AG ist, nebst dem Skifahren, vor allem der Reitsport. Diesen betreibt er beispielhaft als 

Aktiver und Organisator. Auf dem Landwirtschaftsbetrieb Geerenhof aufgewachsen, kam Bruno schon in jungen Jahren in intensiven Kontakt mit den hofeigenen Pferden. Er hat mit den zugewiesenen Aufgaben für diese Vierbeiner erfahren, wie wertvoll deren Einsatz in der Landwirtschaft sein kann. Für ihn stand schon deshalb früh der Beruf Bauer im Fokus. Und er hat ihn auch erlernt – und wie! Wer zwei Landwirtschaftslehrjahre absolviert, nach der Rekrutenschule als Motorfahrer in Payern wiederum zwei Fachkurse an der Landwirtschaftsschule in Frick zur Weiterbildung besucht und die anschliessende Fähigkeitsprüfung mit Bravour besteht, darf ruhigen Gewissens behaupten, ein Meister seines Fachs zu sein. Erst recht, wenn noch ein Kurs Erwerbsobstbau dazugehört. Der Ausbildung aber noch nicht genug, verbrachte er neun Monate in den USA bei einem Farmer, der mit seinem Mähdrescher dort in verschiedenen Staaten Einsätze tätigt. Für Bruno ein Erlebnis der besonderen Art, auch wenn er sich nur hie und da ans Steuer des Mähdreschers setzte, sondern mehrheitlich die Aufgabe als Chauffeur wahrnahm. Sprachlich war ja dieser Amerikaabstecher für ihn ebenfalls ein Gewinn.

Bruno Hossle in Amerika – zwei von vielen seiner Arbeitsgeräten.

Innovation ohne Ende

Zwischenzeitlich hat jedoch Bruno Hossle einige Jahre zuvor noch die Lastwagenprüfung bestanden und bei verschiedenen Firmen aushilfsweise als Lastwagenchauffeur gearbeitet. Einige Monate, bevor Bru­no den Geerenhof seiner Eltern übernehmen durfte, hat er seinen Wissensdurst mit einem Betriebsleiterkurs an der Landwirtschaftlichen Schule Liebegg in Gränichen stillen können. Er sah sich genötigt, nach drei Jahren den Hof den Gegebenheiten anzupassen und die Milchproduktion einzustellen. Sein breiter Aufgabenbereich liess einen anderen Entscheid gar nicht zu. Man bedenke: Bruno Hossle war noch sechs Lenze lang Anlagenführer bei der Chocolat Frey AG in Buchs. Dann Chauffeur und Handwerker beim Grünpflege Team bei den Nationalstrassen Nordwestschweiz mit Stand­ort Werkhof Sissach. Dass er noch so nebenbei den Holzerkurs für die Waldwirtschaft Schweiz absolvierte und das Pflichtenheft Kassier und Vizepräsident der Milchgenossenschaft Uek­en in seine Verantwortung nahm, gehört zum Naturell des gelernten Bauern.

Hossles Arbeitsgerät bei Schnee im Winter.

Stets auf dem Programm: das Reiten

Auch wenn er über Hunderte von Pferdestärken beim Lenken der Lastwagen verfügt, eine einzige Pferdestärke unter dem Sattel vermag die  Hundertschaften sofort in Vergessenheit geraten. Die Seelenverwandtschaft, die Symbiose mit diesem Tier waren diesbezüglich gross genug. Übrigens: Das Reiten auf seiner elfjährigen Holländerstute Batilla brachten sportlich eine Menge Holz an Erfolgen. Bruno war sich nicht zu schade, auch zeitraubende  Aufgaben als Funktionär zu übernehmen. Er stand als Vorstandsmitglied des Fricktalischen Reiterclubs zwölf Jahre in der Position Übungsleiter in der Verantwortung und deren vier als Vizepräsident. Allein für diese von Erfolg gekrönte Dienstleistung ernannte man ihn im Jahr 2000 zum Ehrenmitglied. Bruno wuss­te aus eigener Erfahrung aber auch, dass die Organisation von Springen, welcher Art auch immer, enormen Einsatz braucht. In seinen 15 Jahren als OK-Präsident Hallenspringen in Eiken und Mitarbeiter als OK-Vize-Präsident Springkonkurrenz sowie Herbstspringen hat er allerlei Erfahrungen gesammelt, die in ihrer Gesamtheit doch positiv zu bewerten sind.

Mit der Stute Batilla geht Hossle an vielen Turnieren an den Start.

Eine Attacke-Demonstration von Hossle als Mitglied der Schweizer Kavallerieschwadron 1972.

 

 

 

 

 

 

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 49/2017)

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