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Standartenabgabe auf der Schützenmatte in Burgdorf.
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Fahnenabgabe nach dem WK

24.10.2017 14:15
von  Karin Rohrer //

Mit der feierlichen Standartenabgabe auf der Schützenmatte in Burgdorf neigte sich der diesjährige Wieder­ho­lungs­kurs der Ar­mee­­­tier­­einheiten dem Ende zu. Zum zweiten Mal in Folge waren alle sechs Armeetiereinheiten miteinander in den WK eingerückt. Die «PferdeWoche» war zu Besuch bei der Trainkolonne 12 im emmen­­talischen Affoltern. Es ist ruhig im Stallzelt, nur hin und wieder ist ein Schnauben zu hören und die Trainpferde widmen sich genüsslich ihrem wohl­verdienten Heu. 35 Freiberger, acht Warmblüter und sechs Maultiere sind Anfang Oktober in den WK eingerückt. Fünf Soldaten absolvierten ihn mit dem eigenen Pferd, die anderen Tiere kehren nach dem Wiederholungskurs zu ihren Besitzern zurück. Die erste WK-Woche war geprägt durch die militärische Ausbildung und Auffrischung von Funken und Schiessen. Aber auch Aufgaben rund um das Pferd wie Satteln, Schirren, Zäumen und Las­tenaufbinden sowie der Biwakaufbau gehörten zum Programm. Eine stete Konstante bildete jeweils der Stalldienst und das Bewegen der Pferde. Jeder Soldat hatte sein eigenes Pferd, welches ihm zugeteilt worden war. «Die Freiberger sind Premium-Tragtiere, die sich immer wieder bewähren und auch die Maultiere sind gut im Train integriert», betonte Hauptmann Kim Schätti.

Oberst Jürg Liechti (vorne l.) mit seinem Stab unterwegs zur Standartenabgabe.

Hauptmann Kim Schätti mit Warmblut Kamerun.

Gelebte Tradition

Die Stallwache übernahm die Fütterung und das Mis­ten der Tiere sowie das Weidemanagement. «Wir schätzen die Gastfreundschaft in Affoltern sehr. Die Pferde dürfen Weidegang geniessen, die Infrastruktur ist ideal, es steht sogar ein Teleskoplader zur Verfügung und die Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist sehr angenehm», freute sich Hauptmann Kim Schätti, dessen Kolonne öfters Besuch aus der Bevölkerung hatte und zum zweiten Mal in Affoltern zu Gast war. So kannten die Patrouillenreiter, welche im militärischen Kontext unterwegs waren, auch schon das Gelände der Umgebung. «Das Arbeiten mit Tieren ist ein Privileg und die Soldaten sehen einen erkennbaren Nutzen in den nachhaltigen Aufträgen mit sinnvollen Arbeits­einsätzen», zeigt Schätti die Vorzüge des Trains auf. Es sei eine etwas verschworene Einheit, nur schon infolge der recht homogenen beruflichen Herkunft: «Wir haben hier Landwirte, Bereiter und Handwerker. Bodenständigkeit und Tradition werden noch gelebt. So werden jeweils bei den Veterinärkontrollen am Freitag spontan die Schwyzerörgeli hervorgeholt und Musik gemacht für die ganze Truppe.»

Vier Maultiere der Trainkolonne 12.

Die Zermonie der Standartenabgabe fand auf der Schützenmatte in Burgdorf statt.

Gemeinsamer Schlusspunkt

Insgesamt befanden sich in den letzten drei Wochen 181 Pferde, 13 Maultiere, 66 Hunde und 788 Männer und Frauen im Militärdienst, welcher sie nach Gadmen, Moléson, Affoltern, Matten, Lotzwil und Langenthal führte. Zur gemeinsamen abschliessenden Standartenabgabe trafen sich bei schönstem Herbstwetter und vor malerischer Kulisse in Burgdorf die Trainkolonnen 9, 10, 12 und 13 sowie die ­Veterinärkompanie 3 und die Hundeführerkompanie 14. «Beim WK-Beginn übernimmt die Einheit die Fahne und zum Schluss wird diese wieder abgegeben. Die Armeetiereinheiten werden neu in die Veterinär- und Armeetierabteilung 13 umgewandelt, alle Einheiten bekommen ab dem nächsten Jahr neue Namen und die Trainkolonne 9 wird aufgelöst. Ab dem 1. Januar 2018 gilt die Armeetiereinheit offiziell als Truppenkörper sprich Abteilung», erklärte Kirs­ten Hammerich, Kommunikationschefin Heer.

Im Stallzelt der Trainkolonne 12 in Affoltern hat alles seine Ordnung. 

Herzlicher Empfang bei der Trainkolonne 12 in Affoltern.

Lob für seine Einheiten

Oberstleutnant Andreas Gäumann hatte das Kommando über alle sechs Einheiten, welches er nun an Oberstleutnant Simon Zysset übergibt. «Bissig, schlagfertig und stolz, das war das Motto der Armeetiereinheiten für die letzten vier Jahre. Ich erkenne, dass bei uns jeder mit einem gewissen Biss an die Sache herangeht. Wir sind eine kleine Einheit, die bereit ist, die gestellten Anforderungen rasch und zur Zufriedenheit zu bewältigen. Ich bin stolz auf die Verbandsleistung, die erbracht wurde und es war mir eine grosse Ehre, dieses Bataillon zu führen», betonte Gäumann in seiner emotionellen Laudatio an der Zeremonie der Standartenabgabe. 1995 trat er als Trainsoldat in die Rekrutenschule ein und konnte nun an einem seiner letzten Diensttage auf vier Kommandojahre als Bataillonskommandant zu­rückblicken. «Ich bin stolz auf die jungen Leute, die bereit sind, Militärdienst zu machen. Die Trainkolonnen haben im WK eine sehr hohe Transportkapazität an den Tag gelegt und in der Seuchenbekämpfung und im Hundeführerdienst sind wir stärker geworden», meinte Oberstleutnant Gäumann rückblickend auf den Wiederholungskurs.

Schöne Höhepunkte

Oberst Jürg Liechti, Kommandant des Kompetenzzentrums Veterinärdienst und Armeetiere, gewährte den Besuchern auf der Burgdorfer Schützenmatte Einblick in den geschichtlichen Ablauf der Armeetiereinheiten. Die Standartenabgabe wurde durch das Spiel der Territorialregion 1 unter der Leitung von Oberleutnant Olivier Brändli begleitet. Angeführt durch ihre Kommandanten verliessen die vier Trainkolonnen und die Veterinär- und Hundeführerkompanie die Schützenmatte. Wunderbare Stimmungsbilder mit den rund 700 Armeeangehörigen, über 200 Pferden und 60 Hunden.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 42/2017)

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