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Podest Grosser Final (v. l.): Jurypräsident Peter Moser, Yaël Nicolet, Salome Lüdi, Catherine
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Familiensieg im PNW-Final

28.07.2015 11:01
von  Caroline Schunk //

Die Cousinen Selina Betge und Salome Lüdi aus Biel-Benken machten das Rennen in den beiden Springfinals des Pferdesportverbands Nordwest. Felix Graf und sein Team schafften im RSZ St. Jakob Bättwil ideale Bedingungen und stellten einmal mehr das Gelände für den Final zur Verfügung. Von Donnerstag bis Sonntagmorgen boten sie ausserdem 14 Springprüfungen der Stufen 70 bis 130 Zentimeter an.

Podest Kleiner Final (v. l.): Marion-Anna Stadelmann (2.), Selina Betge (1.) und Toni Bläuer (3.).

Im kleinen Final über 120 Zentimeter gingen 19 Reiter die Aufgabe der zwei Umgänge und einem Stechen an. Zwölf Hindernisse stellten die Parcoursbauer Herbert Hirzel und Hans Weber auf. Dass die Aufgabe lösbar war, zeigten sieben Paare dem zahlreichen Publikum. Sie gingen ohne Strafpunkt in den zweiten Umgang der mit neun Sprüngen bereit- stand. Nadine Hermann, Marion-Anna Stadelmann, Toni Bläuer und Selina Betge schafften es ohne Fehler aus dem Umgang zu kommen und durften um die Medaillen stechen. Toni Bläuer ging als Erster in die Entscheidung. Er bewältigte die Aufgabe mit Zoniki in der Zeit von 31.13 Sekunden und ohne Fehler. Selina Betge mit dem eigenwillig gezeichneten Wallach Perilun Boy unterbot die Zeit von Bläuer um fast vier Sekunden. Nadine Hermann ging mit der selbst gezogenen Stute Chiquitita schnell an die Aufgabe. Das Paar patzte aber am drittletzten Hindernis. Marion-Anna Sta­delmann mit Roxana vom Eigen versuchte die Zeit von Betge zu unterbieten. Sie setzte sich auf den zweiten Platz und übernahme an der Siegerehrung die Silbermedaille. Die erst im August 20 Jahre alt werdende Selina Betge strahlt nach ihrem Sieg mit dem selbst gezogenen Perilun Boy. «Den elfjährige Wallach haben meine Eltern gezogen, aus unserer Stute Gardena und Pilotino. Sein Charakter ist ein bisschen zwischen Genie und Wahnsinn.» Die angehende Sattlerin und frischgebackene Meisterin war vom Verletzungspech verfolgt. Doch mit Perilun Boy fand sie wieder perfekt zurück in den Sport. «Ich bin heute überwältigt von Perilun Boy. Er war ein echter Spätzünder, neunjährig hat er erst so richtig den Knopf aufgemacht. Aber ich habe immer an ihn geglaubt.»

Lüdi triumphiert

Im grossen Final über 130 Zentimeter gingen zehn Paare an den Start. Die amtierende Meisterin der kleinen und grossen Tour, Yaël Nicolet, hatte kein Losglück. Sie durfte als Erste eine Ente in Reitermontur aus dem Teich fischen und zog die Nummer eins. Doch das hielt sie nicht von zwei fehlerfreien Umgängen mit ihrem Top-Pferd For Fun ab. Ausser ihr gelang das nur noch Salome Lüdi mit Cela. Um die Bronzemedaille wurde ebenfalls gestochen. Vier Paare kamen aus den beiden Umgängen mit acht Fehlerpunkten. Catherine Gunzenhauser mit Cerwa setzte sich gegen Roland Brun, Eugen Balmer und Caroline Hermann durch und übernahm Bronze. Das Stechen um Gold begann wiederum Yaël Nicolet. Sie verfolgte die Taktik «Null Fehler» und ging nicht so forsch wie gewohnt an die verbliebenen sechs Sprün­ge. Das Paar musste einen Fehler auf sein Konto schreiben lassen. Das brachte Salome Lüdi mit Cela in die vorteilhafte Lage für Gold «nur» einen Nullfehlerritt zu absolvieren. Das Paar machte das souverän und Lüdi freute sich über ihren Erfolg. «Ich ging heute recht locker an diese Aufgabe. Wahrscheinlich weil ich schon den PNW-Meistertitel im Military habe. Mit Cela habe ich eine Durststrecke hinter mir. Sie ist eine Kämpfernatur und gibt immer Vollgas. Ich habe das Training etwas umgestellt und wir versuchen inzwischen ruhiger an unsere Aufgaben ranzugehen.» Die Bereiterin, die im Stall ihrer Eltern in Biel-Benken arbeitet ist zukunftsorientiert: «Mein Ziel mit Cela ist die R-SM, ich habe zwei Pferde qualifiziert, aber Cela ist so in Topform, dass meine Wahl wohl auf sie fallen wird.»

Gut dotierte Finals

Felix Graf, der Hausherr und Veranstalter des viertägigen Concours, versuchte dieses Jahr etwas Neues. In den Kategorien 100, 110, 120 und 125 Zentimeter, welche am Donnerstag und Freitag stattfanden, konnte man sich für die gut dotierten Finals am Samstag qualifizieren. Nur wenige Reiter nahmen die Chance wahr. So blieb dem Team in Bättwil aber genug Zeit zwischen den Reitern die umgewehten Sprünge wieder aufzustellen. Das Reiterfest, welches Graf für Helfer, Sponsoren und Gönner seines Anlasses am Samstagabend veranstaltete, war gut besucht und sehr gemütlich: «Mit diesem Fest wollte ich allen, die mich seit Jahren unterstützen, etwas zurückgeben.»

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 29/2015)

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