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Séverin Hillereau und Flying Girl: Siegerpaar im GP.
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Flying Girl fliegt allen davon

19.05.2015 15:37
von  Daniel Martiny //

Der grosse Sieger des Springens in Aarberg um die Qualifikation der Schwei­zer Meisterschaft der Elite heisst Séverin Hillereau auf Flying Girl. Im Nachwuchsbereich trumpften Simone Buhofer und Edouard Schmitz gross auf.

Die traditionsreichen Pferdesporttage Aarberg haben ihrem Ruf als einem der bes­ten nationalen Concours ein­mal mehr alle Ehre erwiesen. Spannende, wenn nicht gar dramatische Ent­schei­dungen in den zahlreichen Startmöglichkeiten, eine herausragende Infrastruktur und ein begeistertes Publikum gaben dem Anlass erneut jenen Rahmen, den die Organisatoren verdienen. Als einer der absoluten Höhepunkte fand zum Abschluss des Turniers die Championatsprüfung der Elite mit der Qualifikation für die Schweizer Meis­ter­schaft statt. Gleichzeitig zählte diese Prüfung auch für den STT Schweizer Cup Top Ten Final. Kein Wunder also, dass sich einmal mehr die «Crème de la Crème» in Aarberg ein Stelldichein gab und den Anlass zu einem der wichtigsten Springkonkurrenzen im Kanton Bern machte. Vor mehreren 100 Zuschauern wurde die Haupt­prü­fung von Séverin Hillereau (Lossy) mit Flying Girl, vor Pier­re Brunschwig (Cologny) mit Pinup de Puymelier und Charlotte Barbey (Tré­lex) mit Wollie Bollie, gewonnen. Barbara Schnieper und Otteronga CH erzielten ebenso wie die ersten drei Klassierten einen Doppelnuller und belegten am Schluss den vierten Rang. In den Top Ten landeten auch die beiden Seeländer Lokalmatadoren Daniel Etter und Niklaus Schurtenberger, was die gute Stimmung beim Publikum zusätzlich in die Hö­he trieb.

Etter als Aushängeschild

Der Müntschemierer Daniel Etter, der bereits in den Vorprüfungen an Auffahrt über 145 Zentimeter auf dem Podest klassiert war, hatte besonders grosse Erwartungen beim Grossen Preis. Im Normalparcours schaffte der Berner auf seiner neunjährigen Westfalen-Stute Christy als Dritter fehlerlos das Stechen. In der Siegerrunde riss Christy jedoch eine Stange und Etter musste sich mit Rang neun begnügen. Etter zeigte sich darüber leicht enttäuscht. Gleichzeitig konnte er mit seinen zahlreichen Spitzenplatzierungen in Aar­berg jedoch zufrieden sein, ist er doch inzwischen quasi eines der Aushängeschilder dieses Concours. Etter qualifizierte sich ebenso für die SM in Sion wie Niklaus Schurtenberger, der als Titelverteidiger im Schweizer Cup ebenfalls be­reits die notwendigen zwei Klassierungen aufweisen kann. Schurtenberger be­leg­te Schluss­rang zehn, nachdem er sich auf seinem Hengst Davidoff von Schlösslihof trotz einem Abwurf für die Siegerrunde qualifiziert hat­te. In der Endausmarchung, wofür 21 Paare zugelassen waren, bewältigte er den Par­cours fehlerlos.

Der Sieger des GP, Séverin Hillereau, hatte diesen N 155 mit der Startnummer 69 der 71 Teilnehmenden in Angriff genommen. Die zehnjährige, belgische Stute Flying Girl, im Besitz von Gian-Battista Lutta, zeigte sich in bester Laune und die Sonne verlieh der Stute quasi Flügel. Scheinbar mü­he­los bewältigte das Duo die beiden sehr anspruchsvollen Umgänge problemlos ohne Fehler und liess sich mit grossem Vorsprung zum Siegerpaar krönen.

Buhofer mit Doppelsieg

Zu Beginn des Wochenendes wurden in Aarberg bereits zum dritten Mal in Folge Prüfungen für Junioren und Junge Reiter durchgeführt. Der nationale Nach­wuchs versuchte, sich die nötigen Punkte zur Qualifikation für die Eu­ro­pa­meisterschaften, welche im August in Wiener Neustadt durchgeführt werden, zu ergattern. Und er zeigte sich bereit: Simone Bu­hofer, die im Zwi­schen­klas­se­ment der STT-Nachwuchswertungen nach St-Blaise bereits in diversen Kategorien vorderste Rän­ge belegte, schlug auf Wilona gleich richtig zu. Die Amazone aus Hagendorn ZG holte sich nicht nur im Zweiphasenspringen über 130 Zentimeter den Sieg, sondern doppelte im N 140 gleich nach und distanzierte die zweitklassierte Seeländerin Alessandra Bichsel auf Orlando de la Provillo um über vier Sekunden.

Edouard Schmitz und Cortino gewannen die STT-Nachwuchsprüfung der Kategorie N 145.

In der schwierigen Hauptprüfung über 145 Zentimeter kamen mit Edouard Schmitz auf Cortino und Se­bas­tian Wiesli mit Wumero nur gerade zwei Reiter fehlerlos ins Stechen. Am Schluss schaff­te nur Schmitz das grosse Kunststück, auch den finalen Umgang fehlerlos zu gestalten.

Weitere Siege gingen an Kim Fuchs mit Mi Sam des Landes (R/N 130), Anthony Bourquard mit Logos CH (R/N 130), Kay Melliger im Sattel von Queeny (R 125) und Romain Cle­to mit Orlande de Courna (R 120).

Das Lieblingstunier

Der Concours Aarberg hat sich zum Lieblingsturnier zahlreicher Reitsportler gemausert. Das Programm war zwar dicht gedrängt, überstand dank der guten Organisation und dem Allwetterplatz aber auch den total verregneten Freitag. Das OK des Kavallerie- und Reitvereins Aarberg konnte eine positive Bilanz ziehen und liess einen neuen Publikumsrekord verlauten.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 19/2015)

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