Kommunikation & Psyche

Eines ist sicher: Weder Mensch noch Pferd können nicht nicht kommunizieren, sei es unter Artgenossen oder artenübergreifend. Kommunikation findet immer statt, in jedem gemeinsamen Moment. Es ist nicht allein die Sprache, mit welcher wir uns den Pferden mitteilen. Unser Körper, unsere Handlungen, aber auch unsere Ausstrahlung und unsere Gedanken vermitteln dem Gegenüber, was uns gerade beschäftigt und wie wir uns wirklich fühlen. Pferde haben unglaublich feine Sensoren und nehmen wahr, was uns nicht einmal bewusst ist. Sie erkennen Stimmungen sofort und stellen sich augenblicklich darauf ein.
Die heutigen Haltungs- und Nutzungsformen für Pferde beeinflussen deren Psyche. Sind die Voraussetzungen nicht optimal, kann es zu Verhaltensstörungen kommen, Stereotypien sind heute leider keine Seltenheit mehr. Haltung und Nutzung der Pferde haben aber auch einen gravierenden Einfluss auf die Psyche des Menschen. Der natürliche, unkomplizierte, sichere Umgang mit dem Tier ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Ängste sind weit verbreitet, Traumata können entstehen. Das Zusammensein mit dem Pferd ist dann eher Stress als Freude. Immer mehr Menschen nutzen die positive Wirkung des Mentaltrainings, der Hypnose oder der Traumabehandlung. Auch kann der Kontakt zum eigenen Pferd über eine Tierkommunikation viel zum
besseren Verständnis und einem schöneren Miteinander beitragen.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 18/2020)

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