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Ein eingespieltes Team sorgt auf der Pferdesportanlage Wydmühle AG für eine familiäre Atmosphäre.
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Kompetent und familiär

19.06.2018 09:04
von  Karin Rohrer //

Im luzernischen Eschenbach betreibt die Familie Müller die Pferdesportanlage Wydmühle AG. Pensions- und Ausbildungs­pferde, aber auch Schulpferde für die rund 85 Reitschüler, die wöchentlich nach Eschenbach kommen, sind hier eingestallt.


Ruhig und idyllisch, dennoch zentral gelegen, präsentiert sich die Anlage schön eingebettet in die Natur. Keine zehn Kilometer von Luzern entfernt, zwischen Seetal und Reuss­tal. Auf dem Landwirtschaftsbetrieb wurden vormals Kühe gehalten und mit Sabrina Müllers erstem Pony wurden Reitstunden gegeben. Im Oktober 2016 wurde die Reithalle eröffnet und es kamen immer mehr Pensionäre hinzu, der Stall wurde ausgebaut. Heute werden insgesamt 38 Boxen, davon 21 mit grosszügigem Auslauf, betreut. «Vorwiegend Warmblüter, aber auch ein Haflinger, Freiberger oder Arabermix gehören zu unseren 22 Pensionären. Die meisten sind Dressur- und Spring­reiter, einige starten auch an Turnieren», erklärt Marcel Müller.

38 Boxen, davon 21 mit grosszügigen Ausläufen, stehen für die Pferde bereit.

Der gelernte Maurer und Hochbaupolier arbeitet Vollzeit auf seinem Beruf bei einer Baufirma für Neubauten. Auf der Pferdesportanlage Wydmühle AG ist der 32-Jährige als Geschäftsleiter für die administrative Seite zuständig und hilft bei Bedarf im Stall mit. Zu seinen Hobbys zählt die Familie, hat er doch eine 17 Monate alte Tochter. «Dafür bin ich nicht im Sattel anzutreffen, das überlasse ich meiner Schwester», lacht Marcel Müller.

Programm für alle
Sabrina Müller hat ein Praktikum in einem spanischen Reitbetrieb im Kanton Bern absolviert und ein Jahr lang als Pferdepflegerin und Bereiterin bei Fränzi Scheuber gearbeitet, dort auch die Lehrlinge betreut. Seit 2016 arbeitet sie vollumfänglich auf dem Familienbetrieb. Die 28-Jährige gibt Reitstunden, hat Pferde im Beritt, auswärtig wie auch im eigenen Stall. Die zehn Privatpferde der Familie Müller laufen in den Reitstunden wie auch im Sport (auch mit Reitschülerin Laura Felix im Sattel), können vielseitig eingesetzt werden, sei dies im Springen, Dressur oder Gymkhana.

Schulpferde und Pensionäre tummeln sich auf dem Hof der Familie Müller.

Nebst Freibergern gehören Warmblut, Esel, Merens, Haflinger und ein Ponymix zur Herde der Schulpferde. «Vom zweijährigen Kind bis zum 61-jährigen Reiter haben wir eine breite Palette an Reitschülern hier. Das Augenmerk richte ich vorwiegend auf Springen und Dressur, von Einzel- bis Gruppenstunden. Im Sommer stehen auch hin und wieder Kurse mit Reitvereinen aus der Umgebung auf dem Programm. Bisher fanden hier vier Brevetlehrgänge und drei Lizenzprüfungen statt», bemerkt Sabrina Müller, welche im Betrieb von ihrem älteren Bruder Daniel unterstützt wird.

Das «Hirten» im Blut
Dieser ist für Futterbesorgung, Stallarbeiten, Heuernte, Wässern, Planieren und Weidemanagement (saisonal, einzeln oder in Gruppen) zuständig. «Unser Heu stammt aus Eigenproduktion, das Stroh wird zugekauft. Die Pferde bekommen verschiedene Hypona-Kraftfutter, Graswürfel und Hafer, je nach Bedarf und individuell zusammengestellt. Allfällige Zusätze gebe ich in die Abendration», sagt Daniel Müller. Weiter zum Team gehören Lehrtochter Muriel Felder und Chrigi Banz, welche quasi als zweite Hand von Sabrina fungiert und Reitstunden erteilt.

Der Sandplatz lädt zum Reiten ein.

Aber auch das Longieren oder Freispringen gehört in ihr Repertoire. Vater Walter Müller gehört der ganze Hof und Mutter Sonja Müller hat vor Jahren auf Sabrinas Ponys die ersten Reitstunden erteilt. Mittlerweile hilft sie bei Engpässen in der Reitschule mit und wird liebevoll als »Mami vom Stall» beschrieben. Schon fast Tradition haben ihre Reitlager in der Westschweiz, wenn alle Schulpferde für zwei Wochen mit den fortgeschrittenen Reitschülern in den Jura reisen.


Geländereiten hoch im Kurs

«Dann ist noch Pascal Bucher zu 50 Prozent als Betriebshelfer angestellt und ab diesem Sommer haben wir eine Praktikantin Pferdefachfrau, die ein Jahr später hier die Lehre beginnen wird», ergänzt Sabrina Müller. Von den Pensionären wird die grosse, helle Halle wie auch der Aussenplatz geschätzt. Im Sommer kommt jeweils eine Springwiese hinzu mit Naturhindernissen, die alle in Eigenregie hergestellt wurden. Aber auch das schöne Ausreitgelände im Mooswald oder die Galoppstrecke an der Reuss werden genutzt. So wechselt Sabrina Müller das Programm ihrer Schüler ab mit Reithallenstunden oder Ausritten ins Gelände. Auf den Asphaltstrassen sind von Familie Müller mehrere Grüngutkübel platziert, damit der Mist eingesammelt und dort deponiert werden kann. «Unsere Pensionäre fahren oftmals mit dem Auto den Dorfstrassen entlang und sammeln unterwegs die Bollen auf, das ist uns sehr wichtig», betont Sabrina Müller.


Praktisch eingerichtet
Die zweckmässige und moderne Infrastruktur beinhaltet Waschplatz, Solarium, mietbare Magnetdecken, Wasch- und Trocknungsraum für Decken sowie eine Sattelkammer mit individuellen, abschliess­baren Schränken. Auch den Reitern wird einiges geboten, um sich nach dem Reiten verpflegen zu können, und zwar im Reiterstübli mit Getränken im Kühlschrank sowie einem Grill im Sommer. «Wenn ein neuer Pensionär kommt, gibt es einen Willkommensdrink.

In der 25 mal 50 Meter grossen Reithalle stehen den Pensionären Sprünge zur Verfügung.

Wir machen auch sonst so einiges für unsere Kunden, sei dies mit Apéros oder Grillabenden», erläutert Marcel Müller. «Wir haben ein fundiertes Wissen über Pferde und sichern eine kompetente Betreuung zu. Das wird in positiven Feedbacks der Pensionäre bestätigt und diese haben untereinander ein angenehmes und gutes Klima im Stall. Wir wollen eine gewisse Ordnung ringsum, dafür gehen wir gerne auf die Wünsche der Kundschaft ein und es werden alle gleich behandelt», weiss Sabrina Müller.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 24/2018)

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