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Noch ist Bebel (Nr. 2) unter Anthony Lecordier in Führung, Papageno (Nr. 4) mit Raphael Lingg in den Bügeln wird ihn aber noch überholen.
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Papageno überraschte

30.05.2017 15:40
von  Silvia Lusti //

Der Inländer Papageno gewann unter Raphael Lingg das mit 25000 Franken dotierte Hauptereignis des zweiten Aarauer Frühjahrsrenntages bei strahlendem Sonnenschein und vor 6000 Zuschauern. Be my Hope setzte seine Erfolgsserie fort und Spike kehrte auf die Siegstrasse zurück.

Trotz der sommerlichen Temperaturen und der naheliegenden Badi fanden sich 6000 Zuschauer auf dem Aarauer Schachen ein, um tollen Pferderenn­sport mitzuerleben. Wie schon vor zwei Wochen verlief der Renntag glücklicherweise unfallfrei. Der Wettumsatz fiel mit 72041 Franken fast gleich hoch aus wie am ersten Tag. Am zweiten Frühjahrsrenntag steht auf dem ­Aarauer Schachen jeweils das Jagdrennen um den Grossen Preis des Kantons Aargau, welcher unter anderem zweimal über den grossen Tribünensprung führt, im Mittelpunkt und obwohl nur fünf Pferde antraten, war dieses äusserst spannend. Blingless, der Sieger des Grossen Preises des Kantons Zürich vor drei Wochen, trat mit Höchstgewicht zur Titelverteidigung an und Bebel kehrte an die Stätte seines grossen Erfolges vom Herbst zurück, als er den Grossen Preis der Schweiz gewonnen hatte. Und Bebel war es denn auch, der das Kommando übernahm, dicht gefolgt vom einzigen Inländer im Feld, Papageno. Als dieser unter Raphael Lingg in der letzten Gegenseite zum Angriff schritt, hatte ihm Bebel nichts entgegenzusetzen und musste ihn ziehen lassen. Billy Fly vermochte sich zwar in der Endphase noch zu verbessern, er kam aber nicht mehr an den von Philipp Schärer trainierten Papageno heran. Die Besitzer-Familie von Ballmoos hat Papageno selbst gezüchtet und natürlich freute man sich riesig über diesen nicht unbedingt erwarteten Sieg. «Anfangs Saison war er nicht so gut drauf, doch nun hat er den Tritt offensichtlich gefunden», freute sich Fritz von Ballmoos. «Wir haben uns schon überlegt, ob wir ihn künftig in Cross-Countrys einsetzen sollen, aber das lassen wir wohl im Moment noch sein.»

Be my Hope erneut unwiderstehlich

Erneut musste Heinz Furrers Be my Hope mit der höchsten Bürde zum Hürdenrennen antreten, was ihn auch diesmal nicht störte. Michael Huber war mit dem Schützling von Chantal Zollet im richtigen Moment zur Stelle, um die couragierte Animatorin Asadita auf den Ehrenplatz zu verweisen.
Zum Cross-Country reihten sich nur vier Pferde am Startband auf, von denen Eau et Feu lange Zeit die Führungsarbeit leistete und diesmal ohne Probleme durch den Teich kam. Doch danach baute er mächtig ab und es war die Stute Algorithme unter Julien Lemée, die sich in den Farben ihrer Trainerin Claudia Schorno gegen Egisto durchsetzte.

Pablo doppelt nach

Eines der beiden Flachrennen war den Inländern vorbehalten, jeder der sieben Starter kam für den Sieg in Frage. Clément Lheureux wiederholte mit Pablo aus dem Gestüt Söhrenhof aber den Erfolg vom ers­ten Tag, diesmal kam ihm Terra Honey am nächsten. Pablo wird von Josef Stadelmann trainiert. Über 2600 Meter bestätigte Vougeot aus dem Stall von Christina Bucher den Eindruck, welchen er als Zweiter beim Schweizer Debüt hinterlassen hatte und gewann unter Nicolas Guilbert für den Stall Friend­ship gegen das Höchstgewicht Quilali.

Fünfter Saisonsieg für Spike

Erwartungsgemäss kehrte im besten der drei Trabrennen Spike mit Nathalie Gonin auf die Siegstrasse zurück. Allerdings musste er sich gegen Ramsès Ges mächtig strecken, um den fünften Schweizer Sieg zu realisieren. Julian Ehrbar, der mit Ramsès Ges sein erstes offizielles Rennen fuhr, zeigte eine taktisch kluge Fahrt. Rebel du Loisir wurde Dritter. In den beiden anderen Trabrennen gab es Aussenseitersiege. Avril Pecceau, in diesem Jahr bereits in St. Moritz siegreich, verwies mit seinem Besitzer und Trainer Jean-François Johner im Sulky die Favoriten auf die Ehrenplätze und bescherte seinen Anhängern eine Siegquote von 34.40:1. Und der von seinem Trainer Philippe Besson gefahrene Uccello de Phens kam beim vierten Schweizer Start erstmals zu Siegerehren, er liess der von Tampico Somolli angeführten Konkurrenz keine Chance und bezahlte 25-faches Geld zurück.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 21)

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