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Schimmel Zambeso unter Tim Bürgin gewann das Silberblaue Band von Zürich. Foto: Ueli Wild
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Schimmel Zambeso hat den längsten Atem

12.06.2018 12:03
von  Willi Bär //

Zambeso hat das Silberblaue Band von Zürich, das sich an die Ausdauerspezialisten unter den Vollblütern richtet, souverän für sich entschieden. Geritten von Tim Bürgin siegte Martina Stadelmanns Schimmelwallach sehr sicher vor Titelverteidiger Le Colonel und Wayway.

Bei sommerlich heissem Wetter kamen 6500 Zuschauer auf die Parkrennbahn Zürich-Dielsdorf, wo am Sonntag zum zehnten Mal der Kids’ Day mit allerlei Attraktionen für die Kinder auf dem Programm stand. Dank der Tombola und zusätzlicher Spenden konnte der Rennverein Zürich (RVZ) den beiden Stiftungen Wunderlampe und Theodora, die sich beide für schwer kranke, behinderte Kinder einsetzen, je einen Scheck über 10'000 Franken überreichen.

Sportlich stand das über die Steherdistanz von 3000 Metern führende und mit 20000 Franken dotierte Silberblaue Band von Zürich im Mittelpunkt. Wie schon so oft übernahm Nightdance Paolo (Karin Zwahlen) ohne grosses Geplänkel sogleich das Kommando. Der mittlerweile elfjährige Braune führte unterwegs vor Monte Allegre (Raphael Lingg), Rio Chico (Nicolas Guilbert) und Samurai (Milan Zatloukal), der nach seinen Siegen im Dielsdorfer Grand Prix Jockey Club und zuletzt am Pfingstmontag im Grossen Frauenfelder Flach­rennen als Favorit gehandelt wurde. An letzter Stelle galoppierte Zambeso, als einziger Schimmel im Feld gut auszumachen. Eine Weile änderte sich an dieser Konstellation wenig, bis sich auf der letzten Gegengeraden Tim Bürgin mit dem noch sehr leichtfüssig galoppierenden Zambeso an der Flanke des Feldes auf den Vormarsch machte. Nachdem Zambeso an der Seite des füh­renden Nightdance Paolo erschienen war, setzten sich die beiden im Schlussbogen etwas von der Konkurrenz ab, ehe zu Beginn der Zielgeraden Le Colonel (Clément Lheureux) zum Spitzenduo aufschloss. Einen Moment lang sah es so aus, als könnte Le Colonel Zambeso überrollen, doch der Schimmel konterte den Angriff und kreuzte den Zielpfosten mit komfortablen zweieinhalb Längen Vorsprung. Während Favorit Samurai auf der Zielgeraden in der Versenkung verschwand, zeigte Stall Tells Wayway (Silvia Casanova) einen schönen Schlusseffort, der ihm einen Hals hinter Le Colonel den dritten Rang eintrug.

Der seit dieser Saison von Claudia Erni trainierte Zambeso hatte bereits früher in Frankreich bewiesen, dass ihm lange Dis­tanzen liegen. So hatte er im August 2016 in Deauville das über 3200 Meter führende und mit 60'000 Euro dotierte Grand Handicap de la Manche überlegen für sich entschieden.

Drei Bürgin-Siege

Eine halbe Stunde nach dem Sieg im Hauptereignis konnte Tim Bürgin auch den abschliessenden Kids’ Day Jubiläumspreis gewinnen. Diesmal stand er in den Bügeln des von Isabelle Chrenka vorbereiteten Wehntalers Four Rooms, der auch bei seinem zweiten Saisonauftritt keinen Gegner vor sich duldete. Für den dritten Bürgin-Sieg war dann Tims Ehefrau Morgane zuständig. Unterwegs im Hintertreffen kam sie mit Karin Suter-Webers She’s Magic gerade noch rechtzeitig, um Bako und Jess abzufangen.

Enge Entscheidung bei den Zweijährigen

Obwohl bei der ersten Prüfung für Zweijährige lediglich ein Quartett in die Startboxen einrückte, entwickelte sich ein packendes Rennen. Schliesslich siegte Journey Flash (Milan Zatloukal) mit Nase vor Zandvoort (Silvia Casanova) und der ebenfalls dicht dahinter folgenden Pacamara. Hätte zudem Pontero beim Start nicht diverse Längen verloren, hätte auch er mitmischen können. Journey Flash, der wie Zandvoort von Miro Weiss trainiert wird, steht neu im Besitz von René Leiser.

Für Silvia Casanova war es der Tag der Ehrenplätze. In den vier Rennen, die sie bestritt, belegte sie dreimal Platz zwei und einmal Platz drei. Auch im Handicap über 1800 Meter kam sie mit Terra Honey als Zweite ins Ziel. Der Sieg ging an Claudia Schornos Stute Gold Street (Nicolas Guilbert), die nach drei Saisonstarts zwei Siege und einen zweiten Rang vorweisen kann.

Semolas Spaziergang

«Ein Penalty ohne Torhüter», meinte ein Zuschauer angesichts der Überlegenheit von Semola GK im besseren der beiden Trabrennen. Die Allegra-Stute ist nach vier Starts in Dielsdorf noch ungeschlagen. Spannender verlief die kleinere Prüfung. Favorit Easypeasy Rhythm wurde nach langer Führung auf den letzten Metern von Fast and Furious und von Amour d’Eté noch abgefangen.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 23/2018)

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