Suche
Steffi Theiler mit Weltcupsiegerin Stephanie Holmén, Bundesrat Guy Parmelin und Mercedes-Benz Schweiz CEO Marc Langenbrinck. Foto: Katja Stuppia
Previous Next
Top-Artikel

«Selber mitreiten war das Grösste»

30.01.2018 14:15
von  Sascha P. Dubach //

Die 32-jährige Zürcherin Steffi Theiler – Tochter von CSI-Co-Gründer Urs Theiler – stand zum letzten Mal als Sportchefin im Einsatz. Sie durchlebte alle Stationen in der Organisation – ihr grösster «CSI-Moment» war aber, als sie selbst einmal in der Arena mitreiten durfte.

«PferdeWoche»: Erst zum dritten Mal Sportchefin am CSI und schon zum letzten Mal. Wie sieht aktuell Ihre Gefühlswelt aus?
«Steffi Theiler»: Im Moment geht es mir eigentlich ganz gut. Ich habe mich extrem auf den letzten Anlass gefreut. Noch ist nichts von Dernièren-Stimmung zu spüren, im Gegenteil, es herrschte eine viel lockere­re Stimmung als in den Jahren zuvor.

Wie haben Sie die Vorbereitungen zur letzten Auflage erlebt?
Eigentlich nicht speziell, es war fast wie immer. Ich hatte mir vielleicht einzig etwas mehr Druck gemacht, alles so perfekt wie möglich zu gestalten, da mir ja keine Verbesserungsmöglichkeit mehr offensteht. Zudem wollte ich unbedingt auch diejenigen Reiter einladen, die mir persönlich am Herzen liegen.

Wie war der Kontakt mit den Reitern?
Sehr intensiv. Vor allem auch mit den Deutschen, denen wir eine Wildcard zugestanden hatten. Ludger Beerbaum rief mich an, er wolle unbedingt dabei sein. Schade, hat es aufgrund seiner Schulterverletzung nicht geklappt.

CSI-Sportchefin Steffi Theiler.

Was war Ihr persönlicher «CSI-Moment», welcher Ihnen am meisten in Erinnerung bleibt?
Das war eigentlich schon der Moment, als ich erstmals selber auf Fünfsternniveau mitreiten durfte. Dann auch die emotionale Verabschiedung von Calvaro – den ich übrigens auch selbst reiten durfte – im Jahr 2003. Oder der Classic-Sieg von Willi Melliger mit Calvaro 1998. Da gab es für meinen Vater Urs und meinen Onkel Rolf kein Halten mehr.

Können Sie uns noch eine weitere Anekdote erzählen?
Ich arbeite ja schon seit rund 14 Jahren für den CSI. Mein Vater sagte immer, wenn ich einmal eine Führungsposition übernehmen wolle, dann müsse ich mich durch alle Stationen «durchdienen». So habe ich auch beispielsweise im Ticketing oder im Marketing gearbeitet. Einmal habe ich zusammen mit meinem Vater den Umzug an der Bahnhofstrasse organisiert. Ich mag mich noch gut erinnern, es war extrem kalt und stürmisch. Ich musste am Schluss des Corsos aus einem Leiterwägeli Flyer verteilen. Das waren aber gerade diejenigen Momente, die einen mit dem Anlass so zusammenschweissten.

Gab es nun im Hinblick auf die Dernière auch Ärgernisse?
Nein, eigentlich nicht und wenn, dann nur Kleinigkeiten.

Sie sind noch jung – welche Aufgabe könnten Sie sich zukünftig rund um die Pferde vorstellen?
Ich bin grundsätzlich offen, habe diesbezüglich auch schon ein paar Angebote erhalten. Ich will aber zuerst den CSI abschliessen und mir dann etwas Zeit für mich geben. Es ist mir wichtig, dass ich – wenn ich denn eine solche Aufgabe nochmals übernehmen sollte – mit dem gleichen Herzblut dahinter stehen kann wie beim CSI Zürich. Ich möchte aber sicherlich dem Pferdesport erhalten bleiben, das ist meine Passion. Und zwar nicht nur als Reiterin.

Ist sonst schon etwas Konkretes in der Pipeline?
Nein, im Moment noch nicht. Wie gesagt, es gab Anfragen, aber konkret ist noch nichts.

Und wie geht es mit den eigenen Pferden weiter?
Vor dem CSI genossen meine Vierbeiner eine Pause. Nun werde ich Anfang März am CSI in Gorla Minora wieder international starten. Darüber hi­naus haben wir den ehemaligen Stalltrakt von Steve Guerdat auf dem Rütihof in Herrliberg mit allem «Drum und Dran» übernommen. Dann arbeite ich ja noch als Liegenschaftsverwalterin in der BVG Bau- und Verwaltungsgesellschaft. Der CSI war eigentlich für uns nur ein «Hobby» und es ist jetzt nicht so, dass ich plötzlich keine Arbeit mehr habe.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 4/2018)

[...zurück]