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Mutprobe Besenpolo: Das Siegerduo Claudia Ruf mit Dyamant und Sandra Gerber mit Nikita holt die volle Punktzahl. 
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Sport, Spiel, Spass und Spannung

24.05.2016 09:45
von  Ruth Müller //

Die Freizeitsportart «Patrouillenritt» boomt. Im aargauischen Vordemwald fand erstmals einer der beliebten, die Vielseitigkeit von Pferd und Reiter fordernden Anlässe statt – und die Startplätze waren auf Anhieb ausgebucht. Zum Sieg ritt das Zweierteam Claudia Ruf (Brittnau) und Sandra Gerber (Bannwil).

Landauf, landab werden in der Schweiz praktisch an jedem Wochenende Patrouillenritte durchgeführt. Zwei Reiter und ihre Pferde bilden eine Patrouil­le und sammeln auf der vorgegebenen Geländestrecke gemeinsam Punkte bei verschiedenen Postenaufgaben. Gutes Zusammenspiel von Mensch und Pferd, Teamwork, Gelassenheit und Geschicklichkeit sind gefragte Stärken. Die Sportart ist ein Erfolgsmodell: Sie bietet den Reiterpaaren ein intensives Erlebnis in freier Natur, stärkt das gegenseitige Vertrauen und macht Spass.

Reges Interesse an der Premiere

Als der erste Patrouillenritt in Vordemwald ausgeschrieben wurde, stiess er auf reges Interesse bei den Freizeitsportlern. Im Nu waren die 50 Teamstartplätze vergeben. Die Premiere kam auf Ini­tiative von Rahel Hofer (Fulenbach) und Martina Meyer (Zofingen) zustande. Sie starteten schon mehrmals zusammen bei Patrouillenritten und bildeten nun ein engagiertes OK-Team.

Teamwork macht Spass: Carla Strebel auf Flavio und Isabella Müller auf Pebbles beim Balltransport.

«Vor einem Jahr hatten wir die Idee, selbst einen Anlass auf die Beine zu stellen und damit den Turnierkalender in unserer Region zu bereichern», schilderte Rahel Hofer ihre Beweggründe. «Das schöne Reitgebiet mit weitläufigen Wäldern und ländlicher Umgebung bietet sich dafür geradezu an.»
Die gelernte Bereiterin konnte zudem rund um den elterlichen Hof an der Pfaffnauerstrasse, direkt am Boowald angrenzend, auch Infrastruktur für den Start-/Zielraum zur Verfügung stellen und auf ein motiviertes Helferteam zählen.

Zwei Reitweisen, ein Team

Gut zweieinhalb Stunden waren die Teams unterwegs. An acht freundlich betreuten Posten gaben sie ihr Bestes – beim Gegenständefischen, Federballspielen, dem Blechbüchsensack-Spiel, dem Balltransport oder bei den abschliessenden Gymkhana-mutproben. Auffallend war die gute Stimmung – das Kaiserwetter steuerte das seinige dazu bei – sowie die kunterbunt gemischten Teams. Hier Wes­ternreiter und Englischreiter, die eine Patrouille bildeten: So auch das Siegerteam mit Claudia Ruf auf Dyamant und Sandra Gerber auf Nikita, die tags darauf auch die «Rüebli-Rally» in Seon gewinnen konnten. Oder Mütter, die mit ihrer Tochter dem gleichen Hobby frönen. Hier Ehepaare, dort Stallkameraden. Und Teams aus unterschiedlichen Landesteilen, die sich einst in einschlägigen Internetforen gesucht und gefunden haben.
«Speziell schönes Gelände, super Posten und gute Organisation – mir hat es sehr gut gefallen in Vordemwald», sagte im Zielraum Petra Bitzi aus Niederbipp. Sie ist eine Reiterin, die es wissen muss: «Seit über 20 Jahren starte ich regelmässig bei Patrouillenritten. Diesen Monat war ich bereits in Hessigkofen und Lenzburg, als Nächstes steht der Ritt in Baggwil auf dem Programm.» Mit ihrer Haflingerstute Martina kann sie auf ein zuverlässiges Pferd zählen. «Sie macht gerne mit, ist schon 24-jährig, aber fit.» Ihre Routine und Motivation zahlten sich aus. Zusammen mit Teampartnerin Petra Wenger (Unterkulm) und deren imposantem Schimmelwallach Loving Dancer holte Petra Bitzi den guten sechsten Rang.

Erfahrene Reiterin: Petra Bitzi, hier mit Haflingerstute Martina, startet seit über zwanzig Jahren bei Patrouillenritten.

«Sonst mache ich auch bei Gymkhanas mit. Ein Patrouillenritt bietet aber mehr, weil man mehrere Stunden unterwegs ist. Mir gefällt es, auf dem Pferderücken neue Gegenden zu durchstreifen, an den Posten immer wieder neu gefordert zu werden und zusammen mit jemand Gleichgesinntem eine möglichst gute Leistung zu bringen.»

Plakette, Schleife, Bügeltrunk und Imbiss

Was ebenso von allen Patrouillenreitern positiv aufgenommen wurde: Für ein relativ bescheidenes Nenngeld erhielten alle eine Stallplakette, eine Schleife, unterwegs beim Bügeltrunk einen (vielgelobten) Imbiss und bei der mit Spannung erwarteten Rangverkündigung einen Naturalpreis vom reich geschmückten Gabentisch. Rahel Hofer und ihr Team konnten sich über viele positive Rückmeldungen freuen. Bereits werden Pläne geschmiedet für die Neuauflage im nächsten Jahr.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 20/2016)

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