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Die Schweizer FYC-Equipe (v. l.): Manon Kilian, Fabienne Helfenberger, Raya Heusser, Jasmine Stauffer, Lea Rusterholz, Amélie Schnidrig und (vorne, stehend) Vanja Roulin, Catherine Mynn.
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Starke Leistungen an den Schweizer Meisterschaften

28.06.2016 12:39
von  Noemi Ehrat //

Vom 23. bis 26. Juni kämpften über 200 Reiterpaare in Münsingen um die Schweizer Meistertitel. Die Schweizer Meisterschaften wurden zum zweiten Mal im Islandpferdezentrum Solfaxi durchgeführt. Mehrere Titelverteidigungen sind gelungen.

Gleich mehrere Paare konn­ten ihre Meistertitel verteidigen: Mara Daniella Staubli und Hlébarði frá Ketilsstöðum wurden erneut Schweizermeister im Fünfgang F1 mit 7.36 Punk­ten. Für Lara Balz und Trú från Sundäng reichte es nicht zu einem Meistertitel, sie konnten sich aber mit der herausragenden Pass­note 8.0 im starken F1-A-Finale der Erwachsenen den dritten Platz sichern. Im Speedpass reichte es gar für den zweiten Platz hinter Rennpassgrössen Markus Albrecht-Schoch und Kóngur frá Lækjamóti mit einer Zeit von 7.84 Sekunden.

Schweizermeisterin V1: Rebecca Joos auf Högnuður vom Wiesenhof.

Mara Daniella Staubli mit Hlebardi frá Ketilsstödum, Schweizermeisterin F1. 

Starkes Rennpassduo: Lara Balz mit Trú från Sundäng.

Ebenfalls herausragend war einmal mehr der Mittelschritt des Hengstes Heljar frá Stóra-Hofi von Silvia Ochsenreiter-Egli, welcher von fünf Richtern eine 9.0 und einmal sogar die Bestnote 10 bekam. Dies katapultierte Ochsenreiter-Egli mit einem Schnitt von 7.07 Punkten hinter Staubli auf den zweiten Platz.
Markus Albrecht-Schoch und Kóngur frá Lækjamóti blieben in ihren beiden Paradedisziplinen, P1 und P2, unangefochten und siegten mit einer Zeit von 22.09 beziehungsweise 7.60 Sekunden. Bei den Gesamtwertungen Vier- und Fünfgang veränderte sich ebenfalls nichts, Oliver Egli auf Dengsi frá Selfossi und Karin Heller auf Kyndill fra Tjenergården konnten bei­de ihre jeweiligen Titel mit 7.015 und 6.607 behalten.

Schnell unterwegs: Nadia Rusterholz und Vestri frá Borgarnesi.

Bei den Junioren blieb Fabienne Greber mit Hágangur vom Kreiswald Schweizermeisterin im T2 und der Gesamtwertung Viergang, Sina Grüninger und Ás vom Forstwald im P1. Lena Studer und Pipar vom Saanetal behielten ihren Titel im V1 und wurden neu auch noch Meister im T1.

Neue Schweizermeister gekürt

Neu wurde Mara Daniella Staubli mit Hófur frá Varmalæk nach einem spannenden Final und der Vergabe der Platzziffern vor Rebecca Joos mit Högnuður vom Wiesenhof Schweizermeister im T1 mit 7.17, mussten sich dann aber im V1 von ebendieser mit ebenfalls 7.17 geschlagen geben. Im T2 siegten Lokalmatador Christopher Weiss und Bre­ki frá Strandarhjáleigu mit 7.67 vor Bernhard Pod­lech und Ás frá Vísindahofi mit 7.33. Da die beiden Deutschen aber kein Anrecht auf einen Schweizermeistertitel hatten, bekam die Drittplatzierte Caroline Wyser mit Kjuði frá Kirkjuferjuhjáleigu mit 7.25 den Titel.

Siegerehrung PP1 (v. l.): Rúna Helgadottir, Silvia Ochsenreiter-Egli, Karin Heller und Thomas Haag.

In PP1 ging die Goldmedaille an die Zweitplatzierte Karin Heller und Kyndill fra Tjenergården mit 6.92 hinter der Isländerin Rúna Helgadottir mit Póker frá Runnum und 7.00. In der Juniorenklasse dürfen sich Nadja Burkhardt und Nói frá Garðsá neu Schweizermeister im F1 (6.36) und PP1 (6.05) nennen. Dinah Schönenberger und Svaði vom Büchener Hof sind mit 5.57 zudem neue Schweizermeister im Gehorsam A der Junioren.

Sieger und Schweizermeisterin T2 im Gleichschritt: Christopher Weiss und Caroline Wyser.

Bei der Jugend hat sich einiges getan, so ist neu Mira Errass mit Simba vom Steinadlerhof nach Vergabe der Platzziffern Schweizermeister im T6 (6.42) und Manon Kilian mit Breki frá Kópavogi im V2 (5.40). Nadja Rusterholz konnte sich mit ihren zwei Pferden Vestri frá Borgarnesi und Fjölnir vom Niederfeld gleich drei Titel im F2 (4.81), PP2 (5.13) und P2 (8.72 Sekunden) sichern; Lea Rus­terholz und Kostur frá Böðmóðsstöðum wurden im Gehorsam B (5.47) und der Gesamtwertung Viergang (5.570) Meister.
Allerdings wurden in dieser Kategorie nicht alle Titel vergeben, da die Mindestpunktzahl bei einigen Disziplinen nicht erritten wurde.

FYC-Equipe steht fest

Gleichzeitig war die SM das letzte Qua­li­fi­ka­tions­tur­nier für den FEIF Youth Cup. Die Schweizer Equi­pe wurde am Sonntag bekanntgegeben: Manon Kilian, Fabienne Helfenberger, Raya Heusser, Jasmine Stauffer, Lea Rusterholz und Amélie Schnidrig werden die Schweiz im Juli in Exloo (NED) am internationalen Jugendturnier vertreten. Während Rus­terholz beispielsweise bereits eine routinierte Turnierreiterin ist, betreten manche Neuland. Für die 15-jährige Schnidrig aus Greifensee und ihr Pferd Nafni frá Feti war dies die erste gemeinsame Turniersaison überhaupt. Umso grösser ist die Freude über den frühen Erfolg: «Ich will das internationale Turnier in vollen Zügen geniessen.» Country-leader ist wiederum Catherine Mynn, unterstützt von Jessica Zeidler und Team-leaderin Vanja Roulin.

Vielseitige Prüfungen

Unter den vielen Prüfungen, die angeboten wurden, war sogar eine Erwachsenen-Gehorsams­prüfung A, die Rebecca Joos mit Högnuður vom Wiesenhof und 6.33 Punkten souverän gewann. Ebenfalls wurde eine Vorstellung an der Hand durchgeführt, die Fabienne Helfenberger mit Hvítasunna frá Syðri-Úlfsstöðum und stolzen 7.30 Punkten gewann.

Siegerin Gesamtwertung Viergang und T2 Junioren: Fabienne Greber.

Aber auch für Freizeitreiter gab es die Möglichkeit, an einem der leichteren Bewerbe teilzunehmen. Sogar ein Trabrennen wur­de durchgeführt, das Rita Purek mit Rani vom Schepershof gewann. Um die FYC-Equipe finanziell zu unterstützen, konnte man am abendlichen Knock-out-Tölt teilnehmen, dessen Erlös dem Team zugutekommen wird. Das Ganze wurde mit viel Humor von Eve Barmettler moderiert und kommentiert.

Wechselhafte Wetterverhältnisse

Zu Beginn des mehrtägigen Turniers war das Wetter sehr heiss, was den Pferden einiges abverlangte. Da­gegen war man allerdings mit Abspritzgelegenheiten gewappnet. Nach einem sehr regnerischen Samstag wurde es pünktlich für den Finalsonntag wieder tro­cken, glücklicherweise ohne grosse Hit­ze. Die Zuschau­er kamen vor allem am grossen Finaltag, Sonntag, um Pferde und Reiter anzufeuern. Laut OK-Präsidentin Emilia Hirschi waren etwa 100 bis 200 Besucher an der SM zu verzeichnen: «Dies liegt im Rahmen einer solchen Veranstaltung.» Hirschi liess es sich nicht nehmen und startete mit ihrem Hengst selbst in einer der Töltprüfungen. Sie verzichtete aus Zeitgründen dann aber auf das A-Finale und konnte schliesslich gu­ter Dinge auf ein gelungenes Turnier zurückblicken. Das Organisationskomitee rund um Hirschi und Turnierleiter Jean-Paul Balz konnte mit dem Islandpferdezentrum Solfaxi die perfekte Anlage für einen solch grossen Event bieten. Das weitläufige Ge­lände bot neben der 250 Meter langen Ovalbahn auch einen gross­zügigen Abreitplatz und eine extra für die Schweizer Meisterschaften abgesteckte Renn­passstrecke.

Schweizermeisterin in F1 der Junioren: Nadja Burkhardt mit Nói frá Garðsá.

Positiver Eindruck des Nationaltrainers

Nationaltrainer Horst Klinghart ist mit den Leis­tungen der Schweizer sehr zufrieden: «Viele Reiter ha­ben sich in den letzten Jahren gesteigert und generell ist mehr Eleganz und Leichtigkeit beim Reiten zu beobachten.» So bli­cke er positiv auf das nächs­te grosse Turnier, die Mitteleuropäischen Meis­ter­schaf­ten, die im August in Saarwellingen (GER) stattfinden werden.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 25/2016)

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