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Die besten Einzel-Vierkämpfer 2014 (v. l.): Silber für Léonie Chaix (B) und Anna Indergand (A), Gold für Tristan Wüthrich (A) und Lea Egloff (B) sowie Bronze für Kim Steiner (A) und Stefan Gretener (B).
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Tristan Wüthrich zum vierten Mal Schweizermeister

30.09.2014 13:23
von  Fredy Spörri //

Am vergangenen Wochenende fanden im Raum Zug-Baar die Schweizer Meisterschaften im Junioren-Vierkampf mit rund 120 Teilnehmern statt. Neun Teams in der Kategorie A, vier in der Kategorie B, fünf bei den Aktiven und drei Einsteiger-Equipen genossen die hervorragenden Wettkampfbedingungen.

Eigentlich erstaunlich, dass sich so viele und unterschiedliche Reitsportanlässe mit verschiedenen Organisatoren und Vereinen im Raum Zug so gut behaupten können: Das Military auf dem Zimbel in Baar mit einem eigenen Verein, die «Vierkampf-Hochburg» Baregg in Cham vom Reitverein Lorze, wo auch schon Schweizer Meisterschaften im Junioren-Vierkampf stattgefunden haben, die Zuger Springkonkurrenz mit über 1100 Starts und schliess­lich die Vierkampf-Gruppe Zug als Organisator der diesjährigen Schweizer Meisterschaft im Junioren-Vierkampf. Und alle Veranstalter bringen genügend freiwillige Helfer, Funktionäre und OK-Mitglieder ins Boot, um einen Event erfolgreich durchzuführen, wie eben die vergangenen SM im Junioren-Vierkampf in Zug-Baar. Und ginge es nach dem ebenfalls anwesenden Be­hördenvertreter der Gemeinde Baar, Paul Langen­egger, dann bietet die Gemeinde Baar allein schon genug Gewähr für das  Gelingen jedes Festanlasses.

Die drei besten Mannschaften der Kategorie B (v. l.): Kerns Taurus (Silber), VK Zug (Gold) und Birkenhof Knonaueramt (Bronze).

Alte und neue Meister

Feierlich versammelten sich alle Teilnehmer und Betreuer im Rund in der Reithalle zur Meisterfeier, darunter alle Funktionäre, Richter und Helfer. Werner Rüttimann als Vizepräsident des Schweiz. Verbandes für Pferdesport überbrachte die Grüsse des Verbandes. Conrad Schär, Dressur- und Spring­richter, lobte die sehr guten Leistungen der jungen Vierkämpfer – im Springen und in der Dressur würden immer bessere Leistungen gezeigt, was auch auf sehr gute Pferde zurückzuführen sei. Schliesslich konnte OK-Präsident Ernst Koller den Schweizermeistern die Goldmedaille umhängen: In der Kategorie A gewann Tris­tan Wüthrich vom Team Birkenhof Albis mit 5439 Punkten. Er wird am 24. November 19-jährig, wohnt in Zug und absolviert eine vierjährige Sportler-KV-Lehre in Luzern. Tristan gedenkt jedoch, sich vom Vierkampf zurückzuziehen. «Vier Schweizermeistertitel in Folge sind genug», meinte er nach der Siegerehrung. In der Kategorie B siegte Lea Egloff vom Team Egnach Bodensee mit 5460 Punkten. Die Titelverteidigung vergeigt hat Birkenhof Albis im Springen, so heissen die Schweizermeister im Mannschaftsklassement der Kategorie A: Kerns Pegasus mit Julia Fischbacher, Anna Indergand, Luisa Odermatt und Jana Rohrer mit 16003 Punkten. In der Kategorie B nutzte VK Zug den Heimvorteil mit Michael Bruhin, Dominic Chaix, Aline Stadelmann und Sabrina Wettach mit 15685 Punkten. Bei den Einsteigern siegte das Team Lorze, vor Birkenhof-VK Zug mixed und Kerns-Egnach mixed. Bei den Aktiven triumphierte das Team VK Zug Oldies, vor Egnach-Grüningen und KVA Ladies. Nach der Siegerehrung gab es nochmals Dankesworte von OK-Präsident Ernst Koller an alle: Vierkämpfer, Betreuer, Pferdebesitzer, Sponsoren und Helfer, den Eigentümer der Reitanlage Sonnenruh Kari Schicker. Es waren sonnige Tage und jetzt kehrt wieder die Ruhe ein. Ernst Koller war mit der Veranstaltung mehr als zufrieden: Keine Unfälle, wunderbares Wetter und eine Crew im OK, welche die beste Vorführung geboten hat. Und dieses Komitee wurde zum Dank am Schluss spontan zuoberst auf das Siegerpodest gehievt.

Die drei besten Teams der Kategorie A (v. l.): Team Lorze (Silber), Kerns Pegasus (Gold) und Egnach Bodensee (Bronze).

Schwimmen und Laufen am Samstag

Das herrliche Spätsommerwetter machte es möglich, dass die Disziplin Schwimmen über 50 Meter im Freibad Lättich in Baar ausgetragen werden konnte. Tristan Wüthrich mit einer Fabelzeit von 27.40 Sekunden legte den Grundstein zu seinem späteren Sieg in der Kategorie A. Das Team Lorze führte in dieser Kategorie im Mannschaftsklassement nach dem Schwimmen an. In der Kategorie B war Jana Rohrer in 32.26 Sekunden vom Team Kerns Pegasus die Schnellste. In dieser Kategorie kam VK Zug nach dem Schwimmen auf die höchste Punktezahl. Bei den Einsteigern schwamm Melana Raud vom Team Lorze mit 37.23 Sekunden die Bestzeit und dieses Team gewann auch die Disziplin Schwimmen. Bei den Aktiven – Vierkämpfer über 20-jährig – war Lukas Koller vom VK Zug Oldies mit 30.66 der Beste und diese Mannschaft lag auch nach dem ersten Wettkampfteil im Schwimmen vorne.
Dann verschoben sich die Wettkämpfer nach dem ers­ten Tenuefez in ihre Laufdresses mit Betreuern, Angehörigen und vielen Zuschauern auf die Laufstrecke nach Baar-Deiniken, im wunderschönen Naherholungsgebiet entlang der Lorze. Die Läufer der Kategorien A und B hatten eine Leis­tungsdis­tanz von 3000 Meter, die Aktiven und Einsteiger eine solche von 800 Meter zurückzulegen. Die schnellste Läuferin in der Kategorie A war Luisa Odermatt von Kerns Pegasus in 11:25:65 Minuten, was in der Punktewertung 879 ergab. In der Kategorie B liess Dominic Chaix VK Zug mit 12:07:92 die Konkurrentinnen und Konkurrenten hinter sich. Die Mannschaften Team Lorze im A und VK Zug im B führten das Team-Klassement nach dem Laufen an.

Familienabend

Nach den sportlichen Strapazen des ersten Wettkampftages waren einmal mehr Eltern, Angehörige und Betreuer gefragt, um die jungen Vierkämpfer in die gemeinsame Unterkunft im Begegnungs- und Bildungszentrum Eckstein in Baar zu fahren. Frisch geduscht und in «Zivilkleidern» traf man sich dann zum Nachtessen und Abendprogramm im Foyer des Zentrums Eckstein. Nach dem kulinarischen Teil wurden die Vierkämpfer aus den Kreisen der «Jugend» verabschiedet, welche die Altersgrenze von zwanzig erreicht hatten. Nach ein paar gemütlichen Stunden war um 23 Uhr Nachtruhe angesagt.

Dressur, Springen und Meisterfeier

Nach der Tagwache um 6 Uhr und dem Frühstück begannen um 7.30 Uhr die Dressurprüfungen in der Reitanlage Sonnenruh in Baar. Eine helle, mit viel Liebe dekorierte Reithalle bot beste Voraussetzungen für faire Wettkämpfe. Auf dem 20 mal 40 Meter grossen Viereck wurde nach Kommando gemäss Reglement in Abteilungen mit vier Reitern geritten. Jeweils zwei Pferde pro Team wurden zugelost. Die Bewertung erfolgte durch zwei offizielle Dressurrichter. Beurteilt wurden die Harmonie der Gruppe und die Genauigkeit der Figuren. Die beste Dressur in der Kategorie A zeigte Tristan Wüthrich vom Birkenhof Albis, in der Kategorie B Ronja Baumgartner vom Team Egnach Mostindien. In der Kategorie Einsteiger war Malena Raud vom Team Lorze am besten und bei den Aktiven gewann Nathalie Oliveri vom KVA Ladies. Die beste Einsteigermannschaft im Springen war das Team Lorze, bei den Aktiven waren die KVA Ladies in der Dressur die Besten. Nach den drei ersten Disziplinen führte Birkenhof Albis noch im Zwischenklassement in der Kategorie A, auf dem besten Weg zur Titelverteidigung vom letzten Jahr. In der Kategorie B lag Egnach Mostindien vorne.
In der Reithalle stellte Peter Weber einen fairen Spring­parcours mit zehn Hindernissen und elf Sprüngen mit 90 Zentimeter Höhe. Die Wertungsnoten von Eins bis Zehn für Stil, Sitz und Einwirkung wurden mit 100 multipliziert. Für den Parcours werden maximal 800 Punkte vergeben, die mit einem Nullfehlerritt zu erreichen sind. Für Hindernisfehler werden pro Fehler 50 Punkte, für Verweigerung 100 Punkte abgezogen. Die Besten im Springen waren Jana Rohrer von Kerns Pegasus im B, Kim Steiner von Birkenhof Albis im A, Na­thalie Oliveri vom KVA Ladies bei den Aktiven. Mit viel Unterstützung von allen Seiten wagten sich auch die Einsteiger über die auf 50 Zentimeter reduzierten Hindernisse im Parcours. Das Team Lorze war die bes­te Mannschaft.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 39/2014)

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