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Muli Willi springt mit Franz Balmer über einen Graben.
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Vielseitiger Pferdeanlass auch für Mulis

19.06.2018 12:03
von  Marianne Hübscher //

In den verschiedenen Teilen der Allroundhorse-Prüfung wurden die Paare auf gegenseitiges Ver­trau­­en getestet. Ein neues Ele­ment, die Freiarbeit im Roundpen, klassierte am diesjährigen Allround­horse im Zürcher Unterland.


In der Teilprüfung Bodenarbeit liessen sich die Bülacher Organisatoren etwas Neues einfallen. Dies bereitete den Pferdeführern noch einiges Kopfzerbrechen und bescherte den Pferden währenddessen öfters ein Maul voll Gras zum Fressen. Bei dieser Aufgabe ging es ab ins Roundpen. Ohne Longe, nur mit Stimme, Körpersprache und allenfalls Peitsche, musste das Pferd dort aus dem Halt angetrabt, wieder pariert, gewendet und nochmals angetrabt werden. Das Roundpen hatte die Grösse eines üblichen Longierkreises und die Mitte durfte vom Führer nicht verlassen werden. Getestet wurde auch immer wieder der Mut der Pferde beim Springen, Überqueren oder Stillstehen bei farbigen, nachgebenden oder sich bewegenden Gegenständen.


Beritten oder geführt
Mitmachen konnte man beritten in den Teildisziplinen Bodenarbeit, Trail und Gelände oder mit dem Tier an der Hand in Bodenarbeit und Gelände. Am meis­ten Interesse bestand an der Kategorie L. Wobei nach vorderen Klassier­un­gen das nächste Jahr eine Stufe höher gestartet werden muss. «Wir hätten gerne, dass mehr freiwillig eine Stufe höher starten, dann wären die Felder besser verteilt. Viele starten auch in Horseathlon und Patrouillenritten und sind erfahren», meint OK-Präsidentin Andrea Gubler.

Nadine Wettstein mit Cherry beim Ballprellen.

Zwei sehr lange Tage standen die OK-Präsidentin und all die nötigen Helfer des KV Bülach auf dem Platz, um den vielen interessierten, vielseitigen Vierbeiner-Reiter-Paaren eine Startmöglichkeit zu bieten. Vierbeiner und nicht Pferde deshalb, weil auch Mulis und in den geführten Kategorien die kleinsten Ponys teilnehmen können. Zwei Qualifikationen stehen im Allroundhorse dieses Jahr zur Verfügung. «Es wäre schön, wenn noch weitere Vereine Qualifikationen anbieten würden, damit auch wieder einmal ein Final stattfinden kann», wünscht sich Gubler, die den Anlass zum vierten Mal präsidierte. Mit den vielen Helfern und dem gelungenen Anlass ist sie sehr zufrieden.

Die Geländestrecke
Anderthalb Stunden respektive rund eine Stunde, wenn geführt wurde, war man im Gelände unterwegs. Verteilt sind wie in der Bodenarbeit und dem Trail zehn Posten, die die Tauglichkeit des Vierbeiners in Feld und Wald tes­ten. Eine schön weiche Matratze und gekreuzte Schwimmnudeln fragten das Vertrauen ab, auch mal unbekannten, nachgebenden Untergrund auf Geheiss des Reiters oder Führers zu betreten und mit den Beinen gegen Gegenstände zu stossen. Ein trockener Graben zum Überspringen und Auf- und Abrutsche gehören ebenso zu den möglichen Vorkommnissen auf einem Ausritt in fremdem Gelände.

 

Claudia Juchli geht mit Leonie den Steilhang hinunter.

Mit seinem neunjährigen Pyrenäen-Muli Willi ist Franz Balmer in der Kategorie M beritten dabei. «Ich wäre gerne noch länger im Gelände unterwegs», wünscht er sich. Mehr Wasser und natürliche Hindernisse könnte sich Nadine Wettstein vorstellen, die sich mit ihrer CH-Stute Cherry im dritten Rang der berittenen M-Prüfung platzieren konnte. Claudia Juchli, die die Kategorie geführt M mit Shetlandstute Leonie absolvierte, meint: «Die ganz unterschiedlichen Geländeposten fördern die Harmonie mit meinem Pony und bringen Abwechslung.»

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 24/2018)

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