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Das Pferd wird vielseitig eingesetzt.
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Vielseitigkeit fördern

29.05.2018 11:27
von  Kitty Simione //

Die Swiss Quarter Horse Association SQHA geht als Veranstalterin der Saddle-up-Shows 2018 neue Wege. Erstmalig arbeitet sie eng mit der Swiss Ranch Horse Association SRHA zusammen, mit dem Ziel, die Vielseitigkeit des Westernpferdes zu fördern, geselliges Miteinander zu pflegen und den fairen Umgang mit dem Pferd wieder in den Mittelpunkt zu rücken.


Der Cowboy braucht ein Pferd, auf das er sich verlassen kann, das sich mit guten, taktreinen und raumgreifenden Gangarten über lange Distanzen gesund fortbewegt. In den alltäglichen Aufgaben auf der Ranch arbeitet es ruhig und zuverlässig mit. Die Idee, die drei Disziplinen Ranch Trail, Ranch Riding und Ranch Reining der SRHA in ein Turnier der SQHA zu integrieren, ist spannend und spricht diejenigen Reiter an, welche sich vermehrt an der ursprünglichen Ranch­arbeit der amerikanischen Cowboys orientieren und die Vielseitigkeit ihrer Pferde überprüfen wollen. Auch die AQHA, die American Quar­ter­horse Association, geht in diese Richtung und bietet mit den Versatility-Ranch-Horse-Klassen VRH ebenfalls diese Ranch-Horse-Disziplinen an.


Zusätzliche Startmöglichkeiten
Ramona Weber, Präsidentin der SRHA, ist von der Turnierserie begeistert: «Wir feiern in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen unseres Vereins und können unseren Mitgliedern drei zusätzliche Startmöglichkeiten zu den von uns durchgeführten Turnieren anbieten. Für die Mitglieder der SQHA sind die Saddle-up-Shows eine wunderbare Chance, einen Teil der Ranch-Horse-Disziplinen für sich zu entdecken. Auf die Arbeit am Rind wird bewusst verzichtet, sodass jeder interessierte Reiter teilnehmen kann.» Auch Patrick Schoch, Vorstandsmitglied und Sportchef der SRHA, der für die Pattern – die Aufgabenstellungen im Ranch Trail – verantwortlich ist, begrüsst die enge Zusammenarbeit: «Dieses Turnier bietet den Reitern eine tolle Möglichkeit, auch einmal etwas Neues auszuprobieren und den Einstieg in die turniermässige Wes­ternreiterei zu wagen. Die Aufgaben werden von mir so angelegt, dass sie ohne versteckte Schwierigkeiten zu meistern sind. Sehr schön zu sehen ist, mit welch grosser Motivation Pferd und Reiter das gemeinsame Erlebnis geniessen.»

Der Ranch Trail umfasst Hindernisse, die zum normalen Alltag auf einer Ranch dazugehören, so auch das Durchqueren eines Tores.


Die Prüfungen werden durch zwei Richter gleichzeitig bewertet und es werden zwei Ranglisten für eine Show erstellt. Das ist für die Teilnehmer reizvoll, denn es gibt ihnen ein sehr klares Feedback über den Stand ihrer Leistungen. Verpflichtet werden hervorragende internationale Richter, die selbst erfahrene Reiter sind und dadurch die gezeigten Arbeiten noch besser beurteilen können. Meist sind sie sich in ihren Bewertungen sehr nahe.

Das Pferd optimal fordern
Vielseitiges, abwechslungsreiches und faires Training fördert und fordert das Pferd optimal, sodass es bis ins hohe Alter in Prüfungen eingesetzt werden kann. «Mein Quarterhorse ’A Shining Investment’ ist jetzt 23 Jahre alt», schwärmt Rainer Schmid, Präsident der SQHA. «Er bringt noch seine volle Leistung und drückt selbst während der Show seine Lebensfreude mit Bocksprüngen aus, was natürlich eigentlich nicht erwünscht ist.» Der umtriebige Horseman bereitet seine Pferde im Training mit vielen Übergängen, Drehungen, Wendungen und Tempowechseln auf die Shows vor. Hindernisse werden gar nicht so oft separat geübt, denn die Pferde sind gut ausgebildet und zu häufiges Üben würde ihnen den Spass verderben. Die Aufgabenstellungen an den Turnieren sind immer verschieden und ein gutes Ranchpferd, das vertrauensvoll an den Hilfen steht, kann jede Aufgabe lösen. Das ist der Job des Gebrauchspferdes.

«Horses, friends and fairplay»
So lautet das Motto der Saddle-up-Shows 2018. Korrekter und fairer Umgang mit dem Pferd, ein sportliches und freundschaftliches Miteinander stehen im Zentrum des Turniers. In den Ranchklassen will man ein locker und losgelassenes, willig vorwärtsgehendes Pferd sehen, das an feinen Hilfen steht und in den Hindernissen nervenstark, ruhig und aufmerksam bleibt.

Rainer Schmid, Präsident der SQHA, hat die Zusammenarbeit mit der SRHA initiiert.

Hartes Einwirken im Pferdemaul, ein Abwürgen seiner natürlichen Bewegungsabläufe, rollkurähnliches Abreiten mit der Nase des Tieres hinter der Senkrechten oder auch zu nervöse und gestresste Pferde – all das ist unerwünscht. Falscher Ehrgeiz darf nie über dem Tierwohl stehen. Ungebührliches Verhalten gegenüber dem Pferd, aber auch gegenüber Richtern, Turnier- und Ringstew­ards, Showoffice, Helfern und Mitgliedern des Organisationskomitees werden ge­mäss Reglement geahndet. Und das sind nicht nur leere Worte. So wurde nach der Saddle- up-Spring-Show im April eine Reiterin nach Absprache mit dem gesamten Team per sofort für weitere SQHA-Turniere gesperrt.


Startmöglichkeiten nutzen
Mit der neu gestalteten Turnierserie wollen die Veranstalter den Weg in eine neue Richtung weisen und dem ambitionierten Freizeitreiter, der vom «american way of life» fasziniert ist, eine Startmöglichkeit bieten.

SRHA-Präsidentin Ramona Weber zeigt auf der Stute Just Gone Nuts das Ziehen eines Baumstammes.

Die erste Saddle-up-Show im April bildete mit vollen Startlis­ten, tollem Ambiente und fairem Sport einen gelungenen Start in die Turnierserie, die am 2. und 3. Juni mit der «Summer­show» und am 22. und 23. September mit der «Fall­show» im aargauischen Holziken fortgesetzt wird.
Nachnennungen für das Turnier vom kommenden Wochenende sind noch möglich.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 21/2018)

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