Marcel Schälli (l.), Träger der Goldenen OFFA-Stallplakette, und Nicolo Paganini.

Von Sport bis Show

Die Besucher der 36. OFFA-Pferdemesse erlebten von Mittwoch bis Sonntag abwechslungsreiche Shows und spannende Sportprüfungen. Der ehemalige Pferdemesse-Präsident Marcel Schälli wurde mit der Goldenen OFFA-Stallplakette ausgezeichnet. Jeremy Zuber ist neuer Schweizermeister der Hufschmiede.

Rund 90 Pferde und Fohlen waren in den Stallungen ausgestellt, gesamthaft wirkten sogar rund 270 Pferde beim Programm mit. «Die Pferdemesse verlief reibungslos, insbesondere die vielen super Feedbacks auf das vielfältige Programm freuten uns sehr», so die positive Bilanz der neuen Pferdemesse-Präsidentin Estela-Maria Hummel. Rund 96000 Besucher zählten die Veranstalter der OFFA.
Wie jedes Jahr wurde am Sonntagmittag eine Persönlichkeit für ihre besonderen Verdienste rund ums Pferd mit der Goldenen OFFA-Stallplakette ausgezeichnet. «Ich freue mich, dass ich heute die Laudatio für einen langjährigen Weggefährten halten darf», sagte Nicolo Paganini, Direktor der Olma Messen St. Gallen, anlässlich der feierlichen Ehrung. «Mit Marcel Schälli dürfen wir einen Mann ehren, der sich während vielen Jahren mit grosser Leidenschaft im Pferdebereich eingesetzt hat. Unter anderem hat er während 16 Jahren die OFFA-Pferdemesse wesentlich mitgeprägt. Zuerst als Sportchef, dann als Präsident.»

Erste Reitausbildung in Elgg

Schälli habe die Lehre als Flugzeugmechaniker bei den Flug- und Fahrzeugwerken Altenrhein absolviert. Nach verschiedenen Stationen ist er 1993 zur Firma Neovac in Oberriet gestossen und war bis zur Pensionierung als Mitglied der Geschäftsleitung für Technik und Qualitätssicherung zuständig. «Die Liebe zum Pferd hat Marcel Schälli im Sommer 1970 entdeckt. Seine erste Reitausbildung hat er bei Ernst Weier in Elgg genossen», so Paganini. «Für ihn stand weniger eine grosse Sportreiterkarriere, sondern eher das Erlebnis mit dem Pferd in der ganzen Breite im Zentrum.» 2010 hörte Marcel Schälli aus gesundheitlichen Gründen mit dem aktiven Reitsport auf. «Sein Engagement ist gekennzeichnet durch Ernsthaftigkeit, Verantwortungsbewusstsein und kompetente Führungsstärke», so Paganini weiter. «Heute möchte ich dir von Herzen für alles, was du für die OFFA und die OFFA-Pferdemesse sowie für den Reitsport im Allgemeinen geleistet hast, danken.»
Der sichtlich gerührte Marcel Schälli bedankte sich herzlich für die schöne Laudatio. Er gab das Lob weiter an die Arbeitsgruppe der OFFA-Pferdemesse und betonte die Wichtigkeit aller Beteiligten. «Die Plakette wird ein wunderschönes Plätzli bekommen. Und zwar so, dass ich sie praktisch jeden Tag anschauen und mich an eine wunderschöne OFFA-Zeit zurückerinnern kann.»

Sieg mit 13 Sekunden Vorsprung

Am Donnerstag fanden die Springprüfungen B/R 90 und B/R 95 statt. Die ers­te Prüfung gewann Janina Ruppaner mit Renegade. Die zweite entschied Martina Förg mit 13 Sekunden Vorsprung für sich. Sie ritt Vagany. Der Freitag stand im Zeichen der OFFA-Meisterschaft im Springreiten. Der beste Teilnehmer aus zwei Prüfungen der Stufen R/N 100 und 105 oder R/N 110 und 115 gewinnt jeweils diesen Titel.

Mit einem ersten und einem zweiten Platz entschied Jrina Giesswein mit Enjoy die OFFA-Meisterschaft für sich.

Mit einem ersten und einem zweiten Rang konnte Jrina Giesswein diese Wertung mit dem zehnjährigen Enjoy für sich entscheiden. Mit dem selber ausgebildeten Niederländer startet sie sonst in der Vielseitigkeit auf der Stufe B3. Ebenfalls einen Sieg erreiten konnte Natalie Stricker, Sines Hauptlin und Lui Langen­egger.
Am Wochenende trugen die Vierkämpfer ein Turnier aus. Als Mannschaftssieger der Junioren A ging das Team Lorze mit Jasmin Gwerder, Malena Raud, Joëlle Waser und Hannah Iten hervor. Bei den Aktiven gewannen «Die fantas­tischen Vier» mit Lea Fischbacher, Nicole Weber und Simone Waser.

Schimmelstute ist Miss OFFA

Am Samstag stand der Freibergercup auf dem Programm. Der Genossenschaftscup besteht aus einer Zuchtprüfung und einer Sportprüfung mit Springen und Fahren. Jede Genossenschaft präsentiert drei Freibergerstuten. Der Rassenrichter bewertet die Stuten und aus jeder Altersgruppe geht eine Siegerin hervor.

Die siebenjährige Haighligt von Manuela und Albert Kuster wurde zur Miss OFFA gekürt.

Zur Miss OFFA wurde Haighligt von Albert Kus­ter gekürt. Das spannende Jump and Drive gewann die PZG Thurgau (Gabi Ochsner und Manuela Kuster). Den Freibergercup gewann wie schon im Vorjahr die PZG Einsiedeln.

Zuber Schweizermeister

Sechs Aufgaben hatten die 29 angehenden Hufschmiede zu absolvieren, die an den Swiss Skills an der OFFA teilnahmen. Bewertet wurden die Teilnehmenden von einem Expertenteam, welches den Fokus auf Präzision und handwerkliches Geschick legte.

Die erfolgreichen Hufschmiede (v. l.): Daniel Oetiker (Silber), Jeremy Zuber (Gold) und Maximilian Pressnig (Bronze)

Jeremy Zuber aus Müntschemier (Lehrbetrieb Nationalgestüt Avenches) hat sich gegen die Konkurrenten durchgesetzt und wurde von den Experten zum Schweizermeister ge­kürt.

Vielfalt der Pferdewelt präsentiert

Natürlich durften auch die Präsentationen der Haflinger, der Freiberger und der CH-Pferde nicht fehlen. Der Jungpferdeausbildungskurs, eine Extreme-Horse-Trail-Show, die Vorführungen der Voltigegruppe RC St. Gallen, von Hets – der Schule für Horsemanship – sowie das Schützengarten-Gespann trugen zur Vielfalt bei. Eine bunte Show unter dem Titel bot Barbra Steiger mit ihrem Trakehnerhengst, einem Motocrossfahrer und Tänzern. Inte­ressierte Kinder hatten täglich beim Ponyplausch die Gelgenheit, Ponys zu putzen, zu streicheln und zu führen.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 15/2019)

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