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Das Team ZKV Rayon 3 gewann den Super-Fünf-Kampf
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Zehn Teams, fünf Disziplinen und ganz viel Spass

03.05.2016 13:07
von  Karin Rohrer //

Der Mannschaftsgeist wurde grossgeschrieben, der Spassfaktor und die Spannung ebenfalls. Mitfiebern und Anfeuern waren natürlich erlaubt und der Teamevent mit Esel­parcours bildete den krönenden Abschluss. Als Siegerequipe des diesjährigen Super-Fünf-Kampfes ging das Team ZKV Rayon 3 hervor. Aber eigentlich waren alle Sieger, hatten sie doch fair und freundschaftlich um den Pokal gekämpft.

Sieg im Springen: Nicole Guillebeau mit Carina von Polhaar.

Wortgewandt führte Speaker Samuel Schär durch den ganzen Super-Fünf-Kampf-Tag. Und dieser begann um 9.30 Uhr mit der Dressur. Ernst Voegeli und Trudi Gerber richteten das GA-09-Programm in der grossen Arena. Selbst durch Kinder mit bunten Luftballons und einem für Dressurprüfungen ungewohnt hohen Lärmpegel liessen sich die Pferde nicht gross aus der Fassung bringen. Linda Nussbaumer (ZKV Rayon 3) sicherte sich mit Floppina de Lully CH 70.14 Prozentpunkte und damit den Sieg. Anstelle der Horsemanship-prüfung absolvierten die Westernreiter dieses Jahr ein «Ranch Riding», unter den Augen von Richterin Madeleine Häberlin. Nebst Überreiten von Stangen im Schritt, Spins zu beiden Seiten und fliegendem Galoppwechsel wurden alle Grundgangarten gezeigt. Gewonnen hat Sandra Remund auf Freiberger Max (ZKV Rayon 4) mit einem Score von 72.

«Silber» in der Dressur: Amina Arnold mit Lac Leman (Team ZKV Rayon 2).

Kein Vorbeikommen an Luc

Als einziger Reiter mit dem Punktemaximum 90 beschloss Res Staub (Team Mittagsrassenshow) den kniffligen Gymkhanaparcours von Susanne Beyeler und Christine Egger. Auf seinem Fjordpferd Luc meis­terte er souverän die Holzbrücke, das enge Labyrinth, ein Seiltor oder das Seitwärtstreten über Stangen. Das Gymkhana war als einzige Disziplin in der Facharena der Halle 14 angesiedelt und lockte dort zahlreiche Besucher an, die das Geschicklichkeitsreiten interessiert mitverfolgten. Ganz gemäss dem Spruch «Die Letzten werden die Ersten sein», rollte Nicole Guillebeau das Feld im Springen von hinten auf. Mit einer Nullfehlerrunde auf Carina von Polhaar holte sie den Sieg und damit Punkte für das Team Mittagsrassenshow. Ernst Beer hatte einen anspruchsvollen R/N-110-Parcours aufgebaut und Monika Elmer läutete die Startglocke bei der Jury.

Rasante Action im Kegelparcours

Die Einspännerfahrer suchten sich in der vorgegebenen Zeit eine möglichst ideale Reihenfolge der Kegelhindernisse, um entsprechend viele Punkte zu sammeln inklusive dem Jokerhindernis in der Hallenmitte. Andreas Flückiger richtete die spannende Prüfung und die Zuschauer staunten ab den verschiedenen Vorgehensweisen der Fahrer. Taktik, ein wendiges Pferd und ein Quäntchen Glück führten zum guten Ergebnis. Andreas Studer gelang mit Viking II CH ein ausgeklügelter Durchlauf und er holte sich mit 1380 Punkten den Sieg für das Team ZKV Rayon 3.

Andreas Studer gewann mit Viking II CH das Fahren für das Team ZKV Rayon 3.

Eine kleine Eselei

Der Teamevent war für ­die Ex-aequo-Klassierungen entscheidend, sorgte aber für viele Lacher und gute Stimmung in der Arena. Es galt, mit einem zur Verfügung gestellten Esel einen kleinen Parcours mit Slalom, Engnis und Brücke zu absolvieren und das Langohr zum Schluss in einen Anhänger einzuladen. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, welche mit viel Fingerspitzengefühl angegangen werden musste, damit sich die Grautiere darauf einliessen. An der feierlichen Rangverkündigung fuhren die Gespanne mit dem ganzen Team ein. Der Gesamtsieg und damit der wunderschöne Pokal ging an das Team ZKV Rayon 3, gefolgt von Rayon 2 und dem NPZ Bern.

Der Teamevent wurde mit Langohren absolviert.

Neue OK-Präsidentin, bewährte Tradition

Petra Braun war am Super-Fünf-Kampf bereits dreimal als Springreiterin aktiv im Sattel und letztes Jahr arbeitete sie im Sekretariat mit. Nun hat sie das Zepter von Marianne Lüdi übernommen und amtete erstmalig als OK-Präsidentin. Es sei ein spezielles Gefühl, in die grosse Arena der Messe einzureiten. Das Publikum reagiere spontan mit Applaus oder Kinder mit Luftballons säumen die Bande. «Wo ist man dem Publikum sonst so nahe?», lachte die aufgestellte Petra Braun und betont, wie einmalig genau dieses Ambiente sei, dass man einfach erlebt haben müsse. Zudem sieht man sonst nirgends fünf Pferdesportdisziplinen vereint an einem Tag mit zehn Teams, die im freundschaftlichen Wettkampf gegeneinander antreten. Auch wenn die Anfrage da wäre, mehr als diese zehn Teams werden nicht angenommen. Der Zeitplan geht perfekt auf mit 50 Reitern/Fahrern.

Dritter Rang im Gymkhana für Andrea Gerber mit Charming.

Einige der Funktionäre sind seit Jahren an Bord und der Parcoursaufbau minutiös geplant und durchgeführt mit dem engagierten Helferteam. Für die Organisation ist der ZKV zuständig, die Messe übergibt Wanderpokal, Plaketten und Preisgeld. Der Super-Fünf-Kampf hat sich an der BEA/Pferd als Traditionsanlass einen Namen gemacht und wird im Programm als «Messe-Klassiker» angesagt. Der beliebte Event hat einen hohen Stellenwert innerhalb der Veranstaltung, zieht nebst Pferdefreunden ein interessiertes Laienpublikum an und vermittelt die Freude am vielfältigen Einsatzgebiet des Pferdes.

Entstehung und Konzept

Die Idee, einen Super-Fünf-Kampf durchzuführen, entstand aus der Tatsache, dass die klassischen Reitsport-disziplinen an der Messe keine wettkampfmässige Plattform hatten. Der Vorstand des Zentralschweizerischen Kavallerie- und Pferdesportverbands ZKV fand diese Idee brillant und so gelangte der erste Super-Fünf-Kampf im Jahr 2010 zur Austragung. Dieser wohl einmalige Event verspricht für die Zuschauer wie auch für die Teilnehmer eine Menge Sport, Spannung und Spass. Zudem die Gelegenheit, einmal über den Tellerrand zu blinzeln und in andere Pferdesportdisziplinen hineinzuschauen. So wird der gegenseitige Respekt für die jeweilige Sparte gefördert, es findet ein reger Austausch statt und beim Anfeuern der Mannschaftskameraden werden Einblicke in weniger bekannte Disziplinen gewährt. Zehn Teams bestehend aus je fünf Pferde­sportlern messen sich in den fünf Disziplinen Dressur, Springen, Fahren, Wes­tern und Gymkhana – und präsentieren dabei dem Publikum die Faszination Pferdesport in seiner ganzen Vielfalt. Den krönenden Abschluss bilde die Plauschprüfung «Team Event», welche durch die Messe ­organisiert wird und den Spassfaktor nochmals in die Höhe treibt. Gemeinsam absolvieren alle Equipen eine Plauschprüfung ohne Pferd, zum Beispiel einen Kurz­parcours mit Esel oder Fahrrad. Neben den vier ZKV-Rayons und einem ZKV-Future-Nachwuchsteam sind auch Equipen des Haras National in Avenches, der Mittagsrassenshow, der Hochschule für Agrar- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen HAFL, des SVPS und NPZ Bern am Start.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 17/2016)

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