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Die 154. Delegiertenversammlung des ZKV fand in Langenthal statt.
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Zwei Neue im Vorstand

04.12.2018 13:08
von  Florian Brauchli //

An der 154. DV des Zentralschweizerischen Kavallerie- und Pferdesportverbandes in Langenthal wurden zwei «Retos» – Burkhardt und Schafroth – in den Vorstand gewählt. Zu reden und diskutieren gab aber vor allem das Thema «Aufnahme von neuen Vereinen». Die dazu ausgearbeitete Statutenänderung wurde dann abgelehnt und soll zur DV 2019 hin neu ausgearbeitet werden.

Die 104 anwesenden Vereine, welche 834 Stimmen auf sich vereinigten, wurden vom OK-Präsident Peter Schübach (Verein CS Lan­genthal) und von Stadtpräsident Reto Müller begrüsst. Gleich zu Beginn wurde beantragt, das Traktandum «Anträge der Vereine» nach vorne zu schieben, was auch angenommen wurde. Doch erst blickte ZKV-Präsident Bruno Invernizzi mit seinem Jahresbericht kurz in die Vergangenheit. Es sei Zeit, Sachen zu ändern, den Mut haben, zu sprechen, aber auch Bewährtes zu pflegen. Zudem erinnerte er die Delegierten daran, dass sich der ZKV seit jeher der Basisförderung verpflichtet fühle und dies auch umsetze. Zudem gewährte er einen kurzen Einblick in die Arbeit an den Reglementen und Statuten. «Manchmal wäre weniger, dafür zu Ende gedacht, mehr.» Es sei zudem nach wie vor schwer, Freiwillige zu finden. «Es entspricht vielleicht nicht mehr dem aktuellen Zeitgeist, freiwillige Arbeit zu leisten», sinnierte Invernizzi. «Aber das war, wie ich erfahren habe, auch schon früher so.» Er lobte die verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Regionalverbänden und dem Dachverband. «Das war nötig, denn Stillstand ist kein Fortschritt.» Es ging stets darum, mehrheitsfähige Lösungen zu finden, bei denen die Pferde keine Einbussen hinnehmen müssten.

Gewinn für den Verband

Nach den Worten des Präsidenten präsentierte Andrea Winzenried die ZKV-Zahlen. Der Verband schloss das vergangene Vereinsjahr mit einem Gewinn von knapp 26'000 Franken ab und besitzt dabei Eigenkapital von rund 600'000 Franken. Für das kommende Jahr sieht der ZKV ein ausgeglichenes Budget vor. Rechnung und Budget wurden einstimmig genehmigt und dem Vorstand die Décharge erteilt.

Statutenänderung abgelehnt

Der Antrag des KRV Seeland-Aarberg sah vor, dass die Statuten geprüft werden bezüglich Mitgliedschaft. Man müsse die Aufnahme der Vereine überdenken, so Bettina Eggimann, Präsidentin des antragstellenden Vereins. Es gebe immer mehr neue Vereine, vor allem kleine. Diese würden den grossen, traditionellen Vereinen, die jährlich Turniere durchführen und so auf viele Helfer angewiesen sind, die Mitglieder «abgraben». Der ZKV-Vorstand präsentierte in der Folge die Statutenänderung, in welcher es neu Voll- und Teilmitglieder geben soll. Teilmitglieder müssten einen Pauschalbeitrag bezahlen, erhielten zwei Stimmen an der DV, würden aber die «Vereinspflicht» nicht erfüllen. Über Wechsel von Teil- zu Vollmitglied und umgekehrt würde der Vorstand entscheiden.

Thomas Bellmont (l., Rayon 1) und sein Nachfolger Reto Schafroth.

Dies brachte die Diskussion so richtig ins Rollen. «Das würde bedeuten, dass ein Teilmitglied die DV-Abstimmung umgehen kann, um ein Vollmitglied zu werden», lauteten die Wortmeldungen. Andere forderten dagegen mehr Verständnis und Wertschätzung für die «Kleinen». Die Diskussion löste sich erst auf, als vom KRV Hitzkirchertal der Antrag gestellt wurde, die Statutenänderung zu verwerfen, damit diese auf die DV 2019 hin neu erarbeitet werden kann. Dieser Antrag wurde mit 627 Stimmen angenommen.

Drei neue Mitglieder

Die Vereine, die auf eine Aufnahme in den ZKV hofften, spürten diesen «Zwist» zwischen den Vereinen hautnah. Der Reitclub Brittnau und die beiden Pferdezuchtgenossenschaften Falkenstein und Aarau wurden mit deutlichem Mehr im ZKV begrüsst, aber die Aufnahme wurde dem RV Udligenswil, dem Pferdesportverein Biez­wil und dem Reitverein Team Häberli verwehrt. Besonders knapp wurde es beim Team Häberli. Sie verpassten die Aufnahme nur um eine einzige Stimme. Daran änderte sich nichts, obwohl am Ende der DV ein Antrag gestellt wurde, noch einmal abzustimmen. Dieses Mal verpassten sie das Mehr um fünf Stimmen. Der ZKV zählt damit neu 151 Vereine.

Zwei neue Vorstandsmitglieder

Die ZKV-Vorstandsmitglieder wurden einstimmig und mit Applaus bestätigt. Sabine von Steiger (Pferd und Umwelt) und Thomas Bellmont (Rayon 1) stellten sich nicht mehr zur Wahl und wurden gebührend verabschiedet. An ihre Stellen wurden der 50-jährige Reto Burkhardt (Pferd und Umwelt) und der 44-jährige Reto Schafroth (Rayon 1) einstimmig in den Vorstand gewählt.

Sabine von Steiger (l.) übergab die Sparte «Pferd und Umwelt» an Reto Burkhardt.

Präsident Bruno Invernizzi wird auch die nächsten zwei Jahre die Geschicke des ZKV als Präsident führen. Marlies Kohler-Frey, die die Sparte Dressur ad interim führt, wurde für ein Jahr wiedergewählt.

DV 2019 in Hochdorf

Invernizzi informierte in der Folge über die Zusammenarbeit mit dem Nationalen Pferdezentrum Bern, wo der ZKV Genossenschafter ist. Es gäbe grosse Herausforderungen (die «PferdeWoche» berichtete in der Ausgabe 45/17), man sei aber im regen Austausch. Zudem lobte der Präsident die Zusammenarbeit mit den anderen Verbänden, stellte aber besorgt fest, dass es nach wie vor ein Vakuum in den diversen Leitungsteams des Dachverbandes gebe. Nachdem Peter Chris­ten und Charles Trolliet Grüsse aus dem SVPS überbrachten, stellten die Spartenchefs ihre Jahresprogramme vor.
Für die nächste DV, welche bereits am 16. November 2019 abgehalten wird, konnte der KV Oberseetal gewonnen werden.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 48/18)

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