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Ein Trail ist Bestandteil aller gerittenen Prüfungen: Sabine Bucher mit Haiko über der Palettenbrücke in Düdingen.
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Zwei- und Vierbeiner gehen durch dick und dünn

25.10.2016 14:54
von  Ruth Müller //

Der Schweizer Freizeitreitverband SFRV führte am Sonntag zum zwölften Mal die Schweizermeisterschaft durch – erstmals unter dem neuen Namen HorseChallenge. In den vier Disziplinen Bodenarbeit, Gelassenheit, Trail/Dressur und Geländeparcours wurden Vielseitigkeit, Vertrauen und Teamwork auf die Probe gestellt.

Die Reitanlage Steinlera im freiburgischen Düdingen war Schauplatz des  Saisonhöhepunktes des SFRV-Sportjahres. Die Schweizer Meisterschaft war geprägt von starken Leistungen der Mensch-Pferd-Paare, einer Top-­Organisation sowie nass-kalten Wetterbedingung­en. Doch der starke Dauerregen vermochte die positive Stimmung nicht zu trüben.

Kategorie D1 (v. l.): Pascal Losey (Bronze), Livia Schaad (Gold) und Sabine Bucher (Silber).

Podest der Kategorie D2 (v. l.): Linda Steinmann (Bronze), Saskia Marti (Gold) und Carole Bückelmann (Silber).

Wer HorseChallenge betreibt, ist hart im Nehmen. Die Turniertage sind in der Regel lang und es gilt, sich in verschiedenen Disziplinen zu beweisen, sich immer wieder neu zu konzentrieren und zu motivieren. An der Intensität der verschiedensten Aufgaben können Zwei- und Vierbeiner wachsen.

Die Mischung macht’s

Viel Vertrauen und gutes Zusammenspiel waren Bedingung, um die kniffligen Parcours auf dem Sandplatz zu meistern. Die Bodenarbeit war eine Mi­schung aus Dressurelementen, Präzisionsaufgaben und Freiarbeit. Starke Nerven forderten die ­Gelassenheitshindernisse – weder von lärmigen Geräuschen, dunklen Tunnels, grossen Bällen noch von knisternden Folien durften sich die Pferde irritieren lassen.

Auch die geführten Bodenarbeitsparcours erfordern viel Geschick und Vertrauen: Hier die Siegerin im D2
Saskia Marti mit Farameh.


Der Trail fand dann in der Halle statt und gestaltete sich als anspruchsvoller Mix von verschiedenen Rittigkeitsaufgaben. Auf der Geländestrecke warteten ebenfalls weitere Hindernisse, die von beiden Parteien viel Mut, eine gute Kommunikation und Vertrauen zwischen Pferd und Reiter erforderten.

Geburtstagsgeschenk

In der schweren Reitprüfung D1 konnte sich Livia Schaad – notabene an ihrem Geburtstag – über den Sieg freuen. Bei ihrem ersten Start an einer Schweizer Meisterschaft auf höchster Stufe erreichte sie mit ihrem Isländer-Haflinger-Mix Lady Mayala knappe 0,1 Punkte mehr als die Zweitplatz­ierte Sabine Bucher mit dem Fjordwallach Haiko.

Im Gelassenheitsparcours: Livia Schaad und Lady Mayala siegten in der Kategorie D1.

Eine haarscharfe Entscheidung. Im dritten Rang klassierte sich das erfahrene Paar Pascal Losey und Dakota. Auf Stufe D2 feierte Saskia Marti einen beeindruckenden Hattrick. Mit ihrer Haflingerstute Farameh holte sie den Meistertitel vor Carole Bückelmann (Snowolock) und Linda Steinmann (Snör vom Wintersberg) – und dies nachdem sie 2015 mit Scally und 2014 mit Yllico jeweils die Kategorie F1 für sich entscheiden konnte.

Geführte Prüfungen

Auch die geführten Konkurrenzen boten viele harmonische Bilder. In beiden Klassen gab es Siegerinnen, die schon einmal bei der SM triumphiert hatten. Im F1 erreichte Anja Keller mit Shetlandpony Rosi den Sieg – knapp vor Ramona Wiedmer mit Moritz und deren Tochter Flavia Wiedmer mit Nicky vom Stiegenhof. Keller und Rosi hatten bereits 2014 in der Kategorie F2 gewonnen. Ähnliches gelang Ruth Müller mit der kleinen Shetty-Fuchsstute Chili. 2010 holten sie in Plaffeien den Titel in der geführten Stufe, die damals noch Kategorie E hiess.

Kategorie F2 (v. l.): Melanie Brunner (Bronze), Ruth Müller (Gold) und Aline Fankhauser (Silber). 

Kategorie F1 (v. l.): Flavia Wiedmer (Bronze), Anja Keller (Gold) und Ramona Wiedmer (Silber).

Dieses Jahr gab das Duo ein Comeback und marschierte sogleich zum Sieg im F2. Auf dem Ehrenplatz klassierte sich Aline Fankhauser mit Achillos, zum dritten Podestplatz mar­schierte Melanie Brunner mit Rusty. Die Teilnehmer schätzten die von OK-Mitglied Kristina Gau filigran gezeichnete Stallplakette genauso wie die präzisen, von geschultem Richterauge zeugenden Bewertungen und den feudalen Gabentisch. Den vier Schweizermeisterinnen wurde zudem ein handgeschnitzter Siegerpokal überreicht, jeder ein kunstvolles Unikat.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 42/16)

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