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Gold für die Schweiz (v.l.): Bryan Balsiger, Martin Fuchs, Equipenchef Michel Sorg, Steve Guerdat und Elian Baumann. Foto: Dirk Caremans
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Die Schweiz ist Europameister!

03.09.2021 15:48
von  Sascha Dubach und Florian Brauchli //

An der Europameisterschaft der Springreiter in Riesenbeck (GER) gewinnt die Schweiz mit Elian Baumann, Bryan Balsiger, Martin Fuchs und Steve Guerdat sensationell die Goldmedaille. Sie totalisierten am Schluss nach insgesamt drei Runden 9,47 Punkte. Silber geht an Gastgeber Deutschland (12,77) und Bronze an Titelverteidiger Belgien (17,34). Im Einzel führt vor dem entscheidenden Final vom Sonntag Martin Fuchs auf Leone Jei. 

Für die Schweiz begann der finale Umgang der Teamentscheidung denkbar schlecht. Elian Baumann und Campari Z mussten sich gleich drei Abwürfe notieren lassen, am Aussprung der dreifachen Kombination und zwei weitere auf der Schlusslinie. «Ich habe gut begonnen, doch nach dem ersten Fehler ist der Faden gerissen. Ich habe schon ein wenig die Nerven verloren». Nichtsdestotrotz hat der Championatsneuling vor allem mit seinen ersten beiden Runden einen wesentlichen Anteil an der Goldmedaille, obwohl er im ersten Moment vor allem mit sich selbst haderte.

Mit seinem Zwölf-Punkte-Ritt setzte Baumann vor allem seinen Teamkollegen Bryan Balsiger und AK’s Courage unter Druck. Dieser konnte damit aber gut umgehen und zeigte eine brillante Nullrunde. «Ich bin glücklich mit meiner Runde. Ich mache einfach, was ich am meisten liebe», so der Neuenburger

Nach dem dritten Reiter der Belgier stand der (mindestens) Bronzemedaille schon fest, da alle drei eine Blankorunde auf den Rasen zauberten. Deutschland – bis dahin zweimal null – gab mit dem Fehler von Mumbai unter Christian Kukuk der Schweiz wieder «etwas Luft». Wenn man aber in Führung bleiben wollte, mussten auch Martin Fuchs und der erst neunjährige Leone Jei null bleiben. Und das taten sie, in höchst souveräner Art und Weise. «Unglaublich, ich bin einfach nur glücklich», freute sich Fuchs.

Schlussreiter Steve Guerdat konnte sich auf Albführen’s Maddox dank des Abwurfes des deutschen Schlussreiters David Will mit C Vier einen Stangenfehler erlauben und die Schweiz hätte immer noch die Goldmedaille. Diese Marge brauchte der Jurassier auf, denn er patzte ausgerechnet am goldfarbenen Oxer. Doch es kam zum Glück kein Abwurf mehr hinzu und so sicherte er der Schweiz die Goldmedaille. «Ich hatte Druck, ja, aber sicherlich nicht mehr als meine Kollegen. Bryan hat einen tollen Job gemacht und uns im Rennen gehalten. Auch Elian und Martin sind super geritten. Wir haben eine tolle Atmosphäre im Team und ich denke, wenn man für das Team kämpft und nicht nur für sich selbst, macht das einem noch stärker.»

Und so gewann das Schweizer Team zum fünften Mal in der Geschichte die Goldmedaille. Die erste gab es 1982 in Hickstead – mit dabei damals im Team war auch Martins Vater Thomas. Mit im Team waren zudem Walter Gabathuler, Heidi Robbiani und Martins verstorbener Götti Willi Melliger. Letztmals Gold gab es 2009 in Windsor – damals hing auch bei Steve Guerdat das begehrte Edelmetall um den Hals. Er gewann an der Seite von Pius Schwizer, Daniel Etter und Clarissa Crotta.

Fuchs weiter in Führung

Ein Einzel führt vor dem entscheidenden Final am Sonntag weiterhin Martin Fuchs. Der Schweizer hat 1,31 Punkte auf dem Konto. Hinter ihm lauern Andre Thieme (GER) mit Chakaria (2,84), Pieter Devos (BEL) mit Jade vd Bisschop (3,16) und die überraschende Griechin Ioli Mytilineou mit Levis de Muze (3,64). Bryan Balsiger (6,01) und Steve Guerdat (6,15) belegen die Ränge neun und zehn. Knapp nicht mehr dabei im Top-25-Final ist Elian Baumann an 28. Stelle mit 14.15 Punkten. Er könnte aber noch nachrutschen, wenn vor ihm einige Reiter verzichten würden.

Martin Fuchs, der mit Teamgold seine insgesamt 13. EM-Medaille (Team und Einzel, Children, Junioren, Junge Reiter und Elite) einheimste ist nun natürlich noch mehr motiviert. «Der Druck ist mit dem Gewinn von Teamgold nicht mehr da, aber ich habe für Sonntag trotzdem ein super Gefühl. Leone Jei ist heute super gesprungen, fast noch besser als die Tage zuvor und ich keine Schwäche von ihm. Es wäre natürlich toll, gäbe es noch eine weitere Medaille», so der Zürcher zuversichtlich.

Die Einzelentscheidung beginnt am Sonntag um 14 Uhr (1. Umgang) und um 16 Uhr (2. Umgang/Final).

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