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Kevin Thornton (IRL) mit dem verstorbenen Flogas Sunset Cruise. Foto: Katja Stuppia
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Fall Thornton: Unklarheiten und Unwahrheiten

12.10.2016 09:25
von  Florian Brauchli //

Der Tod eines Pferdes während des internationalen Springturniers in Cagnes-sur-Mer (FRA) hat eine wahre Empörungswelle – vor allem in den Sozialen Medien – ausgelöst. Der in der Schweiz stationierte irische Springreiter Kevin Thornton soll den zehnjährigen Schimmelhengst Flogas Sunset Cruise auf der Rennbahn „in den Tod getrieben“ haben. Allerdings mehren sich auch die Berichte, dass es sich tatsächlich um einen Unfall handeln könnte. Die Obduktion des Pferdes steht noch aus. Auch die Schuldfrage ist bisher ungeklärt.

Dem Iren Kevin Thornton wird vorgeworfen, zusammen mit einem Pfleger sein Pferd so lange mit Peitschen misshandelt zu haben, bis dieses tot zusammenbrach. Flogas Sunset Cruise hatte den Ruf ein schwieriges Pferd zu sein, das gerne stieg und vom Ausgang wegdrückte. Dies bestätigten sowohl Reiter als auch Pferdebesitzer Vinnie Duff gegenüber dem irischen Pferdesportmagazin „The Irish Field“. Seit fünf Monaten ist der Hengst bei Thornton in Beritt und das Paar konnte bereits einige gute resultate erzielen. Auch in Cagnes-sur-Mer lief es den beiden gut. Die Pferde waren in Form und hätten keine gesundheitlichen Auffälligkeiten gezeigt.

In Absprache mit Duff ritt Thornton alle seine drei Schimmel nacheinander auf der Rennbahn. Flogas Sunset Cruise brauchte jedoch Unterstützung mittels Peitsche und Sporen, um in die Gänge zu kommen. Dass er aber während dem Galoppieren dauernd auf das Pferd eingeschlagen hätte und in den Tod getrieben hätte, weist der Reiter von sich. Er sei sicher nicht eine Stunde auf dem Pferd gesessen, wie behauptet wird. Und auch eine Schweizer Pferdepflegerin, die zur gleichen Zeit auf der Rennbahn im Sattel sass, bestätigt: „Er kam auf mich zu, war schön am vorwärts galoppieren. Das Pferd sah weder gestresst noch ängstlich aus.“ Am Ende der Geraden wollte Thornton wenden, als der Schimmel klemmte. Er parierte in den Schritt durch und wenige Augenblickespäter brach das Pferd zusammen. Die Untersuchung des Vierbeiners wurde gemäss einer FEI-Mitteilung gestern vorgenommen. Bereits jetzt bestätigt wurde der Fakt, dass keinerlei Striemen oder sonstige Misshandlungsmale gefunden werden konnten.

Mit Personen, die Thornton bereits vorher versucht hatten davon abzuhalten, die Peitsche übermässig einzusetzen, kam es beinahe zu Handgreiflichkeiten, worauf die Polizei alarmiert wurde. Thornton und das Turnier-OK setzten sich zusammen und entgegen anders lautenden Berichten, wurde der Ire nicht vom Turnier ausgeschlossen, sondern reiste von sich aus ab. „Ich bin bestürzt. Pferde sind mein Leben. Ich würde niemals ein Pferd zu Tode peitschen. Das habe ich nicht getan und würde es auch nie tun“, so Thornton zum irischen Magazin. Auch Pferdebesitzer Vinnie Duff steht hinter seinem Reiter. „Ich bin am Boden zerstört über den Verlust von Flogas Sunset Cruise und ich bin erschüttert für Kevin, der so verunglimpft wird. Das letzte, was ich dulden würde, ist jeglicher Missbrauch von Pferden.“

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