Die Schweizer Equipe hat an den Europameisterschaften der Springreiter in Göteborg (SWE) nach dem Jagdspringen die Führung übernommen. Das Team von Equipenchef Andy Kistler mit Nadja Peter-Steiner, Romain Duguet, Martin Fuchs und Steve Guerdat führt mit 5.15 Punkten vor Frankreich (6.78) und Schweden (7.21). Im Einzel hat der Schwede Peder Fredricson (0) die Führung inne vor Marcus Ehning (GER, 0.59) und Luciana Diniz (POR, 0.67). Guerdat (0.84), Fuchs (2.03) und Duguet (2.28) belegen die Ränge vier, sieben und elf.
Nadja Peter-Steiner machte im Zeitspringen auf Saura de Fondcombe den Auftakt. Ihr Plan, nicht volles Risiko zu gehen, ging bis zur letzten Linie auf. Ruhig und sicher führte sie die Franzosenstute durch den Parcours mit 13 Hindernissen. Beim Einsprung in die letzte zweifache Kombination – die Hauptschwierigkeit des Tages, wie sich mit fortlaufender Dauer der Prüfung herausstellen sollte – kam sie ein bisschen zu dicht an den Einsprung und die Stange fiel. Für den Abwurf erhielt sie vier Sekunden «aufgebrummt» und mit einer Totalzeit von 91.44 Sekunden lieferte sie das Streichresultat für das Schweizer Team. «Saura ist insgesamt toll gesprungen, den Fehler kann ich mir nicht wirklich erklären. Ich dachte die Distanz hätte gepasst. Es ärgert mich, vielleicht hätte ich noch ein bisschen mehr vorwärts reiten sollen im ganzen Parcours», so Peter-Steiner.
Romain Duguet und Twentytwo des Biches zeigten anschliessend, dass sie toll in Form sind. Angriffig aber nicht mit dem letzten Risiko blieb das Paar ohne Abwurf und kreuzte die Ziellinie nach 80.25 Sekunden. «Ich bin super zufrieden, das war eine tolle Runde. Mein Plan mit kontrolliertem Risiko ist genau aufgegangen», resümierte Duguet.
Auch Martin Fuchs und sein Westfale Clooney trumpften auf. «Ich wollte in die Top Acht reiten heute.» Das Zeitspringen ist in der Vergangenheit nicht ihre grosse Stärke gewesen, doch mittlerweile zeigen sie regelmässig schnelle, fehlerfreie Runden. «Vor der letzten Linie wollte ich zuerst direkt ‚reinschneiden’, doch der Entschied einen weiteren Bogen zu reiten hat sich bezahlt gemacht.» Trotzdem hatte der Zürcher viel Glück in der Zweifachen, beide Elemente wackelten bedrohlich, blieben letzten Endes aber in ihren Halterungen. Mit 79.76 Sekunden lag er am Ende des Tages auf Einzelrang sieben.
Schlussreiter Steve Guerdat und die Schwedenstute Bianca zeigten von Anfang an, dass mit ihnen zu rechnen ist. Mit einer beeindruckenden Sicherheit überquerten sie die gestellten Aufgaben. Am offenen Wasser gab es den einzigen Schreckmoment, als Bianca viel zu früh absprang – doch kein Problem, sie landete sicher auf der anderen Seite. «Sie hat ein bisschen geguckt und ich musste sie pushen, damit die Distanz nicht noch grösser wird. Aber ich vertraue ihr und ihren Fähigkeiten, auch über dem Wasser.» Mit einer Zeit von 77.37 Sekunden belegt der Jurassier Rang vier im Einzel. «Es ist alles genau so aufgegangen wie ich wollte. Ich bin hohes Risiko gegangen und es hat gepasst.» «Ich bin rundum zufrieden mit meinem Team», so Equipenchef Kistler. «Alle mussten 'fighten' und haben das auch getan und wir haben uns eine tolle Ausgangslage geschaffen.»
Nach der Geschichte des Weltcups in Anekdoten, im Oktober 2017 in der «PferdeWoche» publiziert, und olympischen Anekdoten, im März 2019 in der «PferdeWoche», nun einige weitere selbsterlebte...
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