Dressurreiterin Nanna Skodborg Merrald nahm im August 2024 an ihren zweiten Olympischen Spielen teil. 2021 hatte es noch nicht zu einer Medaille gereicht. 2022 ritt sie in der Heimat mit ihrer Mannschaft zu WM-Gold in Herning. Ein Jahr später bei den Europameisterschaften errang sie Teambronze und mit Silber ihre erste Einzelmedaille. In Tokio und Herning sass sie dabei im Sattel des Topvererbers Blue Hors Zack, bei ihrer ersten Einzelmedaille auf seinem Sohn, dem Oldenburgerwallach Blue Hors Zepter. Beide sind Stars des Gestüts Blue Hors, für das Nanna Skodborg Merrald seit vielen Jahren als Bereiterin tätig ist. Auch vor dem Schloss Versailles war Zepter ihr kongenialer Partner. Und endlich durfte sie dort auch über ihre erste olympische Medaille – Teamsilber – jubeln.
«Es lief nicht alles nach Plan vergangenes Jahr», gibt die 31 Jahre alte Dressurreiterin zu, die auf dem Gestüt Blue Hors in Kristiansminde auf der Insel Fünen beheimatet ist. «Nach seiner Pause ab Dezember wollte ich mein Toppferd Zepter eigentlich im Frühjahr wieder auf Turnieren vorstellen.» Es kam jedoch anders: Der 16 Jahre alte Blue-Hors-Zack-Sohn verletzte sich leicht. Man peilte demnach einen Start bei den dänischen Meisterschaften an, welche für die potenziellen Olympiakandidaten des Landes im Grunde verpflichtend sind. Doch an eben jenem Wochenende heiratete Nannas Schwester Sandra, die ebenfalls bis zu ihrem Rückzug 2017 im Viereck unterwegs war. «Das Timing passte nicht, denn natürlich stand Sandras Hochzeit an diesem Wochenende im Mittelpunkt. Meine Familie bedeutet mir alles und ich versuche immer, viel Zeit mit ihnen zu verbringen. Glücklicherweise hat unser Verband dafür eine Lösung gefunden und ich konnte anstatt bei unseren Titelkämpfen bei einem neuen CDI in Hagen an den Start gehen. Es war toll, Zepter dort wieder mitten im Geschehen zu haben. Er hat sich so gut angefühlt, ich war überglücklich!»
Von da an wurde gezielt auf die Olympischen Spiele hingearbeitet. «Nach meinem ersten olympischen Erlebnis 2021 war es natürlich mein grosses Ziel, wieder dabei zu sein. Ich wusste um unser starkes Team und unsere Chancen, ganz vorne ein Wörtchen mitzureden. Aber an allererster Stelle stand natürlich immer Zepter und sein Wohlbefinden. Wir sind deshalb sehr behutsam vorgegangen, immerhin ist er schon 16 Jahre alt. Als wir dann zum ersten Mal vor dem Schloss in Versailles geritten sind, hat sich das wirklich wie ein wahrgewordener Traum angefühlt. Diese Kulisse kann man sich vorab gar nicht vorstellen. Ich denke jeder von uns, der dort am Start war, hat nicht nur seine olympischen Momente erlebt, sondern sich auch ein bisschen wie ein Prinz oder eine Prinzessin gefühlt. Ich bin neben den Wettkämpfen viel mit meiner Familie auf der Anlage unterwegs gewesen. So etwas erlebt man nur einmal im Leben, das muss man geniessen.»
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(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 11/2025)
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