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Linda Johansson gewann im Sattel von Chocolucca die Kategorie «Superhorse» sowie Horsemanship.
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«Super-Linda» und starke Nachwuchsreiter

22.08.2017 14:42
von  Sascha P. Dubach //

Je sieben Medaillensätze für die Elite und den Nachwuchs sowie zwei gemeinsame wurden an den Schweizer Meisterschaften im Westernreiten aller Verbände auf der Reitanlage Barmatt in Fehraltorf vergeben. Sehr zur Freude der OK-Präsidentin Nicole Schmid gab es vor allem bei den Jungen «Youth» wieder volle Felder, sodass teilweise Ausscheidungen geritten werden mussten. In der wohl anspruchsvollsten Kategorie «Superhorse» gewann Linda Johansson mit Chocolucca die Goldmedaille.


Die Veranstalter hatten Glück, einzig das «Warm­up» am Freitag musste infolge eines starken Gewitters abgesagt werden. Am Samstag und Sonntag gab es für die Westernreiter ideale Bedingungen auf der Barmatt in Fehraltorf. Alle Prüfungen konnten auf dem grossen Sandviereck im Freien durchgeführt werden. Und das waren deren viele. Sowohl die Elite wie auch die Nachwuchsreiter massen sich in je sieben verschiedenen Prüfungen. In deren zwei gab es eine gemeinsame Ranglis­te.

Silvana Padovan und ihre 13-jährige Quarterstute Oaks Little Nikki: Nachwuchs-Schweizer­meisterin «Hunt Seat Equitation», «Hunter under Saddle», Horsemanship und Trail.

Zu den wohl anspruchsvollsten gehört die Meis­terschaft der Kategorie «Superhorse». Hier werden den Teilnehmern Aufgaben mit Elementen der Disziplinen Trail, Reining, Western Riding und Pleasure gestellt. Gesucht wird also primär das Pferd, das sich als Allrounder und somit am vielseitigsten bewährt. Bei der Nationalhymne an der stimmigen Siegerehrung kullerten denn auch einige Tränchen der Freude bei Linda ­Johansson über die Wangen. Gemeinsam mit ihrem vierbeinigen Partner – eben dem besten Allrounder –, dem zehnjährigen Quarterwallach Chocolucca, durfte sie die Goldmedaille in Empfang nehmen.

Immer «auf Draht»: OK-Präsidentin Nicole Schmid.

Flurina Tschopp gewann mit Glowing to Maliblue in den Kategorien «Hunt Seat Equitation» und «Hunter under Saddle» die Goldmedaille.


Grosse Freude gab es auch bei den Nachwuchsreitern, allen voran bei Silvana Padovan. Ihr «Silberlook» täuschte, gewann sie doch nicht weniger als vier Goldmedaillen. Mit ihrer 13-jährigen Quarterstute Oaks Little Nikki dominierte die Amazone im Trail – bei dem Hindernisse, wie sie auch im Gelände vorkommen können, in einem festgelegten Kurs bewältigt werden müssen – sowie im «Hunt Seat Equitation», «Hunter under Saddle» und Horsemanship. Bei den Letzteren geht es unter anderem auch um Haltung, Sitz, Einwirkung sowie die unterschiedlichen Gangarten des Pferdes. Ein etwas ungewohntes Bild bieten jeweils die «Hunter under Saddle»-Prüfungen. Hier müssen die Reiter ihre Pferde mit englischem Sattel und Zäumung sowie der entsprechenden Kleidung vorführen. Bei der Elite schwang hier Flurina Tschopp mit dem fünf­jährigen Quarterwallach Glowing to Maliblue obenauf.

Zukunft ungewiss

Bis anhin war es die Regel, dass die mitverantwortlichen Westernreit- und Zuchtverbände (SPHA, ApHCS, SQHA, SWRA und FM-Western) die Schweizer Meisterschaft gemeinsam organisierten und dafür «gerade» standen. Im vergangenen Jahr hatte dies die «Delegierte» Nicole Schmid erstmals auf eine Rechnung durchgeführt – so auch erneut in diesem Jahr. «Ich habe nebst meinem Job viel Zeit und Arbeit in die Organisation investiert. Leider kann ich dabei nicht un­bedingt auf die Unterstützung vieler Aktiven zählen», meint Schmid.

Rund 30 Personen inklusive Richter helfen OK-Präsidentin Nicole Schmid, die Schweizer Meisterschaft auf die Beine zu stellen.

An seinem 19. Geburtstag gab es für Andrin Kälin mit Jae Customized Puff die Goldmedaille im «Youth Ranch Riding».

«Da es für mich persönlich einfach zu viel wird, habe ich entschieden, diese Aufgabe im nächsten Jahr abzugeben.» Nun sind die Verbände für 2018 gefordert – denn die Schweizer Meisterschaft in Fehraltorf mit seinen rund 30 aktiven Personen in der Organisation war ein voller Erfolg. Zahlreiche Zuschauer verfolgten die Prüfungen am «finalen» Sonntag bei bes­ten Bedingungen rund um das Viereck. Schmid selbst möchte dann nämlich «auch gerne wieder einmal selbst im Sattel an den Start gehen».

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 33/2017)

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