Charlotte Fry gewinnt in der Basler St. Jakobshalle zum ersten Mal in ihrer Karriere den Weltcupfinal der Dressurreiter. Die Britin triumphiert im Sattel von Glamourdale vor Isabell Werth (GER) und Isabel Freese (NOR).
Vor einem Jahr gewann Fry, damals mit Everdale, bereits den Grand Prix am Weltcupfinal von Riad. In der Kür wurde sie aber aufgrund der «blood rule» eliminiert und der Traum vom Finalsieg platzte jäh. Nun also klappte es doch noch mit dem Titel, nun im Sattel von Glamourdale. In der ausverkauften Halle gelang ihr eine gute Kür, allerdings nicht so überragend, wie man das Paar auch schon gesehen hat. Vor allem die Schritttour und nicht immer gleichmässige, harmonische Piaffen kosteten einige Punkte, ebenso die mit viel Spannung durchgeführten Einerwechsel. Und auch ihre Paradedisziplin, der starken Galopp, war nicht so gut wie zum Beispiel noch bei ihren WM-Titeln 2022. Dank ihrer zahlreichen Höchstschwierigkeiten siegte sie trotzdem überlegen mit über 88 Prozent.
Titelverteidiger Patrik Kittel, der in diesem Jahr auf Forever Young setzte, gelang eine Traumkür. Fehlerfrei, elegant und perfekt zu Musik von 80er-Beats wie Alphaville, ritt der Schwede zu 80,115 Prozent, was zu Platz fünf reichte. Hinter Siegerin Fry ritt Isabell Werth auf Platz zwei (84,365). Die Deutsche ritt sicher, kontrolliert und konstant gut aber ohne die grossen Highlights. Schön gelangen aber die Kombination Piaffpiroutten–Galopppirouette. Auch hier gab es einige Schwächen im Schritt. Auf den «Bronzeplatz» ritt ebenfalls eine Isabel – die Norwegerin Isabel Freese. Auf ihrem schwarzen Hengst Total Hope zeigte sie zu Musik von Popikone Cher tolle Wechsel – bis auf einen Fehler auf der Linie, auf der sie die Zweier- mit den Einerwechseln kombinierte. Gegen Ende wurde der Hengst etwas sehr heiss, was auch einige Punkte kostete. Mit 81,850 Prozent konnte sie sich aber den dritten Podestplatz vor Corentin Pottier (FRA) mit Gotilas du Feuillard (80,415) sichern.
Die Schweizerin Jessica Neuhauser, die mit einer Wildcard an den Start gehen durfte, darf ebenfalls glücklich sein. Sie zeigte mit ihrem Dänenwallach Rockson eine starke Kür, wenn man bedenkt, dass das Paar noch nicht einmal ein Jahr zusammen ist. Punkten konnte sie vor allem mit den tollen Pirouetten. Ein teurer Fehler passierte dem Duo in den Zweierwechseln. Zwar konnte sie die Lektion in der «Jokerlinie» wiederholen, aber die Abzüge waren trotzdem hoch. Mit 74,405 Prozent gab es am Ende Platz 13. «Die Kür war besser als der Grand Prix. Die Trabtour ist mir gut gelungen. Leider passiert der Wechselfehler, aber insgesamt bin ich sehr happy», so die Zürcherin.
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