In der Teamwertung der Dressur – für die nur der Grand Prix Spécial zählte – gewann Deutschland (Frederic Wandres, Isabell Werth und Jessica von Bredow-Werndl) mit einem total von 235,790 die Goldmedaille. Silber ging mit minimem Abstand an Dänemark (235,669) und Bronze an Grossbritannien (232,492).
In der ersten Gruppe der zehn qualifizierten Nationen konnte die Britin Becky Moody mit Jagerbomb und 76,489 ihr Land noch an die Spitze des Zwischenklassements hieven. Dahinter reihte sich Dänemark (Daniel Bachmann Andersen/Vayron, 75,973) und Deutschland (Frederic Wandres/Bluetooth, 75,942) ein.
In der zweiten Gruppe setzte die Deutsche Isabell Werth mit Wendy dann die Latte ganz nach oben. Ihr Auftritt war zwar nicht ganz fehlerfrei, und dennoch war sie überlegen. Die siebenfache Olympia-Goldmedaillengewinnerin erhielt von den Richtern 79,894 Prozentpunkte. Dänemark überholte mit Nanna Skodborg Merrald (Zepter, 78,480) die Briten, bei denen Carl Hester mit Fame 76,520 erhielt. Die Niederlande waren zu diesem Zeitpunkt mit rund zehn Prozentpunkten Abstand schon aus dem Medaillenrennen.
Gegen Schluss wurde es noch einmal so richtig spannend. In der letzten Gruppe – in der auch Martin Fuchs’ Freundin Simone Pearce mit Destano (67,340) startete – legte Dinja van Liere mit Hermes und 77,720 vor. Damit totalisierten die Niederländer 221,048. Nun kam es zum Endspurt um die Medaillen. Der Niederländerrapphengst Glamourdale erhielt unter Lottie Fry 79,483 – damit war mit einem Total von 232,492 die Medaille für die Briten in der Tasche, nur die Farbe war noch offen.
Cathrine Laudrup-Dufour war nun mit Freestyle vor «ausverkauftem» Haus an der Reihe. Die Dänin musste lediglich bei den Einerwechseln einen Abzug in Kauf nehmen, die Richter gaben ihr aber trotzdem ein Total von 81,216 – war das schon Gold? Dänemark überholte mit 235,669 die Briten. Nun war der Druck auf den Schultern der deutschen Schlussreiterin Jessica von Bredow-Werndl und der in Schweizer Besitz von Beatrice Bürchler-Keller stehenden TSF Dalera BB immens. Es wurde ruhig im Stadion. 36 Lektionen umfasst der Spécial, in deren drei (versammelter Schritt, Piaffe, Übergang) sackten die Noten plötzlich ab. Bis dahin war Deutschland vor Dänemark – dann kehrte die Situation. War die Goldmedaille schon weg? Nein, Dalera und «JvBW» fingen sich wieder, holten am Ende 79,954, was zum Total von 235,790 und Gold führte. Es musste regelrecht gezittert werden, der Abstand zu Silber beträgt nämlich lediglich 0,12 Prozentpunkte! Ein hauchdünner Sieg also.
Nach der Geschichte des Weltcups in Anekdoten, im Oktober 2017 in der «PferdeWoche» publiziert, und olympischen Anekdoten, im März 2019 in der «PferdeWoche», nun einige weitere selbsterlebte...
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