Kein erneuter Sieg für die Schweiz im Heimnationenpreis auf dem Gründenmoos. Das Schweizer Team von Equipenchef Peter van der Waaij muss sich mit Platz drei begnügen. Den Sieg sicherte sich Deutschland mit blankem Konto vor Belgien.
Besonders emotional dürfte der Nationenpreis für Nadja Peter Steiner gewesen sein. Die Schwyzerin gab nach acht Jahren Abstinenz ihr Comeback für das Schweizer Team, und das gleich beim Heimturnier. Sie hatte zudem auch die Ehre – oder die Pflicht –, als Startreiterin den Kurs zu bestreiten. Mit der Oldenburgerstute Mila gelang ihr der perfekte Auftakt – eine geschmeidige, sichere Nullrunde. Ihr gleich tat es anschliessend Steve Guerdat mit Dynamix de Bélhème. Bei Edouard Schmitz und Gamin van’t Naastveldhof fiel bereits die Stange am zweiten Hindernis; Fehler Nummer zwei passierte am allerletzten Sprung. Damit stieg der Druck auf Schlussreiter Martin Fuchs. Der Zürcher startete konzentriert, aber Commissar Pezi quittierte in der Wendung vom Eingang weg seinen Dienst. Er stieg und sein Reiter musste eine Volte reiten, damit ging wertvolle Zeit verloren, sodass Fuchs nach der Mauer, im Wissen, das Teamergebnis nicht mehr verbessern zu können, aufgab. Damit totalisierte die Schweiz nach Runde eins acht Fehlerpunkte. In Führung langen mit blankem Konto Deutschland und Belgien.
Die Reprise begann für die Schweiz erneut perfekt. Peter Steiner und Mila lieferten eine weitere tolle Nullrunde. Auch Teamleader Guerdat liess es sich mit Dynamix nicht nehmen, erneut makellos zu bleiben und dem Team die Chance auf einen Podestplatz offen zu halten. Schmitz konnte sich verbessern, mit Gamin musste er sich lediglich einen Abwurf am Bidet-Oxer notieren lassen.
Nach drei Reitern lagen Deutschland und Belgien weiter in Front, allerdings patzten deren beiden Reiter je dreimal, was den Druck als auch die Spannung für die Schlussreiter massiv erhöhte. Fuchs startete gut, die Wendung vom Ausgang dieses Mal kein Problem. Dieses folgte dann auf der Schlusslinie. Nach dem Abwurf am Bidetoxer riss der Faden komplett und das Paar kam mit 16 Strafpunkten ins Ziel. Die Iren hätten den «Reitgenossen» den Podestplatz noch entreissen können, doch auch Michael Pender patzte und so sprach die deutlich schnellere Zeit zu Gunsten der Schweiz.
Deutschland konnte mit Richard Vogel eine weitere Nullrunde liefern und so mit blankem Konto die Spitze halten. Belgien musste mit Emilie Conter ebenfall fehlerfrei bleiben, um Deutschland in ein Stechen um den Sieg zu zwingen. Doch so weit kam es nicht, kurz vor dem Ende fiel die Stange und so mussten sich die «roten Teufel» mit Platz zwei begnügen.
Für Deutschland, die mit Marcus Ehning (Coolio), Sophie Hinners (Combella), Hans-Dieter Dreher (Elysium) und Richard Vogel (United Touch S) an den Start gingen, war es ein Jubiläum – sie gewannen zum 20. Mal den Nationenpreis der Schweiz. Das letzte Mal ist allerdings schon eine Weile her, 2006 siegten sie in Luzern.
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