Gregory Bodo und Santiago Varela stellten im Teamfinal, für den sich die Schweiz leider nicht qualifizieren konnte, eine anspruchsvolle Aufgabe mit elf Hindernissen und einer eng bemessenen Zeit.
Mexiko musste forfait geben, da Porthos Maestro von Carlos Hank Guerreiro aus veterinärmedizinischen Gründen zurückgezogen wurde. Das nächste Team konnte aus reglementarischen Gründen nicht nachrücken – ergo starteten noch neun Nationen in die Entscheidung.
Um es vorweg zu nehmen, keiner der Startreiter vermochte makellos zu bleiben. Die beste Einzelleistung gelang dem Briten Ben Maher – Olympiasieger von Tokio – mit nur einem Zeitfehler. Auch der Franzose Simon Delestre blieb an den Hindernissen fehlerfrei, musste sich aber deren drei Zeitstrafpunkte notieren lassen. So sah das virtuelle Podest nach den ersten Reitern wie folgt aus: Grossbritannien vor Frankreich und ex aequo Deutschland, Schweden und USA, die jeweils nur einen Abwurf auf dem Konto hatten.
Danach kamen die Nuller. Der französische Ersatzreiter Olivier Perreau zeigte mit Dorai d’Aiguilly zur Freude des Publikums den ersten «echten» Nuller. Sowohl der Ire Daniel Coyle (Legacy) als auch Kim Emmen (NED, Imagine), Harry Charles (GBR, Romeo) und Carl Cook (USA, Caracole de la Roque). Dank dem Nuller von Charles konnten die Briten (1) ihre Führung vor Frankreich (3) beibehalten. Auf Rang drei setzte sich die USA mit vier Punkten. Dahinter lauert Irland (5), die Niederlande (6). Der Qualifikationssieger Deutschland und auch Schweden – die Olympiasieger von Tokio – verabschiedeten sich mit je zwei Abwürfen (8) schon aus dem Medaillenrennen.
Nach einer kurzen Pause wurde in umgekehrter Reihenfolge zum Klassement gestartet. Harrie Smolders (NED, Uricas vd Kattevennen) blieb an den Stangen ohne Makel, mit nur einem Zeitfehler (total 7) setzten sich die Niederländer an die Spitze. Diese hielt auch Irland stand. Jetzt ging es um die Medaillen. Die USA mit McLain Ward (Ilex) gaben sich keine Blösse. Ward blieb ohne Makel und hievte sein Land mit total nur vier Punkten schon einmal auf das Podest.
Das Stadion bebte als Frankreichs Schlussreiter Julien Epaillard mit Dubai du Cedre einritt. Eine grosse Last lag auf seinen Schultern. Konnte er dieser standhalten? Nein, der «verflixte» Oxer Nummer 9 «Jardin à la Française» wurde ihm und seinem Team zum Verhängnis. Mit sieben Punkten lagen sie mit den Niederlanden gleichauf. Noch war alles offen.
Der Brite Scott Brash und sein Vierbeiner Jefferson konnte alles entscheiden. Der Reiter liess sich für seinen Einritt Zeit. Mit einem Abwurf würden die Briten hinter die USA fallen, mit zwei wären sie gar weg vom Podest. Brash blieb cool, ritt souverän ohne Abwurf und nur einem Zeitfehler ins Ziel. Gold für Grossbritannien! Und Frankreich hatte Glück, dank der besseren Gesamtzeit gab es hinter den USA (Silber) die Bronzemedaille. Die Niederlande mussten sich mit der «Ledernen» begnügen.
Die weiteren Plätze: 5. Deutschland (8), 6. Schweden (12), 7. Irland (14), 8. Belgien (20), 9. Israel (33 mit 2 Reitern).
Nach der Geschichte des Weltcups in Anekdoten, im Oktober 2017 in der «PferdeWoche» publiziert, und olympischen Anekdoten, im März 2019 in der «PferdeWoche», nun einige weitere selbsterlebte...
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