Für die Springreiter stand heute die Qualifikation für den Einzelfinal auf dem Programm. 74 Athleten nahmen die Aufgabe in Angriff, deren 30 qualifizierten sich für den Final von morgen. Mit dabei sind Steve Guerdat und Martin Fuchs – den Cut nicht geschafft hat Olympianovize Edouard Schmitz.
Der Genfer, der nach der missratenen Teamqualifikation, für Pius Schwizer eingewechselt wurde, erwischte es auf Gamin van’t Naastveldhof (Besitzer: Arturo Fasana, Céline Corghi-Fasana) auf dem schweren, mit 17 Efforts ausgestatteten klassischen Kurs beim delikaten Aussprung aus der zweifachen Kombination. Zudem fiel die Stange beim letzten Hindernis. «Nach dem Wasser konnte ich zu wenig Ruhe hereinbringen», so Schmitz. Gemäss Coach Thomas Fuchs habe er auf der Schlusslinie nach der Mauer alles richtig und nach Plan gemacht und doch hat Schmitz in einer Millisekunde die falsche Entscheidung getroffen, als er nach der Mauer – fälschlicherweise – einen Galoppsprung mehr machte. «Das war vermutlich der Auslöser für den Fehler am Schluss. Auf der einen Seite bin ich zufrieden, ich denke ich hatte eine gute Runde, auf der anderen Seite steht das Resultat und das ist doch sehr enttäuschend.» Positiv für ihn, mit einem Abwurf weniger hätte er die Quali ebenfalls nicht geschafft.
Besser lief es Steve Guerdat, der sich und Dynamix de Bélhème (Sabina Cartossi, Gianluca Agustoni) wieder gefunden hat. Eine tolle Blankorunde und zudem mit einer schnellen Zeit. «Wenn sich Dynamix so anfühlt wie heute, dann macht es auch mein Reiten sehr viel einfacher. In den vergangenen Tagen ging es darum, das Vertrauen wieder zu finden, das war nicht einfach. Etwas extra in den Vorbereitungen umstellen, macht keinen Sinn. Also haben wir nichts verändert. Positiv war, dass wir gestern Abend noch einmal im Stadion trainieren konnten, das gab uns das Selbstvertrauen zurück», meinte Guerdat sichtlich aufgestellt nach seiner Runde.
Der Dritte im Bunde, der den Parcours in Angriff nahm, war Martin Fuchs mit Leone Jei (Adolfo Juri). Der Zürcher ritt ohne Probleme, souverän und ohne Makel durch die Aufgabe. «Ich hatte ein super Gefühl. Beim Aufsteigen auf dem Abreitplatz wurde Leone Jei plötzlich ein bisschen heiss, dass legte sich dann beim ersten Sprung wieder. Im Parcours selbst war es vom ersten bis zum letzten Hindernis super cool. Er war immer bei mir. Ich musste aber bis zum Schluss konsequent bleiben und korrekt reiten», so Fuchs. Wie wichtig der Nuller für Guerdat und Fuchs war, zeigt sich in der Schlussrangliste. Neun Reiter mit einem Abwurf qualifizierten sich – die beiden Schweizer hätten es mit ihrer Zeit nicht geschafft.
Nun heisst es «Durchschnaufen» und sich frisch fokussieren. «Morgen wird es richtig schwer. Das ist gut, bei Leone gilt die Devise ‘je schwerer je besser’. Ich freue mich auf den Final!», so Fuchs abschliessend.
Die Qualifikation nicht geschafft haben unter anderem: Rolf-Göran Bengtsson (SWE), Cian O’Connor (IRL), McLain Ward (USA), Jerome Guery (BEL), Peder Fredricson (SWE), Yuri Mansur (BRA) und auch Mitfavorit Richard Vogel (GER).
Der Final der Top 30 beginnt um 10.00 Uhr und wird auf SRF übertragen.
Nach der Geschichte des Weltcups in Anekdoten, im Oktober 2017 in der «PferdeWoche» publiziert, und olympischen Anekdoten, im März 2019 in der «PferdeWoche», nun einige weitere selbsterlebte...
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