Vor über 15'000 Zuschauern gab sich Jessica von Bredow-Werndl mit der in Schweizer Besitz von Beatrice Bürchler-Keller stehenden Trakehnerstute TSF Dalera BB keine Blösse. Ihre Kür zu Chansons von Édith Piaf war gespickt mit technischen Highlights – perfekt zelebriert. Die Richter gaben ihr 90,093. Das bedeutete die Goldmedaille. Silber ging an ihre Landsfrau Isabell Werth mit Wendy und 89,614. Bronze eroberte Glamourdale unter der Britin Charlotte Fry, die mit 88,971 bewertet wurde.
Die Letztstartende Cathrine Laurup-Dufour und Freestyle, nach der Höchstnote im Spécial für viele die Goldfavoritin, zeigte Nerven. In ihre Vorführung – ebenfalls zu französischen Chansons – schlichen sich einfach zu viele Fehler. Die Richter gaben der Dänin «nur» 88,093, damit rutschte sie im Klassement noch hinter die Niederländerin Dinja von Liere, die mit Hermes 88,432 erhielt.
Positiv überraschte der Brite Carl Hester mit Fame und 85,161, der sich auf dem sechsten Platz klassierte.
«Es ist schwierig zu beschreiben, aber ich denke es ist der schönste 'Dancefloor' auf dem wir je geritten sind. Das ist ein 'Einmal-im-Leben-Erlebnis'», meinte von Bredow-Werndl sichtlich überwältigt an der Medienkonferenz. Zur Zukunft ihrer mittlerweile 17 Jahre alten Stute meinte sie: «Ich habe schon vor den Spielen gespürt, dass ich meine Emotionen nicht im Griff haben werde, wenn ich sage, dass wir sie nach Paris aus dem Sport verabschieden werden. Entsprechend habe ich entschieden, dass wir noch einige Turniere mit ihr bestreiten – die EM im nächsten Jahr aber definitiv nicht mehr.» Der Unterschied zwischen Spécial und Kür war gross. Wie kam dies zustande: «Ich bin heute morgen aufgewacht und habe gedacht, heute geht es nur um Vertrauen. Wir können das. Es tönt zwar einfacher als es ist, denn gestern als Letzte ins Stadion einzureiten war schon extrem schwierig. Am Schluss ist es aufgegangen und wir fanden zurück zu unseren Herzen.»
Nach der Geschichte des Weltcups in Anekdoten, im Oktober 2017 in der «PferdeWoche» publiziert, und olympischen Anekdoten, im März 2019 in der «PferdeWoche», nun einige weitere selbsterlebte...
[weiter...]Sie möchten die PferdeWoche erst einmal testen? Kein Problem mit einem Schnupper-Abo.
Auf der Seite Resultate haben Sie Zugriff auf alle archivierten Resultate der gedruckten Ausgabe der PferdeWoche.