Julien Epaillard holte sich beim Abschluss des Weltcupfinals in der St. Jakobshalle Basel zum ersten Mal in seiner Karriere den Titel bei den Springreitern. Der Franzose verwies im Sattel von Donatello d’Auge mit total vier Punkten den Briten Ben Maher mit Point Break (7) und seinen Landsmann Kevin Staut mit Visconti du Telman (7) auf die weiteren Podestplätze.
Martin Fuchs schaffte es nicht, seine gute Ausgangslage auszunutzen und beendete mit total 14 Zählern auf dem neunten Schlussrang. «Natürlich bin ich sehr enttäuscht, die erste Runde war eigentlich gut bis auf den ärgerlichen Fehler am Schluss, den ich auf meine Kappe nehmen muss. Danach habe ich mich gesammelt und zu mir gesagt, mit einem Nuller schaffe ich es vielleicht noch aufs Podest. Aber mit zwei Abwürfen… ich war einfach nicht gut genug», so Fuchs direkt nach der Entscheidungsrunde.
Edouard Schmitz, der viel Pech in der zweiten von insgesamt vier Runden zu beklagen hatte – Stichwort gerissenes Martingal – konnte für sich einen versöhnlichen Abschluss seines zweiten Finals feiern. Der Genfer belegte am Schluss mit 20 Punkten Rang 16. Er verpasste zwar sein primäres Ziel, eine Klassierung in den Top Ten, war aber dennoch zufrieden: «Ich bin eigentlich zufrieden mit meinen Leistungen diese Woche. Klar hatte ich Pech am Freitag, aber insgesamgt freut es mich, wie Gamin van’t Naastveldhof sich präsentiert hat.»
Der Reihe nach
Alles begann mit der ersten von zwei schweren Runden in der ausverkauften St. Jakobshalle. Parcoursbauer Gérard Lachat stellte eine schwere, aber faire und lösbare erste Aufgabe mit 16 Efforts. Positiv überrascht hatte einmal mehr die Südafrikanerin Bronwyn Meredith Dos Santos mit Bibisi, die als zweite Starterin gleich einmal ohne Abwurf blieb, sich aber drei Zeitstrafpunkte notieren lassen musste. Lachat wünschte sich acht Nuller, am Schluss wurden es deren zehn.
Eine fantastische Runde zeigte Edouard Schmitz mit Gamin van’t Naastveldhof, der sich – ausser einer kleinen Touche beim Einsprung in die Zweifache – nichts ankreiden lassen musste und mit einem Nuller vor der letzten Runde insgesamt drei Plätze gut machte. Der Genfer startete mit seinen zwölf Punkten von Rang neun in die Entscheidung.
Mit nur zwei Punkten vorbelastet war Martin Fuchs mit Leone Jei. Der Zürcher musste kämpfen, unterstützte seinen Schimmel stimmlich beim Aussprung aus der dreifachen Edelweiss-Kombination. Bis zum Schluss sah es nach einem Nuller aus, doch dann lag zum Entsetzten des Publikums die vordere Stange des letzten Hindernisses plötzlich im Sand. Mit total sechs Punkten rutschte Fuchs auf den fünften Platz zurück.
Vor ihm blieben Kevin Staut (FRA) mit Visconti du Telman, Lillie Keenan (USA) mit Kick on und Ben Maher (GBR) mit Point Break ohne Abwurf und überholten ihn mit je nur drei Zählern auf dem Konto. Der Führende, der Franzose Julien Epaillard und Donatello d’Auge, hatten drei Touchen zu verzeichnen, aber alle Stangen blieben in ihren Halterungen. Somit blieb er in Führung.
Die Entscheidung
Bei Schmitz gab es in Runde zwei dann leider zwei Abwürfe, was ihn nach zurückwarf. Martin Fuchs konnte den angestrebten Nuller nicht realisieren. Auch beim Zürcher kamen zwei zusätzliche Hindernisfehler in die Wertung. An der Spitze zeigten die Dreipunktreiter Nerven. Zwei von ihnen, Ben Maher und Kevin Staut, hatten je einen Abwurf, Lillie Keenen gar deren drei (Rang elf). Dann war es nur noch einer: Julien Epaillard mit seinem selbstgezogenen Donatello d’Auge. Auch ihn erwischte es einmal, doch der Fehler reichte am Schluss zum verdienten Sieg. Epaillard ist der erste Franzose seit 21 Jahren (2004 in Mailand gewann Bruno Broucqsault), der den Titel wieder für die «Equipe tricolore» eroberte.
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