In dem mit 1,6 Millionen Euro dotierten Final der erstmals durchgeführten Longines League of Nations in Barcelona (ESP) setzte sich Deutschland mit zwölf Punkten vor den Niederladen (16) und Schweden (20) durch. Die Schweizer Springreiter waren wie schon an den Olympischen Spielen in Paris nicht auf der Höhe und belegten mit 40 Zählern den achten Rang.
Der Spanische Olympia-Parcoursbauer Santiago Varela setzte einen anspruchsvollen, aber durchaus machbaren Kurs mit zwölf Hindernissen, bei dem die erlaubte Zeit keinen Einfluss hatte. Von den 36 Startern der acht besten Nationen aus der Qualifikation plus Spanien, das als «Gastgeber» ebenfalls teilnehmen durfte, blieben 17 im ersten Umgang ohne Abwurf.
Die Schweiz war motiviert, wollte eine Revanche für das schlechte Abschneiden mit dem Team an den Olympischen Spielen. Was dabei herauskam, war mehr ein Déjà-vu. Schon Startreiter Martin Fuchs musste in der Initialrunde mit seinem 13-jährigen Holsteinerwallach Conner Jei (Besitzer: Adolfo Juri) zwei Abwürfe hinnehmen. Pius Schwizer und Vancouver de Lanlore (François Vorpe, Giuseppe Marino) konnten mit nur einem Fehler am Aussprung aus der kniffligen dreifachen Kombination noch mithalten, während Alain Jufer mit Dante MM (Marlis Mühlebach) wie auch der Olympiazweite Steve Guerdat mit Venard de Cerisy (Sabina Cartossi, Gianluca Agustoni) je drei Vorkommnisse hatten. Damit landete das Team von Equipenchef Peter van der Waaij nach der ersten Runde auf dem letzten Platz. Die Führung übernahm die Niederlande gemeinsam mit Deutschland mit einem blanken Konto.
Das neue Prüfungsformat sieht im zweiten Umgang kein Streichresultat mehr vor. Entsprechend entschied der Teamchef, Alain Jufer auf die «Ersatzbank» zu setzen. In der erschwerten Reprise rehabilitierte sich einzig Routinier Schwizer, der eine von nur noch sechs Blankorunden zeigte. Bei Fuchs waren es erneut zwei Abwürfe, bei Guerdat ebenfalls. Damit landete man auf dem achten und letzten Rang.
Guerdat gab unumwunden zu, dass dieses Resultat so richtig peinlich sei. «Wir hätten es verdient, in die dritte Liga abzugsteigen. Die ganze Saison war schon nicht optimal, wir müssen wieder wach werden.» Martin Fuchs doppelte nach: «Es ist schade, die Freiluftsaison so abzuschliessen. Wir hatten uns definitiv mehr erhofft. Aber lieber so, dass es gleich allen nicht richtig läuft, als irgendwo im Mittelfeld.»
Nach zwei von drei Reitern lag die Niederlande und Deutschland mit je zwölf Zählern gleichauf. Dahinter lauerte Schweden (16) und Frankreich (20). Letztere schieden nach einem Sturz von Kevin Staut aus. Schweden «erhöhte» auf 20 Punkte. Deutschlands Schlussreiter Richard Vogel erhöhte auf United Touch S den Druck auf die Niederlande, als er einen Nuller in die Arena zauberte. Harrie Smolders konnte diesem mit Uricas van de Kattevennen nicht standhalten, der Plankensteil fiel ihm zum Opfer. Damit stand der Sieg für Deutschland fest, die nebst Vogel mit André Thieme (Chakaria), Olympiasieger Christian Kukuk (Checker) und Jana Wargers (Dorette) antraten.
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