Es war emotional in der St. Jakobshalle am frühen Sonntagmorgen beim Weltcupfinal der Voltigierer und tränenreich. Drei Damen haben schon vor dem Wettkampf bekannt gegeben, dass es ihr letzter Auftritt auf der internationalen Bühne sein wird. Das Drehbuch dieses Finals konnte nicht besser sein – alle einheimischen Damen standen am Schluss auf dem Podest und liessen sich von den rund 3000 Zuschauern, die bereits in der Halle waren feiern und zelebrieren.
Doch der Reihe nach: Den Auftakt machten die Herren. Lukas Heppler, der erst am Montag ins Teilnehmerfeld nachrückte, konnte nicht wie gewünscht performen. Auf Acardi van de Kapel an der Longe von Monika Winkler-Bischofberger erhielt er für seine Kür 8.598, was eine Endnote von 8.178 ergab. Das bedeutete für den Berner, der auch im OK des Finals engagiert war, am Schluss den siebten Rang. Den Titel holte ein Franzose. Der zweifache WM-Silbergewinner Quentin Jabet zeigte zwei vorzügliche Auftritte, die Kür auf Goldjunge an der Longe von Jacqueline Schönteich wurde mit 9.306 bewertet – in der Endabrechnung ergab dies mit 9.180 den Titel, notabene bei seinem ersten Finalstart. Rang zwei und drei belegten die beiden Deutschen Julian Wilfling (8.683) und Thomas Brüsewitz (8.671).
Bei den Damen startete die Ostschweizerin Nadja Büttiker und die Bernerin Ilona Hannich zum allerletzten Mal in ihrer Karriere. Beide erreichten schon etliche Medaillen und Platzierungen an internationalen Championaten. In der Kürmusik von Büttiker kam es schon zum Ausdruck was nun folgt und zwar durch einen eingesprochenen Text «the final Dance» – der letzte Tanz. Dies traf auf beide Voltigiererinnen zu – noch einmal vor dem grossen internationalen Publikum alles zeigen und sie lieferten auf Rayo de la Luz (Monika Winkler-Bischofberger) auch ab. Büttiker erhielt 9.185 für ihre Kür was in der Endnote 8.661 und den Bronzeplatz ergab. Hannich erhielt 9.196, und mit total 8.895 gab dies Silber. Bei beiden kamen im Anschluss die Emotionen hoch und etliche Tränen kullerten über ihre Wangen. Den Titel holte sich die Deutsche Kathrin Meyer auf Capitain Claus an der Longe von Gesa Bührig. Mit der Endnote von 9.023 holte sie sich – zum ersten Mal in der Geschichte – den Titel zum dritten Mal in Serie.
Zum Abschluss des grandios inszenierten Finals in der St. Jakobshalle kamen die Zuschauer noch in den Genuss der Pas-de-Deux. Und auch hier holten die beiden Schweizer Duos Medaillen. Li Laffer und Ilona Hannich, die als Duo ebenfalls ihren Abschied aus dem aktiven Sport gaben, holten auf Calin (Alana Sohm) mit 8.356 die Silbermedaille. Erneut eine Medaille gab es mit Bronze auch für das bewährte Duo Zoe Maruccio und Syra Schmid auf Latino v. Forst CH (Michael Heuer) mit 8.254. Sie genossen sichtlich ihren Auftritt bei ihrem insgesamt fünften Weltcupfinal – und dieses Duo bleibt der Schweizer Voltigeszene auch weiterhin erhalten. Gewonnen wurde das Pas-de-Deux vom italienischen Duo Rebecca Greggio und Davide Zanella auf Orlando Tancredi (Claudia Petersohn) mit 8.742.
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