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GP-Sieger Gerrit Nieberg (GER) mit Ben. Foto: Dirk Caremans
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Gelbe Stangen, ein Schreckmoment und ein neuer Star

03.07.2022 18:39
von  Sascha P. Dubach //

Es war nicht der Tag der Schweizer Reiter im Rolex Grand Slam Grand Prix in der ausverkauften Soers in Aachen (GER). Dafür der eines jungen Deutschen: Gerrit Nieberg und Ben siegten in der mit 1.5 Millionen Euro höchstdotierten Springreitprüfung der Welt. Zweiter wurde Scott Brash (GBR) mit Hello Jefferson, Dritter Nicola Philippaerts (BEL) mit Katanga. Die Schweizer konnten nicht in die Entscheidung eingreifen.

Parcoursbauer Frank Rothenberger stellte eine anspruchsvolle Aufgabe mit 14 Hindernissen im ersten Umgang, darin integriert eine delikate dreifache Kombination mit Triple-Oxer-Steil. Beim mittleren Element waren es nur gelbe Stangen. Diese wurden dem ersten Schweizer gleich zum Verhängnis. Im Sattel von Vancouver de Lanlore erwischte es Pius Schwizer, der danach aber makellos blieb. «Vancouver kam über den Triple etwas zu hoch und der Oxer war dadurch zu weit weg, das habe ich etwas unterschätzt», analysierte der Oensinger. Da er nicht allzu schnell unterwegs war, verpasste er mit seinem «Vierer» den Aufstieg in die zweite Runde der Top 18. Auch Martin Fuchs wurde dies verwehrt. Für ihn, der dank dem Sieg im GP von Genf Anwärter auf einen 250'000-Euro-Bonus war, gab es im Sattel von Leone Jei einen grossen Schreckmoment. In einer Linkswendung auf den Steil vor dem Wassergraben rutschte Leone aus und konnte sich gerade noch auf seinen vier Beinen halten. Dafür gab es dann am Mercedes-Steil auf der Schlusslinie einen Abwurf zu verzeichnen. Mit den Rängen 22 (Schwizer) und 23 (Fuchs) mussten sie leider schon nach Runde eins die Heimreise antreten.

Nicht so Steve Guerdat, der mit viel Selbstvertrauen – Doppelnull im Nationenpreis – antrat. Aber auch der Jurassier blieb nicht ohne Fehler. Und wie schon Schwizer erwischte es ihn auch bei den gelben Stangen. Im Unterschied zu seinen Kollegen drückte er danach aufs Tempo und kam mit dem zweitschnellsten Vierer auf Rang 16 noch in die Reprise.

In dieser meisterte er zwar die Klippe – eine zweifache Kombination mit Bidet-Oxern – doch patzte er danach am Planken-Oxer sowie am Rolex-Oxer. Mit 4 und 8 belegte er am Schluss den 16. Rang.

Insgesamt blieben fünf Paare doppelnull und stachen so um den Sieg. Den Auftakt machte McLain Ward mit Azur. Der US-Amerikaner musste am Schlussoxer einen Fehler akzeptieren. Nach ihm folgte der Grand-Slam-Anwärter Daniel Deusser mit Killer Queen. Der Deutsche blieb fehlerfrei in 41.60 Sekunden – sollte das reichen? Scott Brash (GBR) versuchte es mit Hello Jefferson und unterbot mit 39.24 die Zeit deutlich. Damit war auch gleich der Bonus von 500'000 Euro für Deusser «futsch». Noch war der Sieg aber noch nicht im Trockenen. Nicola Philipparts (BEL) und Katanga schafften es mit 39.92 knapp nicht.

Jetzt war alles angerichtet für den Schlussreiter Gerrit Nieberg und Ben: Der 29-Jährige aus Münster ritt frech, sehr frech, kürzte an der richtigen Stelle ab und gewann zur Freude des heimischen Publikums in 38.63 fehlerfreien Sekunden den Rolex Grand Slam Grand Prix. Die Zuschauer tobten! Nieberg darf sich nebst dem Siegpreisgeld von 500'000 Euro für seinen ersten Major-Titel auf die nächste Herausforderung freuen, den Grand Prix im Rahmen des CSIO5* Spruce Meadows in Calgary (CAN).

 

 

 

 

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