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Gold für Andre Thieme (GER), Silber für Martin Fuchs und Bronze für Peder Fredricson (SWE). Foto: Dirk Caremans
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Nachrichten

Silber für Fuchs, Gold für Thieme

05.09.2021 16:46
von  Sascha P. Dubach und Florian Brauchli //

An der Europameisterschaft der Springreiter in Riesenbeck (GER) gewinnt Martin Fuchs mit Leone Jei die Silbermedaille im Einzel. Besser war nur der Deutsche Andre Thieme mit Chakaria, die Gold gewannen. Bronze errang Peder Fredricson (SWE) mit Catch Me Not S.

Es war eine richtige Achterbahnfahrt in der Rasenarena. Der finale Umgang für die zwölf Besten Europas liess das Herz eines jeden Springsportfans höher schlagen. Nachdem Martin Fuchs mit dem im Besitz von Adolfo Juri stehenden, erst neujährigen Niederländerwallach Leone Jei in Runde eins einen Fehler beging und auf den vierten Rang zurückrutschten, war sein Ziel, ohne Makel ins Ziel zu kommen. So wollte er auf seine nachfolgenden Konkurrenten Druck ausüben. Doch das Duo patzte beim schwierigen Einsprung in die dreifache Kombination. Fuchs verliess die Arena mit total 9,31 Punkten. «Okay, ich dachte schon, jetzt bleibst du vierter», so der Zürcher.

Für die griechische Überraschungsfrau Ioli Mytilineou und Levis de Muze war der Medaillentraum am gleichen Hindernis zu Ende. Der Vierbeiner stolperte beim Einsprung und stoppte beim mittleren Element. Die erst 24-Jährige gab danach auf. OK-Präsident Ludger Beerbaum meinte dazu: «Chapeau, andere hätten es vielleicht nochmals probiert, um dann am Schluss Zehnte zu werden. Sie hat zum Pferdewohl darauf verzichtet, das verdient meine Anerkennung.» Mit dem Ausscheiden der Griechin hatte Fuchs zumindest die Bronzemedaille auf sicher.

Teamolympiasieger Peder Fredricson patzte mit Catch me not S bereits am zweiten Hindernis, danach nahm er etwas Gas weg und es kam prompt ein Zeitfehler hinzu. Genau diesen brauchte es, damit Fuchs die Farbe seiner Medaille von Bronze auf Silber wechseln konnte. Der Führende, der Deutsche Andre Thieme konnte sich einen Abwurf erlauben, um Gold ins Trockene zu bringen. Doch das war nicht einfach. Auch für den 46-jährigen Ostdeutschen folgte noch die delikate Dreifache und genau dort erwischte es ihn. Noch folgten sieben Sprünge, doch er brachte die Goldmedaille zur überschwänglichen Freude der über 3000 «erlaubten» Zuschauer ins Ziel. «Im Kopf hatte ich nur, dass ich mir einen Abwurf leisten darf, ich hätte lieber an etwas anderes gedacht», meinte er. «Es ist einfach unglaublich und ich bin so glücklich, das ist mein bisher grösster Triumph in meiner Karriere.»

Martin Fuchs meinte: «Am Schluss hätte es auch zu Gold reichen können, ich hatte richtiggehend mitgefiebert, das war ja unglaublich. Im allerersten Moment war ich vielleicht ein bisschen enttäuscht über die verpasste Chance, aber es braucht nicht lange und ich freue mich unheimlich über die Silbermedaille.»

Das Medaillenpalmarès von Martin Fuchs wird um zweimal EM-Edelmetall erweitert. Unglaublich, dabei ist er erst 29 Jahre alt. Es ist bereits seine fünfte Medaille (Team und Einzel) am kontinentalen Elitechampionat. Rechnet man alle Medaillen an Europameisterschaften (Children, Junioren, Junge Reiter und Elite) zusammen, ist es seine insgesamt 14. Medaille! «Am Montag werden wir zu Hause feiern und dann geht es gleich weiter nach Calgary.» Mal schauen wohin Fuchs’ Reise noch führend wird.

Weniger Glück hatte sein Kollege Steve Guerdat. Mit Albführen’s Maddox unterlief ihm bereits beim ersten Sprung ein Fehler, ein weiterer folgte am Plankensteil, bevor der Wallach an der Mauer refusierte, nicht einmal, gleich zweimal, das bedeutete Elimination und somit Schlussrang elf. Guerdat formulierte es diese Woche treffend: «Man kann nicht immer gewinnen, aber man kann immer alles geben.»

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