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Islands Stuten müssen in den «Blutfarmen» leiden. Foto: Tierschutzbund Zürich (TSB)
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Tierquälerei-Skandal: Islands Stuten leiden

01.02.2022 21:00
von  Sascha P. Dubach //

Island – eine überwältigende Landschaft, boomender Tourismus und die berühmten Islandpferde. Idylle pur – doch der Schein trügt, wie kürzliche Recherchen des Tierschutzbundes Zürich (TSB) ergaben. Hinter den touristisch herausgeputzten Reiterhöfen existiert eine regelrechte Schattenwirtschaft. Nur wenige ausserhalb Islands wissen, dass permanent rund 5000 Stuten während ihrer Trächtigkeit Blut für die Pharmaindustrie abgezapft wird. Die Zustände dabei sind – gelinde gesagt – katastrophal.

Einmal mehr ist es der Tierschutzbund Zürich, der gemeinsam mit seinen Partnern einen Tierquälereiskandal aufdeckt und die breite Öffentlichkeit darüber informiert. Die sogenannten «Blutfarmen» tauchen nicht das erste Mal auf. Bereits im Oktober 2015 titelte die «PferdeWoche» in einem Artikel «Trächtige Stuten leiden für unser Fleisch». Dabei stiess man damals eher zufällig bei der Recherche rund um die Produktion von Qualfleisch in Südamerika auf erste Blutfarmen.

Dabei geht es um das Hormon «Pregnant Mare Serum Gonadotropin», kurz PMSG. Gewonnen wird dieses aus dem Blut trächtiger Stuten. Wird dieses Hormon dann anderen Säugetieren, insbesondere Schweinen, verabreicht, erhöht es deren Fruchtbarkeit und ermöglicht eine zeitlich genaue Steuerung des Geburtstermins.

Wie die Recherchen vor Ort in Island zeigen, ist die Tierschutzorganisation Zeuge von quälerischen Vorgängen geworden und hat dies mit Video- und Fotoaufnahmen akribisch dokumentiert. Dabei stiessen sie in erster Linie auf die «Abzapfstationen». Verwitterte und verrostete Holz- oder Eisenboxen und -gatter, in die die Stuten getrieben werden, um sie zu fixieren, während ihnen die Kanüle (Hohlnadel) zur Blutentnahme in den Hals gestochen wird. Dass sich dabei die halbwilden Stuten wehren, ist selbstverständlich. Wo es nur ums «Geschäft» geht, wird mit dem «Produkt» Pferd dann auch nicht zimperlich umgegangen.

Die Stuten werden in die Fixierboxen getrieben. Dabei kommen Holzprügel oder sogar Eisenstangen zum Einsatz. In der Box wird der Kopf mit einem Seil nach oben gebunden, während der Körper mittels Transportgurt nach unten festgezurrt wird. Jetzt kommen die Kanülen zum Einsatz. Abgezapft werden rund fünf Liter pro Woche. Auf den Video- und Fotoaufnahmen, die der «PferdeWoche» vorliegen, sieht man wie sich die Tiere wehren, in das Holz beissen, sich winden, ausschlagen, die Augen verdrehen – der blanke Horror!

Für York Ditfurth, Präsident des Tierschutzbundes Zürich (TSB), ist der Fall klar: «Es ist höchste Zeit, dem Handel mit dem Blut trächtiger Stuten endlich ein Ende zu setzen!»

Ausführliche Informationen gibt es in der «PferdeWoche» Nr. 4 vom 2. Februar.

 

 

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