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Martin Fuchs (M.) geht als Titelverteidiger in die neue Weltcupsaison der Springreiter. Foto: Stefan Lafrentz
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Nachrichten

20 Stationen in zwölf Ländern

12.10.2022 13:52
von  Sascha P. Dubach //

Nach den coronabedingten Ausfällen 2020 und 2021 fand in diesem Jahr wieder ein Weltcupfinal statt, und zwar in Leipzig mit allen vier Disziplinen. Nun sind die Augen im kommenden Frühjahr wieder nach Übersee gerichtet. Die Finals im Springen, Dressur und Voltige werden, wie schon 2017 in Omaha, im US-Bundesstaat ­Nebraska stattfinden. Die Fahrer werden sich an traditioneller Stätte in Bordeaux zum Final der Hallensaison messen.

Kaum ist die Nationenpreisserie der höchsten Kategorie mit dem Final in Barcelona abgeschlossen worden, treffen sich die weltbesten Springreiter zur Qualifikation für die inoffizielle Hallenweltmeisterschaft. Der Auftakt findet traditionsgemäss in Skandinavien statt. Ab heute mit Springen in Oslo (NOR), nächste Woche mit der Dressur in Aarhus (DEN) und zeitgleich Springen in Helsinki (FIN). 20 Qualifikationsstationen in den drei Disziplinen Springen, Dressur und Fahren (Vierspänner) umfasst der Kalender der Saison 2022/2023 (siehe folgende Doppelseite). Als Novum findet in der Basler St. Jakobshalle nebst einer Qualifikationsprüfung im Springen neu auch eine für die Dressurreiter statt.

Dressur

«Wir freuen uns schon sehr auf das Heimturnier in Basel», meint die Schweizer Equipenchefin Ruth Haas. Die Planung für die Saison sei jedoch noch nicht weit fortgeschritten. Die Reiter wie beispielsweise Schweizermeisterin Carla Aeber­hard, Gilles Ngovan, Delia Eggenberger oder Estelle Wettstein seien aktuell noch in der Planungsphase und deshalb können noch keine konkreten Starts bekannt gebeben werden, so Haas. Elf Stationen führen bei den Dressurreitern zum Final in Omaha. Insgesamt 18 Athleten, inklusive der Titelverteidigerin Jessica von Bredow-Werndl aus Deutschland, dürfen teilnehmen. Neun von diesen 18 kommen dabei aus der Westeuropaliga. Für die Schweiz wird es traditionell schwierig, einen oder mehrere Athleten dafür zu qualifizieren. Dies, weil man über keinen fixen Startplatz verfügt und auf Einladungen respektive Wildcards angewiesen ist.

Springen

Auch Michel Sorg, Equipenchef der Springreiter, muss jeweils versuchen, für seine Reiter Wildcards zu ergattern. Doch im Gegensatz zu seiner Kollegin bei der Dressur hat er fixe Startplätze. Zum einen ist Martin Fuchs als Titelverteidiger bereits für Omaha qualifiziert, zum anderen hat er als Weltnummer zwei jeweils einen Startplatz auf sicher, wie alle Reiter aus den Top Ten der Weltrangliste. «Zudem haben wir dank Basel als Veranstalter einer Qualifikationsprüfung einen zusätzlichen Fixplatz», so Sorg freudig. Verzichtet Fuchs auf einen Start, darf Sorg einen weiteren Reiter nominieren. Dieser muss sich aber in den Top 100 der Weltrangliste befinden. Aktuell sind dies Steve Guerdat, Edouard Schmitz, Bryan Balsiger und Pius Schwizer. Alle weiteren Startplätze werden über Wildcards generiert. «Bei diesen ist es übrigens so, dass sie sich am jeweiligen Turnier für das Weltcupspringen zuerst noch qualifizieren müssen. Das ist also kein Freilos.» Sorg wünscht sich mindestens drei Reiter am Final. «Das wäre toll, aber auch nicht einfach.» Den Auftakt machen Bryan Balsiger und Steve Guerdat in Oslo und Helsinki. Guerdat und Martin Fuchs sind für Lyon gesetzt. Die Top 18 aus der Westeuropaliga dürfen dann am Final teilnehmen.

Fahren

Er hat es wieder geschafft. Viererzugfahrer Jérôme Voutaz konnte sich nach einer Saison «Pause» wieder für die Hallensaison qualifizieren. Mit 82 Punkten aus der Qualifikation, die insgesamt über elf Stationen verlief, belegte der Walliser den achten Rang. Zehn Fahrer dürfen in der Serie an den Start. Wer wo im Einsatz sein wird, darüber entscheidet ein Wahlverfahren. Voutaz wird in Lyon (FRA), Stuttgart (GER), Mechelen (BEL) und Leipzig (GER) auf Punktejagd gehen – in Genf startet er mit einer Wildcard. Insgesamt acht Qualifikationsturniere münden im Final, der vom 2. bis 5. Februar 2023 im französischen Bordeaux stattfindet.

Voltige

Das Qualifikationsreglement der Voltigierer für den diesjährigen Final – Punkte kann man an allen CVI3* und CVIO4* über das ganze Jahr sammeln – blieb auch in dieser Saison bestehen. Der Final ist offen für je acht Einzelvoltigierer Damen und Herren sowie fünf Pas-de-Deux-Duos. Es gibt zudem beim Einzel einen Schlüssel, der auch die verschiedenen Kontinente berücksichtigt, also sind es je nur vier aus Europa. Das Qualifikationsverfahren ist abgeschlossen. Nach diesem hätte sich Nadja Büttiker bereits qualifiziert. Die Ostschweizerin fällt aber verletzungsbedingt aus. Nachrutschen könnten noch Danielle Bürgi oder Ilona Hannich. Bei den Herren kommt es darauf an, ob Weltmeister Lambert Leclezio (FRA) nach seinem Rücktritt noch startet oder nicht. Hier wäre Andrin Müller in der Poleposition und Lukas Heppler in Wartestellung. Im Pas-de-Deux sehen die Chancen eher gering aus. Das beste Schweizer Paar, Céline Hofstetter und Daria Gallo, liegen an zehnter Position.

Heimspiel in Basel und Genf

Die zwölfte Austragung der Longines CHI Classics Basel wird ein besonders aussergewöhnlicher Event. Denn zusätzlich zu den etablierten Springprüfungen steht erstmals auch die Dressur auf dem Programm. Und zwar gleich als Weltcupqualifikation. Pferdefans sollten sich jetzt schon das Datum (12. bis 15. Januar) in der Agenda eintragen und die beliebten Tickets sichern. Es gibt nämlich mindestens vier sehr gute Gründe, Mitte Januar nach Basel zu kommen. Erstens behält das Fünfsternweltcupturnier der Springreiter alle bewährten sportlichen Höhepunkte bei. Zweitens sind neu auch die besten Dressurreiter zu sehen. Die zwei Prüfungen sind ebenfalls auf Fünfsternniveau und gelten als Qualifikation für den Weltcupfinal vom April 2023 in Omaha (USA). Drittens sind allein die täglichen Vorführungen der unvergleichlichen Spanischen Hofreitschule aus Wien einen Besuch wert. Und viertens sind die CHI Classics Basel ganz einfach eine ideale Gelegenheit, um Pferdefreunde von nah und fern zu treffen.

Ein Tag mehr Spitzensport in Genf

Nicht mehr nur an vier, sondern an fünf Tagen präsentiert sich das Programm des CHI von Genf in diesem Jahr, der vom 7. bis 11. Dezember zur Austragung gelangt. Die Fahrer werden ihren ersten Auftritt am Samstagnachmittag mit einer Eröffnungsprüfung haben, bei dieser wird die Startreihenfolge der sechs Fahrer ermittelt, die an der offiziellen Etappe des Weltcups teilnehmen. Die Entscheidung beginnt dann am Sonntagmorgen.

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Standpunkt

Pferdesportanekdoten (2. Teil)

von Max E. Ammann

Nach der Geschichte des Weltcups in Anekdoten, im Oktober 2017 in der «PferdeWoche» publiziert, und olympischen Anekdoten, im März 2019 in der «PferdeWoche», nun einige weitere selbsterlebte...

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