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Zwei neue internationale Turniere in Dielsdorf

26.07.2023 07:56

 

 

Gemeinsam etwas auf die Beine stellen

Im August finden im Horse Park Dielsdorf unter dem Titel «Zurich Equestrian Masters» an zwei Wochenenden neue internationale Pferdesportturniere in vier Disziplinen statt. Wir haben uns mit Estelle Wettstein unterhalten. Die 26-jährige Zürcherin ist OK-Präsidentin der Spring- und Dressurprüfungen.
Text: Sascha P. Dubach

Eine Olympiadressurreiterin als OK-Präsidentin eines Spring- und Dressurturniers – wie ist es dazu gekommen?

Beim Dressurturnier bestand schon länger der Wunsch nach einem normalen internationalen Turnier, da es dies in der Schweiz – mit der lobenswerten Ausnahme von Basel mit dem Weltcup – nicht mehr gibt. Das war der Grundgedanke. Die vier verschiedenen Disziplinen, die wir nun anbieten, hatten alle für sich die in etwa gleiche Idee, aber alleine kaum die Möglichkeit. Im Herbst letzten Jahres wurde ich angesprochen und sagte spontan zu – im Sinne von «ich helfe gerne mit». Dann kam aber schon die Anfrage, ob ich auch das Präsidium für Springen und Dressur übernehmen könnte. Ich habe lange überlegt, mich dann dafür entschlossen. Der Zeitpunkt für mich ist perfekt, da ich aktuell nicht mehr viele Pferde aktiv im Sport habe. Zudem hat es mich als Reiterin schon immer interessiert, auch die «andere Seite» kennenzulernen.

Estelle Wettstein – OK-Präsidentin Springen und Dressur

 

Wer kam auf die Grundidee des «Zurich Equestrian Masters»

Mathias Lienhop hat mit seiner Firma «EventClearing» – zuständig für das Showoffice – im Hintergrund sicherlich den Anstoss gegeben und uns alle zusammengeführt. Nebst Springen und Dressur kam dann noch Working Equitation mit Kenneth Kronenberg als Verantwortlichem und zum Schluss Voltige mit Nadja Büttiker hinzu. Wir sind alle begeistert und finden es spannend, etwas Neues zu entwickeln und gemeinsam etwas auf die Beine stellen.

Welche Disziplinen werden auf welchem Niveau angeboten?

In der Dressur bieten wir am zweiten Wochenende auf Viersternniveau einen Grand Prix plus Spécial und Kür an. Zudem gibt es eine mittlere Tour auf Zweisternlevel plus Einstern mit St. Georg und Intermédiaire I. Zudem Prüfungen für den Nachwuchs, U25, Junge Reiter, Junioren und Pony. Integriert – vornehmlich als Abendprogramm – ist der CVI für Damen, Herren und Pas-de-Deux. Am ersten Wochenende findet das Springturnier auf Zwei- und Einsternlevel inklusive Amateurtour statt. Dabei gibt es zwei Prüfungen, die für die Weltrangliste zählen. Dotiert ist das Springen insgesamt mit knapp 90'000 Franken. Integriert ist zudem das erste internationale Working-Equitation-Turnier der Schweiz, sicherlich ebenfalls eine spannende Angelegenheit.

Was für eine Philosophie steckt hinter dem «Masters»?

Primär, den Pferdesport in der Schweiz zu fördern und attraktiv zu machen. In der Dressur und im Springen gehen wir viel ins Ausland. Wenn wir dort Startplätze wollen, sollten wir umgekehrt auch welche bei uns anbieten können. Zudem finden wir es alle megacool, dass wir mehrere Disziplinen vereinen können. Am Ende haben wir alle die gleiche Leidenschaft und wenn es zusammen geht, macht es umso mehr Spass.

Wer unterstützt Sie?

Wir haben viele einzelne Supporter, aber noch keinen Hauptsponsor über das gesamte Turnier. Jede Disziplin hat für sich geschaut, dass sie etwas an das Turnier beisteuern können. Im Moment unterstützen wir vor allem auch selbst noch das Projekt, sind aber überzeugt, dass es grossen Anklang finden wird.

Das Turnier ist aber gesichert und findet statt?

Ja, auf alle Fälle!

Wie ist das Echo der Aktiven?

Insgesamt sehr positiv. Einzig in der Dressur haben wir leider eine Datenkollision mit dem Turnier in Winterthur, was wir leider nicht mehr ändern konnten.

Wie ist der aktuelle Stand der Vorbereitungen?

Wir sind mittendrin. Aktuell ist die Nennphase, die sehr grossen Anklang fand. Zudem finalisieren wir die entsprechenden Zeitpläne.

Wie ist der Stand der Nennungen?

In der Dressur mussten wir schon schliessen, da bereits so viele Anmeldungen aus verschiedenen Ländern eingegangen sind. Im Springen ist der CSI2* schon «überbucht», in der Einstern- und der Amateurtour hat es noch Platz.

Wo «hapert» es noch?

Einerseits bei den Sponsoren, da ist jedoch vielfach bei einem neuen Projekt noch Zurückhaltung zu spüren, zum anderen bei den freiwilligen Helfern. Da dürfen sich Interessierte jederzeit bei uns via Webseite melden, wir haben noch «Platz» in allen Bereichen.

Bestehen Synergien mit dem «Zurich Youth Masters», welches eine Woche nach dem Dressur- und Voltigeturnier am selben Ort stattfindet?

Die Idee für unser Turnier entstand bereits im Aufbau des Nachwuchsturniers. Schlussendlich haben die beiden OKs aber doch nur ein Bindeglied. Wir sind in positivem Austausch und können im Bereich Infrastruktur Synergien nutzen. Zum Beispiel bleiben die Tribünen und das Stallzelt gleich für alle drei Wochenenden bestehen. Im Ausstellerbereich bleiben gewisse Partner ebenfalls gleich über alle drei Turnierwochenenden vor Ort.

Auf was freuen Sie sich am meisten?

Schwierig zu sagen ... ich denke auf die Erfahrung an und für sich. Es werden sicherlich zwei intensive Wochen werden. Wir werden guten Sport zeigen können und die Stimmung wird toll werden, davon bin ich überzeugt. Zudem freue ich mich auf das Interagieren mit den verschiedenen Disziplinen und deren Exponenten.

Was wird rund um die beiden Turnierwochenenden sonst noch geboten?

Wir haben natürlich auch einen schönen VIP-Bereich mit einer vernünftigen Preisgestaltung und – apropos – es hat auch hier noch Plätze frei. Zudem wird es verschiedene Aussteller aus allen Bereichen und ein tolles Gastroangebot mit verschiedenen Foodtrucks geben. Am ersten Wochenende wird am Freitag die Liveband «Slamjam», in Reiterkreisen bekannt aus Albführen, unsere Gäste unterhalten und am Samstag wird die legendäre und einzigartige «Ridersparty» ihr Comeback geben. Dafür zuständig ist einmal mehr Adrian Fuchs, der Bruder von Springreiter Martin. Der Speed Trail der Working Equitation auf dem grossen Springplatz ist quasi auch ein Showprogramm.

Was sind die Programm-Highlights?

Im Springen sicherlich die beiden Weltranglistenprüfungen, die auch viele Nachwuchsreiter zur Vorbereitung auf das «Zurich Youth Masters» nutzen werden. In der Dressur der Grand Prix und die Kür. Es ist übrigens das letzte Sichtungsturnier vor der Europameisterschaft Anfang September in Riesenbeck für die Schweizer Elitereiter. Am Montag nach dem Turnier tagt dann die ?Selektionskommission des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport und persönlich hoffe ich, dass ich da dann auch eine Rolle spielen werde.

 

Programm

Springen (10. bis 13. August)
Donnerstag: 4 Prüfungen CSI1/2*
Freitag: 2 Prüfungen Amateurtour, 3 Prüfungen CSI1/2*, am Abend Weltranglistenspringen
Samstag: 2 Prüfungen Amateurtour, 3 Prüfungen CSI1/2*
Sonntag: Finals Amateurtour (2 Prüfungen), Final grosse Tour CSI1*, Grand Prix CSI2*

Working Equitation (11./12. August)
Freitag: Nationale Prüfungen A, L, M
Samstag: Internationale Prüfungen S mit Speed Trail

Dressur (17. bis 20. August)
Donnerstag: CDI1* St. Georg, GP U25
Freitag: CDI4* GP, CDI2* Inter A, CDI1* Inter I, Teamtest YR/J/P
Samstag: CDI4* GP Spécial, CDI2* Inter II, Individual YR/J/P, Kür U25, Youngstertour (5–7-Jährige)
Sonntag: CDI4* GP Kür, Kür YR/J/P, Final Youngstertour

Voltige (19./20. August)
Samstag: Techniktest Damen und Herren, 1. Kür Pas-de-Deux
Sonntag: Kür Damen und Herren, 2. Kür Pas-de-Deux

www.zurichmasters.com

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