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Podest «Western Riding» (v. l.): Nicole Schmid (Silber), Barbara de Wit (Gold) und Linda Johansson (Bronze).
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15 Titel in zwei Tagen

23.08.2016 15:14
von  Claudia A. Spitz //

In Fehraltorf kürten die Westernreiter ihre nationalen Meister in den verschiedenen Disziplinen und Altersklassen. Alleine drei Titel gewann Turnierleiterin Nicole Schmid auf Elans Smart Boy. Beste Juniorin war Karin Maurhofer.

Die SM der Westernreiter bedeutet frühe Tagwache. Bereits um sieben Uhr stand die erste Entscheidung in der Barmatt auf dem Programm. Im «Showmanship at Halter», bei dem mit dem Pferd an der Hand ein Parcours (Pattern) absolviert werden muss, konn­te sich Nicole Steinbrecher mit Liddys Lena als Siegerin feiern lassen. Ihre zweite Goldmedaille holte sie kurz danach im «Elite Hunt Seat Equitation» auf Dreams Tonite. Dabei werden die Pferde in englischer Reitweise vorgestellt. Nachdem die Teilnehmer eine Einzelaufgabe absolviert haben, werden sie in der Gruppe bewertet. In der Gruppenaufgabe «Western Pleasure» werden die drei Grundgangarten bewertet. Gold gewann Tanja Oberlin mit Andys Snapper. Auch am Sonntag begannen die Prüfungen um sieben Uhr. Im «Elite Hunter under Saddle» gewann Elif Schleiniger im Englischsattel auf GC Impressionoflove.

Reges Interesse

Sicher marschierten die Zuschauer am frühen Morgen nicht sehr zahlreich auf, aber im Laufe des Tages fand sich eine respektable Zahl ein, die den Westernsport bei besten Bedingungen genoss. Sie kamen dazu noch in den Genuss eines Schauspiels – zwischendurch kreisten bis zu 20 Störche über dem Platz. Im Horsemanship sind in erster Linie die Fähigkeiten des Reiters gefragt. Bewertet werden Sitz und Hilfen sowie präzise Ausführung der Figuren. Bei beiden Richtern belegte Nicole Schmid auf Elans Smart Boy den ersten Platz, was den Sieg bedeutete. Auf den zweiten Platz ritt Barbara de Wit mit Heza Lopin Jesse und Dritte wurde Melanie Rufener auf Cosmic Lena. Bei den Junioren überzeugte Jana Steinmann im Sattel von Little Lynn Parsans und auf den zweiten Platz kam Marina Oeler auf der Freibergerstute Fiona knapp vor Karin Maurhofer mit Great Little Pine.

Podest im «Youth Western Horsemanship» (v. l.): Marina Oehler (Silber), Jana Steinmann (Gold) und Karin Maurhofer (Bronze).

Barbara de Wit gewann das «Western Riding».

Ein letzter Höhepunkt vor der Mittagspause war das «Western Riding», eine der anspruchsvollsten Diziplinen der Meisterschaft. Geritten wurde ein Pattern mit Slalom und Schlangenlini­en, das viele fliegende Galoppwechsel verlangte. Es gab sehr schöne Vorführungen zu sehen, aber Barbara de Wit überzeugte die Richter mit dem regelmässigen Tempo und den genau gesprungenen Wechseln, was den Titel in dieser Disziplin bedeutete. Damit drehte sie den Spiess um und verwies Nicole Schmid auf den zweiten Platz. Bronze erkämpfte sich Linda Johansson mit Chocolucca.

Spannendes Trail

Das Trail ist wohl die bekannteste Disziplin – es muss ein Parcours mit verschiedenen Aufgaben absolviert werden, die sich an den Alltag in der Rancharbeit anlehnen. So durfte das Tor ebenso wenig fehlen, wie das Rückwärtsrichten oder das Drehen im Stangenviereck. Dazu mussten in den verschiedenen Gangarten Stangen überritten werden, na­türlich ohne Berührung. Genau das war die Schwierigkeit in diesem auf den ersten Bllick nicht so schwierig wirkenden Parcours. Weder das Tor noch das Rückwärtsrichten boten grosse Probleme, aber immer wieder hörte man, wie ein Huf eine Stange berührte, denn die Herausforderung war, die Stangen im richtigen Tempo und passender Schrittlänge zu passieren. Das Trail war die einzige Disziplin, in der ein Mann einen Titel holte.

Die besten im Trail (v. l.): Ben Fisher (Silber), Domenic Meier (Gold) und Pia Steiniger (Bronze).

Domenic Meier verwies mit Totally A Grand Slam Ben Fisher auf Dreams Tonite mit einem halben Punkt Vorsprung auf den zweiten Platz. Schon deutlich dahinter lag Pia Steiniger mit Ima Special Reina. Immer noch gehört das Trail zu den beliebtesten Disziplinen, 32 Starter schrieben sich für die Qualifikation ein. Elf Starter traten in der Jugendklasse zum Trail an, dessen Parcours etwas angepasst wur­de. Jill Leutwiler auf Diamond Chip Fancy zeigte für beide Richter den besten Ritt und gewann vor Karin Maurhofer und Yasmin Weiss mit The Chief Train.

«Superhorse»

Beim «Superhorse» ist nicht ein Pferd gemeint, sondern eine weitere Disziplin – eine Kombination von «Pleasure», Trail, «Western Riding» und Reining. Sie verlangt erfahrene Pferde und Reiter, die in allen Disziplinen sattelfest sind. Auch hier war Nicole Schmid nicht zu schlagen, sie gewann vor Maya Pfister mit Forest Solo Gunspin und Juniorin Karin Maurhofer, die sich damit die dritte Medaille sicherte und auch die Urkunde als «Junior All Around Champion» entgegennehmen konn­te, Reservesiegerin wurde Jana Steinmann. Immer populärer wird bei Reitern und Zuschauer die in der Schweiz noch junge Disziplin «Ranch Riding», die sich in ihren Anforderungen an die Arbeit mit den Tieren anlehnt.

Podest «Ranch Riding» (v. l.): Madeleine Flury (Silber), Nicole Schmid (Gold) und Vera Bracher (Bronze).

Die Pferde müssen in verschiedenen Tempi immer unter Kontrolle bleiben und sich schnell an die Anforderungen anpassen. Auch hier fehlt das Tor nicht, das während dem Durchreiten nie losgelassen werden darf. Man kann auch an der Kleidung der Reiter sehen, dass es sich um eine Arbeitsdisziplin handelt. Das Lederzeug ist nicht verziert und die Chaps sind kürzer und aus dickem Leder. Zum dritten Mal stand in dieser letzten Entscheidung Nicole Schmid zuoberst auf dem Podest. Sie verwies Madeleine Flury mit Peppys Lil Snapper aber nur knapp auf den Silberplatz. Über Bronze konnte sich Vera Bracher freuen, die Pride Sugar Chic vorstellte. Damit war klar, dass Schmid und Elans Smart Boy auch den Titel des «All Around Champions» der Elite gewonnen hatten. Zweite war Jeaninne Oberli mit Andys Snapper. Für Schmid war der Tag mit der letzten Siegerehrung nicht zu Ende, sie war zusammen mit Monika Locher bereits zum dritten Mal für die Turnierleitung verantwortlich, die von den verschiedenen Westernreitverbänden gemeinsam ausgetragen wird. Nicht nur mit den Leistungen im Sattel war sie zufrieden, sondern auch mit dem Verlauf des Turniers.

Nicole Schmid gewann dreimal Gold und einmal Silber.

Jill Leutwiler holte die Goldmedaille im «Youth Trail».

Karin Mauthofer holte drei Medaillen und den «All Around»-Titel bei den Junioren.

Über 100 Teilnehmer waren am Start und auch das Wetter spielte ausser ein wenig Regen am Samstag­nachmittag mit. «Es war eine super Stimmung unter den Teilnehmern und Zuschauern und die Helfer haben vollen Einsatz geleis­tet.» Auch sportlich bot diese Meisterschaft viel, das Niveau war hoch und die Richter wurden gefordert, denn es waren viele sehr schöne Ritte zu sehen und zu bewerten. Die Jugendklassen zeigten, dass beim Nachwuchs gut und hart gearbeitet wird.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 33/2016)

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