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Grosse Freude über den Sieg von Esmé von Gurbrü (v. l.): Alexandre Cosendai, Michel Dahn (Präsident ZVCH), Aline Wicki, Véronique Kilchhofner, Marc Friedli und Samuel Neu.
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Die besten Schweizer Nachwuchspferde gekürt

20.11.2018 11:15
von  Katja Stuppia //

Zum dritten und vorerst letzten Mal wurden die besten dreijährigen Pferde an der Swiss Breed Classic in Le Chalet-à-Gobet gekürt. Ab nächstem Jahr wird der Grossanlass während drei Jahren in Aarau ausgetragen. Die Sieger waren Esmé von Gurbrü (Freispringen) und Ruby Blue KWG (Grundgangarten).

Sie ist jeweils ein absoluter Höhepunkt im Züchterkalender. An der Swiss Breed Classic kommen die besten dreijährigen Pferde aller durchgeführten Feldtests noch einmal zusammen, um sich im Final der Bes­ten zu messen. Antreten können die Jungpferde im Freispringen oder dann aber unter dem Sattel bei der Präsentation der Grundgangarten. Zum dritten Mal war die gross­zügige Anlage der Familie Johner in Le Chalet-à-Gobet oberhalb von Lausanne Schauplatz der Classic, organisiert wurde sie von der Pferdezuchtgenossenschaft Vaudois. Ab kommendem Jahr wird der Anlass während dreier Jah­re in der Deutschschweiz, in Aarau, stattfinden. Trotz des weiten Weges in die Westschweiz waren wie auch in den letzten Jahren zahlreiche Pferde aus der Deutschschweiz gemeldet.


Mit einem grossen Herz
Bei den Freispringern schwang Esmé von Gurbrü (Emerald van’t Ruytershof – C-Indoctro – Dubeaux Deloupe) mit 8.56 Punkten obenaus. Die von Peter und Véronique Kilchhofer gezüchtete grossrahmige Fuchsstute begeisterte die Experten bereits am Feldtest in Bern mit der weitaus höchsten Note im Freispringen.

Die Comme-il-faut-Tochter Comme la Lune von Züchter Roland Häfeli klassierte sich als Dritte.

Wie Aline Wicki, die die Stute angeritten hatte, erzählte, besticht Esmé von Gurbrü mit ihrer Gelassenheit und ih­rem grossen Herzen. «Sie hat einen tollen Charakter, ist fein zu reiten und bleibt auch neuen Situationen gegenüber absolut cool.» Die Stute soll nun im nächs­ten Jahr gedeckt werden und ein Fohlen kriegen, ehe ein Weg in den Sport geplant ist.

Sechs Springpferde zum Superfinal nach Genf
Hinter der sprunggewaltigen Esmé von Gurbrü klassierte sich der Sieger des Herbstfeldtestes von Bern, der bildschöne brau­ne Wallach Caron (Chris­tian – Coriano – Carolus) von Züchterin und Besitzerin Susanne Eicher, mit 8.28 Punkten auf dem zweiten Rang. Auf Rang drei folgte die hübsche Schimmelstute Comme la Lune (Comme il faut – Levisonn – Contendro I) von Züchter und Besitzer Roland Häfeli mit 8.22 Punkten, die Vierte des Feldtests in Bern vom Juni.

War Feldtestsieger in Bern und wurde am Sonntag Zweiter im Freispringen: Caron von Züchterin Susanne Eicher.

Wurde von ihrem Züchter, Besitzer und Reiter Josef Steiner feinfühlig vorgestellt: Golden Weltina.

Ebenfalls berechtigt an den Superfinal Swiss Breed Classic an den CHI Genf zu reisen sind die viert- bis sechstklassierten dreijährigen Springpferde. Vierte wurde Cryptonite de Vautenaivre (Ekimov-Sitte – Calando II – Mylord de la Croix, Züchter und Besitzer Michel und Isabelle Gigon) mit 8.06 Punkten. Auf Rang fünf klassierte sich die Zweitklassierte des Feldtests von Le Chalet-à-Gobet, Finit-Elle Peccau (Quickly de Kreisker – Veneur du Marais – Gloum), von Hausherr Jean-François Johner. Und Sechster wurde schliesslich der Drittklassierte des Feldtests von Le Chalet-à-Gobet, Falcon du Popu (Button Sitte – Quite Easy I – Royal Z) von Züchter und Besitzer Jacques Belet.
Die drei Experten Daniel Etter, Markus Hauri und der belgische Richter Daniel Boudrenghien richteten insgesamt 23 Springpferde.


Horisberger und Lachat doppelt im Final
18 Pferde wurden von Lise Johner und den beiden Fremdreiterinnen Eva Nyd­egger und Marie Blockx in den Grundgangarten bewertet. Deren sechs qualifizierten sich für die Finalrunde am Nachmittag, wo die Fremdreiternote die Rangierung komplett mach­te. Eva Lachat und Tamara Horisberger brachten jeweils beide Pferde in die Finalrunde.

Siegerin Ruby Blue KWG unter Eva Lachat überzeugte die Experten mit ihren guten Grundgangarten und ihrer Rittigkeit.

Die lackschwarze Ruby Blue KWG unter Eva Lachat (Farell – Abanos – Rubinstein I) von Züchter Walter Kunz und im Besitz von Verena Guran-Fierz hatte mit einem Schnitt von 8.21 die meis­ten Punkte gesammelt und wurde sowohl in der Rittigkeit als auch im Galopp besonders hoch bewertet. Sie war es auch, die danach im Fremdreitertest am allerbes­ten abschnitt, dort noch­mals eine 9 und eine 8.5 abholte und mit dem Gesamttotal von 8.38 zur Grundgangartensiegerin ausgerufen wurde.

«Eine verdiente Siegerin»
Dazu Fremdreiterin Eva Nydegger: «Unter dem Sattel hat sich bestätigt, was wir vorher bereits gesehen haben. Es machte grossen Spass, Ruby Blue KWG zu reiten. Sie ist eine verdiente Siegerin. Die Stute weiss sich zu bewegen, ist leicht­rittig und durch Eva Lachat bestens auf diesen Final vorbereitet worden.» Ebenfalls begeistert äusserten sich die Experten über die zweitklassierte Golden Weltina (Dante Weltino – Royal Olymp – De Niro), gezüchtet und im Besitz von Sabine und Josef Steiner und feinfühlig vorgestellt von Josef Steiner. Die dunk­le Stute erhielt gleichmässig hohe Noten und hatte mit 8.17 Punkten ebenfalls «die Acht» überschritten. Von den Fremdreitern gab es je eine 8.5 und schliesslich ein Gesamttotal von 8.23. Einen tollen Job hatte auch Tamara Horisberger gemacht. Ihre beiden Pfer­de, die sie vorgestellt hatte, wurden nämlich Dritte und Fünfte: Ihr selbst gezüchteter Foxtrott de Meuyrattes (Rock Forever – Fidertanz – Wolkenstein II) schaffte es auf den dritten Podestplatz, der im Besitz von Mélanie Zimmermann stehende und von Céline Juillard gezüchtete grossrahmige Once Upon a Time de Monfirak (All at once – De Niro – Rohdiamant) wurde Fünfter. Dazwischen schob sich Eva Lachat mit ihrer ausdrucksstarken selbst gezogenen Vize-Dressursiegerin der Prämienzuchtstutenschau, Furusiyya de la Rouge-Eau (Fidelior – Buddenbrock – Fontaine­bleau).

Ein Blickfang: Der Drittklassierte Foxtrott de Meuyrattes unter Züchterin, Besitzerin und Reiterin Tamara Horisberger.

Als Sechste klassierte sich die bildschöne Majesty Beatrix (Quotenkönig – Laureano – Don Gregory). Die Fuchsstute wurde von Lianne Tennekes gezüchtet, von ihr selbst auch vorgestellt und überzeugte die Experten mit einem äusserst taktsicheren, raumgreifenden Trab, der durchwegs mit einer Neun belohnt wurde. Die vier bes­ten Pferde erhielten bei den Grundgangarten das Tick­et für den Superfinal Swiss Breed Classic anlässlich des CHI Genf im Dezember.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 46/2018)

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