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Grand-Prix-Siegerin in Bern: Birgit Wientzek Pläge auf Robinvale.
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GP-Sieg für Wientzek Pläge

06.03.2018 13:11
von  Evelyne Gfeller //

Mit der «Bärner Pferde Sport-Woche», organisiert durch den RV Bern, welche immer am ersten Wochenende im März im NPZ Bern stattfindet, ist die Dressursaison 2018 offiziell eröffnet. Während drei Tagen konnten sich die Teilnehmer bis hin zur Elite nach der Winterpause in allen Leistungsstufen der Dressur messen. Höhepunkt war der Grand Prix am Samstagabend, der trotz der Kälte vor vollen Zuschauerrängen ausgetragen werden konnte.

Pünktlich um 18 Uhr fanden sich viele Zuschauer für den Grand Prix ein. Es gab sehr schöne Ritte zu sehen. Jubeln durfte Birgit Wientzek Pläge mit Robinvale, knapp vor der Vorjahressiegerin Antonella Joannou und Dandy de la Roche CMF CH. Charlotte Lenherr belegte mit Darko of De Niro ZS CH den dritten Rang. Freudig übernahm Wientzek Pläge die Preise.

Antonella Joannou belegte mit Dandy de la Roche CMF CH im Grand Prix den zweiten Schlussrang.

Sie sei echt sprachlos und freue sich gerade bombas­tisch, denn dieser Sieg sei total unerwartet. Vor zwei Wochen hatte sie mit «Robin», wie sie ihren Wallach nennt, bereits im französischen Le Mans den GP-Spécial gewonnen. Nun hier, sozusagen vor ihrer Haustüre, einen weiteren Sieg verzeichnen zu können, sei echt toll. «Robin ist ein intelligentes und feinfühliges Pferd. Er hört und sieht aber immer alles und hat oft etwas zu gute Laune.» Es gelte, sich noch besser kennenzulernen und mehr Erfahrungen auf GP-Niveau zu sammeln, da er erst seit einem Jahr in ihrem Beritt sei.

Die grosse Tour als Ziel

Im Prix St. Georg, in welchem sogar 27 Paare starteten, freute sich schliesslich Sandra Meier mit Seventh Sky über den Sieg. Sie sei super stolz auf ihre Stute, das erste Turnier der Saison so toll gemeistert zu haben. Ein paar ganz kleine Patzer habe sie schon bemerkt, es hätte ihr sogar noch besser laufen können, aber das sei nun wirklich Jammern auf hohem Niveau. Sky sei einfach tausend Prozent verläss­lich und sehr leistungsbereit. Wenn Fehler passieren, dann seien das ausschliesslich Reiterfehler. Nach einer kurzen Winterpause trainiere sie momentan viermal die Woche zwischen Longieren, Ausreiten und Laufband, um Seventh Sky möglichst viel Abwechslung zu bieten. Leider musste sie nach dem Ableben ihrer vorherigen Trainerin Steffy Kuriger einen neuen Trainer suchen und fand ihn mit Markus Graf, mit welchem sie sehr happy sei. Ihre Ziele seien es, dieses Jahr nochmals genau so erfolgreich wie das Letzte abschliessen zu können, in welchem sie vier St. Georg-Siege holte, und den Sprung in die grosse Tour zu schaffen. Ebenfalls setze sie grosse Hoffnungen in die sechsjährige Dante-Weltino-Stute Diabolina von Franz Deflorin, mit welcher sie in diesem Jahr in den L-Prüfungen starten möchte.

Gewinnerin im Prix St. Georg: Sandra Meier mit Seventh Sky.

Zweite im St. Georg wurde die junge Andrina Suter mit Dream of World Fluswiss und über den dritten Rang freute sich Charlotte Lenherr mit Sir Stanley.

Glückliche Ramona Schmid

Im Prix St. Georg der Jungen Reiter gingen sechs Nachwuchshoffnungen des Schweizer Dressursports an den Start. Naomi Winnewisser machte mit Daily Romance den Anfang und belegte im Schlussklassement mit 65,96 Prozent den dritten Rang. Stephanie Hartmann holte mit Lady Gaga 66,23 Prozentpunkte und wurde damit Zweite. Ramona Schmid freute sich mit Honeur und einem Resultat von 67,11 über den Sieg. «Ich bin stolz und glücklich, einen so tollen und zuverlässigen Partner wie Honeur an meiner Seite zu haben», meinte sie total überwältigt nach ihrem Sieg. Am Freitag wurde sie mit ihm im M 26 bereits Zweite. Hilfreich sei vorallem auch, dass ihr Trainer, Gilles Ngovan, vor Ort sei und sie sehr gut unterstützen könne. Dies sei ihr ers­tes Jahr in der Kategorie Junge Reiter.
Gilles Ngovan siegte im Intermédiaire II mit Zigzag und war selbst total überrascht von diesem unterwarteten Erfolg. Er sei mit dem Dänenwallach zum ersten Mal diese Prüfung gestartet, aber die Pirouetten und die Piaffe hätten gestimmt und somit reichte es für den ers­ten Rang.

Ohne Sporen und Kandare trainiert

Léonie Guerra dominierte im M 29 der Junioren mit Atnon vor Carl-Lennart Korsch mit Flori Favoloso und Laura Maria Grunder auf Ratzeputz. Sie möchte dieses Jahr wieder die Qualifikation für die EM erreichen und international mit Mocca und Atnon erfolgreich sein. In drei Wochen reise sie mit beiden Pferden nach Wiener Neustadt (AUT) und hoffe auf gute Klassierungen. «Ich freue mich wahnsinnig, dass Atnon sich heute so gut auf mich konzentriert hat und wir keine Fehler gemacht haben», erzählt Léonie, «er ist eine Kämpfernatur und extrem arbeitswillig, jedoch nicht sehr selbstsicher. Er braucht einen sicheren Reiter, der ihm Halt gibt. Wir trainieren fünf- bis sechsmal in der Woche. Mein Gross­vater Otto J. Hofer wärmt die Pferde vorher mit der Doppellonge auf. Im Winter haben wir ohne Sporen und Kandare trainiert, damit die Pferde am Turnier feinfühliger sind.» Man darf gespannt sein, was die Zukunft für die beiden noch bringen wird.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 9/2018)

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