Gesamtsieger der S-Cups: Hansruedi Geissmann auf Empire.

Graf im VSCR-S-Cup, Ngovan im Grand Prix

Beim Dressurfinal des Verbands Schweizer Concoursreiter, der zum fünften Mal in Serie in der Aarauer Schachen-Reithalle über die Bühne ging, siegte Markus Graf mit Sueno im S-Cup. Die sechs VSCR-Cup-Kategorien wurden vom Final des Swiss Juniors Cups sowie dem von Gilles Ngovan mit Satchmo M gewonnenen Grand Prix umrahmt.

Jedes Jahr ist der VSCR-Final ein Höhepunkt in der Turnieragenda der Dressurreiter. Zur Teilnahme in Aarau berechtigt waren die besten 15 Paare der Zwischenwertung nach den Qualifikationsprüfungen. Die beim Final erhaltenen Punkte zählen doppelt, was in der Jahreswertung noch Positionsverschiebungen zur Folge hatte. Gestartet wurde jeweils in umgekehrter Reihenfolge der Cup-Zwischenranglisten, mit dem bislang führenden Paar zuletzt. Die Ehrung der er­folg­reichsten Cup-Reiter erfolgt am 22. November beim VSCR Riders-Evening im Hotel Seerose, Meisterschwanden, welche diesmal unter dem spektakulären Motto «Casino Royal» steht. Die VSCR-Sektion Dressur führt die gut dotierten Jahreswertungen in den Kategorien L, M und S seit drei Jahrzehnten durch.

Graf gewinnt S-Cup

Auf den Stufen M und S konnten die Dressurcracks jeweils eine von Musik begleitete Kür vortragen. Dies bot Raum für Kreativität und eine Plattform, um die Stärken des Paares zu betonen. In der Intermédiaire-Kür erreichte ein in Aarau stets sieggewohnter Reiter die Bestnote: Mit 72.083 Prozentpunkten gewann Markus Graf (Dielsdorf) auf dem mächtigen Dunkelfuchs Sueno II die VSCR-Hauptprüfung. Der neunjährige Baden-Württemberger meis­terte die schwierig gestaltete Kür bravourös und steht vor dem Aufstieg in die grosse S-Tour. «Sueno ist sehr verlässlich und hat Potenzial. Nächstes Jahr plane ich ihn auf Niveau Intermédiaire II und Grand Prix vorzustellen. Seine Stärken liegen in Piaffe und Passage», sagte Markus Graf. Auf den zweiten Rang ritt Myriam Silberer (Martigny) mit dem leichtfüssigen, sehr eleganten Rappen Fuerst Dimby (71.292). Knapp dahinter mit 71 Prozent reihte sich Corinne Sélé­bam Alt (Dintikon) auf dem Bayernhengst Lord Sinclair III ein. Den überlegenen Sieg in der S-Gesamtwertung holte sich der in Aarau sechstklassierte Veltheimer Hansruedi Geissmann mit dem jedes Jahr eleganter auftretenden Holsteiner-Schimmel Empire IX.

Sueno und Markus Graf gewannen die Finalprüfung des S-Cups.

Kurmann behauptet Spitze

Im S-Amateur-Cup blieb die im Zwischenklassement bislang führende Susanne Kurmann (Meiers­kappel) mit dem Oldenburger Seabiscuit auch nach ihrem dritten Rang in der Kür St. Georg beim Final an der Spitze der Gesamtwertung. Zum Sieg in Aarau ritt Loredana Tommasini. Die Reiterin aus Schönenberg zeigte auf Don Doyen Special die vom Richtertrio mit 69.542 am höchsten bewertete Vorführung. Und freute sich riesig über ihren Erfolg mit dem Oldenburger-Fuchs: «Don Doyen habe ich als Dreijährigen gekauft und mit der Unterstützung von Anna-Mengia Aerne ausgebildet. Nun ist er elf­jährig, und wir kennen uns in- und auswendig. Er ist einfach toll und so vielseitig. Er liebt nicht nur die Dressur, sondern auch das Ausreiten und Freispringen.» Letztes Jahr gewann das eingespielte Duo bereits den M-Amateur-Cup.

Pläge gewinnt L-Cup

Am frühen Samstagmorgen hatte der L-Cup den Turnierauftakt gemacht. Christian Pläge führte die schwarzbraune Rheinländer-Stute Lady Gaga zum Sieg. Der Profireiter aus Balm bei Günsberg erhielt für seine elegante Darbietung mit der Siebenjährigen 66.84 Prozentpunkte. In der Jahresendabrechnung blieb Regula Schneider (Kallnach) mit ihrem braunen Holländer-Wallach Stefano punktemässig überlegen an der Spitze – auch wenn sich das Paar in Aarau mit dem siebten Rang begnügen musste.

Christian Pläge entschied auf Lady Gaga die Finalprüfung des L-Cups für sich.

Schmid gewinnt M-Cup

Im M-Cup bewiesen die Paare ihr Können in einer M-Kür. Die erst 15-jährige Ramona Schmid überzeugte mit dem Fuchswallach Honeur abermals und holte mit 71.958 die Siegerschleife, vor Martina Rothenfluh (Stetten) und Shakespeare R.S.M. (71). In der Gesamtwertung schwang die in Aarau drittplatzierte Silvia Schneider (Schüpfen) mit dem dunkelbraunen Westfalen Wilson IV klar oben­aus. Naomi Winnewisser (Wattwil) zeigte mit dem Rappen Fuerst Rousseau im M-Amateur-Cup eine beeindruckend präzise, schwungvolle Vorführung. Ihr Ergebnis von 74.625 Prozentpunkten bedeutete das höchste Resultat des ganzen Turnierwochenendes. In der Jahres-schlussrangliste setzte sich Christa Urech (Wetzikon) mit der schwarzbraunen Oldenburger-Stute Gute Fee an die Spitze. Dieses Paar gewann auch das L 16/60 des R-Cups, bei dem sie ebenfalls den Sieg in der R-Schlussrangliste erreichten.

Mit 15 schon eine feste Dressurgrösse: Ramona Schmid mit Honeur zum Sieg im M-Cup-Final.

Swiss Juniors Cup

Im Rahmenprogramm des VSCR-Dressurfinals profitierten im Aarauer Schachen die Teilnehmer des Finals im Swiss Juniors Cup auch von der idealen Infrastruktur. Zugelassen waren die besten Paare nach den Qualifikationen. Der Final wurde in zwei Teilprüfungen ausgetragen, wobei die Dressurtalente freie Programmwahl zwischen der Palette GA 02 bis M 29 hatten. Die Prozentzahlen beider Prüfungen wurden für das Schlussergebnis zusammengezählt. Meilin Ngovan (Subingen) erreichte mit Don Paulo den höchs­ten Durchschnitt von 69.61 Prozentpunkten aus den Programmen GA 08 und L 12. Charlotte Buyssens (La Tour-de-Trême) mit dem Fuchswallach Floresty (64.95) und Naomi Exquis (Villars-sous-Yens) mit Dario XVIII (64.55).
Das freundliche OK-Team rund um den engagierten Präsidenten Christian Härdi erwies sich abermals als gewiefter Organisator dieses dressursportlichen Grossanlasses. Ob der Final in Aarau eine Zukunft hat, darüber ist sich der Leiter der VSCR-Sektion Dressur unschlüssig. Die Starterfelder waren kleiner als auch schon. Und die Pony-Kür musste aufgrund zu geringer Nennungen gar abgesagt werden. «Nach fünf Jahren täte vielleicht frischer Wind gut. Ich ziehe eventuell in Erwägung, für den Final einen neuen Austragungsort zu suchen», so Christian Härdi.

Ngovan holt GP-Sieg

Gilles Ngovan und Satchmo M setzten sich im GP an die Spitze.

Den glanzvollen Abschluss des Aarauer Dressurfestivals bildete der Grand Prix am Sonntagnachmittag. Gilles Ngovan aus Willadingen gewann mit Satchmo M (67.07 Prozentpunkte) vor Hansruedi Geissmann (Veltheim) mit Like a Prayer. (66.47). Ngovan erreichte zudem mit seinem Zweitpferd Solid Brown (66.24) den dritten Rang.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 39/2014)

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