Zum ersten Mal in der Laufzeit des PNW gelang es einer Reiterin gleich beide Springfinals für sich zu entscheiden. Yaël Nicolet und ihre beiden Pferde Piggelti Pop und For Fun waren in Hochform. Die 135-Zentimeter-Prüfung der Swiss-R-Challenge konnte Jolanda Lötscher mit Finesse v.h. Slagershof für sich entscheiden.
Auf der Anlage des Reitsportzentrums St. Jakob in Bättwil fühlen sich die Pferde wohl. Der grosse Platz lädt zum Galoppieren ein und die Pferde bringen Höchstleistungen. Der R-120-Final war mit 20 Reitern gut besetzt. Die erste Runde, gespickt mit einer Dreierkombination und Bidet, konnten sieben Reiter ohne Fehler absolvieren.
Frauenpower
Nach dem verkürzten zweiten Umgang waren es noch fünf Reiterinnen, die mit den Doppelnullern ein Stechen um die Medaillen absolvierten. Simone Mahrer ging mit Raziella du Coinat als Erste ins Stechen. Sie ritt mit einem Fehler vom Viereck. Ebenfalls absolvierten danach Marion-Anna Stadelmann und Catalina Heiniger den letzten Umgang mit einem Fehler. Heiniger war sehr schnell, brauchte sie doch nur 30.69 Sekunden für die verbliebenen sechs Sprünge. Dann ritt Yaël Nicolet ein und zeigte mit ihrer quirligen Schimmelstute Piggelti Pop den ersten Nullfehlerritt im Stechen. 33.13 Sekunden standen auf der Uhr und nur noch Nicole Beugger mit Corvette von Hof hätte die Leistung von Nicolet unterbieten können. Sie ging den Ritt ruhiger an, kam aber mit einem Fehler vom Platz. Womit die Siegerin feststand. Yaël Nicolet liess sich die Goldmedaille umhängen, Silber ging an Catalina Heiniger und Bronze an Simone Mahrer.
Die besten drei im Final der Kategorie R 120 (v. l.): Catalina Heiniger (Silber), Yaël Nicolet (Gold) und Simone Mahrer.
Die zweite Goldmedaille
Im grossen Final der Kategorie R 130 starteten zehn Reiter. Darunter der letztjährige Sieger und Hausherr Felix Graf und die Siegerin des letzten Jahres aus dem kleinen Final, Daniela Wüthrich mit Costa vom Aarhof. Das versprach spannend zu werden. Fünf Reiter kamen mit Null aus dem ersten Umgang. Nach der zweiten Runde stand fest, dass es zwei Stechen geben würde. Yaël Nicolet und Daniela Wüthrich kamen ohne Fehler aus den zwei Umgängen und mussten um Gold und Silber stechen. Um Bronze kämpften gleich vier. Sandra Leonhardt-Raith ging als Erste über die verbliebenen sechs Sprünge und kam fehlerfrei vom Platz. Caroline Hermann mit ihrem gewaltig springenden Hengst Correto von Aarhof musste einen Fehler in Kauf nehmen. Felix Graf zeigte mit S.Adermie einen schnellen Ritt, der nur noch von Elena Stähli mit Madges Lane Eligance hätte unterboten werden können. Sie konnte aber die Zeit von Graf nicht knacken, womit Bronze an den Hausherr ging. Daniela Wüthrich ging als Erste in das Stechen um Gold und Silber. Unter Anfeuerungen des Publikums ging sie dann auch ein grosses Risiko ein mit der achtjährigen Costa vom Aarhof. Das Paar blieb fehlerfrei in der Zeit von 31.22 Sekunden. Yaël Nicolet und For Fun, ebenfalls angefeuert vom Publikum, zeigten eine perfekte Runde und kamen etwas enger als Wüthrich um die letzte Wendung, was Nicolet einen Vorsprung von einer Sekunde und die zweite Goldmedaille an diesem Tag einbrachte.
Yaël Nicolet, hier mit For Fun, holte beide Goldmedaillen am PNW-Final.
Bei der zweiten Siegerehrung war Nicolet total überwältigt von der Leistung ihrer Pferde. «Mit Funny habe ich ja ein klein wenig auf einen Sieg hoffen können. Sie ist in Topform und ich trainierte sie auf diesen Punkt hin.» Sie möchte For Fun für die grösseren Aufgaben wie R-Challenge und Promotion-Final in dieser Form halten. «Piggelti Pop, wir nennen sie den weissen Ferrari, ist ebenfalls in Topform. Mit ihr darf man nicht streiten, sie ist sehr eigenwillig, im Parcours muss man ihr kompromisslos den Weg zeigen, dann gibt sie immer ihr Bestes und erkennt ihre Aufgabe. Am Freitag haben wir das R/N 115 gewonnen und heute ging sie dreimal Null über die 120 Zentimeter. Ich freue mich riesig.»
In der R-Challenge mit Siegerrunde zeigten 55 Reiter erstklassigen Sport. Als Siegerin ging Jolanda Lötscher mit der Stute Finesse v.h. Slagershof vom Platz.
(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 30/2014)
Die «PferdeWoche» auf Facebook mit speziellen News und Attraktionen.
Sie haben noch kein Abonnement der PferdeWoche?
Die «PferdeWoche» auf Twitter mit attraktiven Tweets aus der Pferdewelt.