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Der Star im Stall, der zwölfjährige Westfalenwallach Ben.
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«Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht»

17.10.2023 13:00
von  Alexandra Koch //

Der deutsche Springreiter Gerrit Nieberg ist längst weitaus mehr als der «Sohn von Lars Nieberg». Stolz hat er immer auf seinen Vater geblickt, aber auch schnell dazu angesetzt, seinen eigenen Weg zu gehen. Dieser begann im Reitsport im Alter von 13 Jahren, als der heute 30-Jährige wusste, dass er ebenfalls Bereiter werden und einen erfolgreichen Turnierstall führen wollte. Seitdem ist viel passiert, unter anderem der Sieg im Grossen Preis von Aachen 2022 und die Teilnahme an der Europameisterschaft 2023. Mit auf seinem Weg ist auch ein aussergewöhnliches Schweizer Pferd.


Ben grast friedlich auf den weitläufigen Weiden von Gut Berl in Nordrhein-Westfalen. Dorthin hat es die Familie Nieberg vor genau zehn Jahren verschlagen. Zuvor waren die Niebergs in Hessen, genauer auf dem Gestüt Wäldershausen in Homberg/Ohm, beheimatet. Dort verbrachte Gerrit Nieberg gemeinsam mit Bruder Max seine Kindheit und Jugend. Dort entschied er sich dafür, Profireiter zu werden.

Gerrit Nieberg wurde 1993 geboren, sein Bruder Max ist ein Jahr jünger. Als ihr Vater auf For Pleasure bei den Olympischen Spielen in Atlanta Teamgold erritt, waren die beiden noch zu jung, um sich daran wirklich erinnern zu können. Sie wissen nur aus Erzählungen, dass auf dem Gestüt Wäldershausen gross gefeiert wurde, und kennen die vielen Fotos. Ganz anders sah dies jedoch vier Jahre später aus. Damals war Gerrit gerade sieben geworden und schon ein Schulkind. «Ich erinnere mich hier noch sehr gut an die Rückkehr meines Vaters, nachdem er auf Esprit erneut Teamgold gewonnen hat. Mein Bruder und ich standen am Flughafen in Frankfurt mit einem riesigen Banner. ‘Willkommen zurück, unser Goldpapa!’ stand auf dem Plakat. Und er hat sich natürlich total drüber gefreut. Wir waren gleichzeitig überglücklich, dass er endlich wieder aus Australien zurück war.»

«Wir hatten eine sehr glückliche Kindheit auf dem Gestüt Wäldershausen und sind natürlich schon von klein auf immer mal wieder geritten», beschreibt Gerrit Nieberg. «Aber das war eben mehr Sitzen als echtes Reiten. Ich war mir gar nicht so sicher, ob es für mich in Richtung Pferde gehen sollte. Eine Weile habe ich in Hessen Fussball gespielt. Bis zu meinem 13. Lebensjahr war ich da richtig versessen drauf.» Immerhin brachte ihn dies bis zum Stützpunkttraining des Deutschen Fussballbundes! «Aber dann wurde in mir drin eine Art Schalter umgelegt und meine Prioritäten verschoben sich absolut in Richtung Pferde. Eigentlich ziemlich gleichzeitig bei Max und mir. Unsere Mutter ist daraufhin mit Max und mir zu allen möglichen kleinen Turnieren gefahren. Das war ja Mitte der 2000er- Jahre und mein Vater war international in dieser Zeit noch sehr viel unterwegs.» Er schmunzelt. «Neben der Schule gab es für mich schnell nur noch Pferde. Auf den Turnieren fielen dann immer Sprüche wie ‘Das sieht aber noch nicht ganz so wie bei Papa aus bei euch’. Ich glaube, das hat mich geprägt und angestachelt.»

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der aktuellen Ausgabe.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 41/2023)

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