Die vor Kurzem durchgeführte Präsidentenkonferenz des SVPS stand ganz im Zeichen zweier Anträge, die vom Verband Ostschweizerischer Kavallerie- und Reitvereine (OKV) sowie dem Zentralschweizerische Kavallerie- und Pferdesportverband (ZKV) gemeinsam zur Diskussion gestellt wurden. Die grossen Regionalverbände fühlen sich zu wenig in wichtige Verbandsentscheide eingebunden und zu wenig gut informiert. Dies soll sich nun ändern.
Im ersten Antrag verlangt der OKV, dass eine Regionalverbandskonferenz gebildet wird, wo jeder Regionalverband eine Stimme hat. Alle Geschäfte exklusive Wahlen und Finanzen werden durch die Konferenz letztinstanzlich behandelt. Jeder Regionalverband hat dabei das absolute Vetorecht. Beim Gebrauch dieses Vetorechtes wird das Geschäft an die nächste Mitgliederversammlung des SVPS weitergeleitet und dort traktandiert. «Es geht weder um eine Entmachtung des SVPS-Vorstands noch um eine Entmachtung der anderen Mitglieder. Es ist derselbe Status, wie wir ihn heute haben. Die fünf Regionalverbände wollen lediglich besser informiert werden», erklärt OKV-Präsident Michael Hässig. Die OKV-Variante dieses Antrages würde eine Statutenänderung des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport nach sich ziehen. Ein Grossteil der Geschäfte könnte so aber bereits abgehandelt werden können. Die kleineren Mitgliederverbände, wie beispielsweise der Schweizerische Voltigeverband, befürchten, dass sich ihr Einfluss noch weiter verringern könnte. Die Integration der kleinen Verbände wäre so laut Vorstand extrem erschwert bis unmöglich, denn sie hätten wie bis anhin wenige Stimmen, aber dürften in dem Konstrukt nicht einmal mehr mitreden. Das betonte auch Marco Röthlisberger, Präsident des Schweizerischen Voltigeverbands (SVV), der sich vehement dagegen aussprach, da er und andere kleinere Verbände in diesem Konstrukt gar nichts mehr zu sagen hätten und er sich von dem jetzigen Vorstand gut vertreten fühlt. In der genannten Konferenz hätten sie keinen Einsitz. Der gesamte SVPS-Vorstand war an der Präsidentenkonferenz erstaunt und verärgert über dieses Antragsschreiben.
Bessere Informationen
Der ZKV schlägt im selben Antrag eine andere Richtung ein – er will, dass online ein aktiver Mitgliederbereich eingerichtet wird, welcher zu einer besseren Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Mitgliedern, der Geschäftsstelle und dem SVPS-Vorstand führt. Alle laufenden Geschäfte von Kommissionen und Führungsgremien, wie beispielsweise Sitzungsprotokolle, sollen so aktuell verfügbar sein (Dokumentenablage). «Es gibt viele Disziplinen, Gremien, Entscheidungen und Konzepte. Nur erhalten wir diese Unterlagen immer zu spät», so ZKV-Präsident Bruno Invernizzi. Die Option des ZKVs könnte mit weniger Aufwand durchgeführt werden und bedingt keine Statutenänderung. Alle Informationen wären für die Mitgliederverbände jederzeit abrufbar. Jedoch müsste die Plattform dauerhaft auf dem neuesten Stand gehalten werden.
Personalentscheide
Der zweite Antrag besagt, dass sämtliche Personalentscheide aller Kommissionen und Disziplinenleitungen durch die Mitgliederversammlung vorgenommen werden sollten. Die Antragssteller verlangen, dass die Kandidaten kurze Konzepte der MV unterbreiten sollen. So können die Mitgliederverbände die Kandidaten beurteilen und bekommen einen ersten Einblick von den Zielen und Vorstellungen der Kandidaten. OKV-Präsident Michael Hässig sieht in diesem Antrag ein vermehrtes Mitspracherecht der Regionalverbände beim Festlegen und Verfolgen der Verbandsstrategie. Über die Anträge werden an der nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung am Samstag, 1. April, befunden.
Die «PferdeWoche» bat die drei Präsidenten des SVPS, OKV und ZKV um eine Stellungnahme. Diese finden Sie in der aktuellen PferdeWoche. Jene von Bruno Invernizzi (ZKV) wird in einer der nächsten Ausgaben publiziert.
(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 7/2017)
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