Cynthia Wigger, hier mit Louisiana B, gewann die Finals der Stufen R 115 und R 125.

Bettschen, Wigger und Dali

Pascal Bettschen in den beiden nationalen Hauptprüfungen sowie Cynthia Wigger und Astrid Dali in den regionalen Finals feierten in der Reitsport­arena Dagmersellen die grössten Siege. Der or­ganisierende Kavallerie- und Reitverein Ober­wiggertal beging zudem sein 100-Jahr-Jubiläum mit Stil.

Am Mittwoch nutzte die Schweizer Springreiterelite die willkommene Startgelegenheit unter der Woche. Die national Lizenzierten massen sich in den Prü­fungen der Kategorien N 120, 125, 135 und N 140. Diese Zahlen entsprechen jeweils der Hindernishöhe in Zentimetern. In den Konkurrenzen mittleren Schwierigkeitsgrades setzten sich prominente Na­men an die Spitze der Ranglisten: Melanie Mänd­li mit Quihiro de Lozon und Walter Gabathuler auf Dana van de Veldbalie. Gabathuler reitet auf der Stengelmatte immer in grosser Form. Bereits im Vorjahr hatte er drei von vier nationalen Prüfungen gewonnen. Zudem wurde «Gabi», gemeinsam mit Alois Fuchs, für besondere Turniertreue seit 1974 mit einer speziellen Pferdede­cke ge­ehrt.

Bettschen vor Buholzer

Dass auf Stufe 135 20 der 58 gestarteten Paare den von Hans Zbinden und Edi Hofmannn gestalteten Parcours fehlerfrei absolvierten, spricht für die Klasse von Reitern und Pferden. Der schnellste Blankoritt gelang Pascal Bettschen mit Lalik, die mit Leichtigkeit über die Hindernisse sprang. Auf der braunen Oldenburgerstute nahm er dem Zweitplatzierten Thomas Buholzer auf Landlove 0,61 Sekunden ab. Auch in der N 140-Prüfung mit Stechen war Bettschen der do­minierende Mann. Er schaffte das Kunststück, sich mit drei Pferden für die Barrage zu qualifizieren – um dort mit einer makellosen Vorstellung auf Lalik als einziger der insgesamt 19 qualifizierten Reiter in einer Zeit unter 35 Sekunden zum Sieg zu galoppieren.

Grosser Finaltag am Sonntag

Von Donnerstag bis Samstag standen regionale Prüfungen auf dem Programm. Die jeweils besten 30 Paare qualifizierten sich für die drei Finals am Sonntag. Astrid Dali mit Carisha CH setzte sich im Stechen vor Peter Bucher (Schenkon) auf Cidonie CH an die Spitze der Stufe R 105. Danach gelang der freudestrahlenden Cynthia Wigger ein Husarenstück: Zuerst galoppierte sie als Letztstartende in der R 115-Barrage auf Louisiana B zum Sieg, um im R 125-Final auf der Stute Troja VII dem Zweitplatzierten Hans Meier und Athlet V eineinhalb Sekunden abzunehmen.

Spass für Gross und Klein

Dem Publikum wurde auf der Stengelmatte viel geboten: Die Meilensteine der Vereinsgeschichte waren an einer Bilderwand dokumentiert. Dort war auch zu erfahren, dass mit Hilda Kaufmann 1971 die erste Frau in den Verein aufgenommen worden war. Die Kleinsten erfreuten sich am Streichel-
zoo sowie am Pony- und Eselreiten, wo sich lange Warteschlangen bildeten. Beim Jubiläums-Festakt mit Gottesdienst am Sonn­tagmorgen wurde zudem die prächtige Vereins-Standarte geweiht.

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 21/2011)

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