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Marc Rebeaud und Ardenner Uranus sind ein eingespieltes Team –
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Pferdestärke im Rebberg

09.04.2024 10:26
von  Muriel Willi //

Pferde, die im Wald zum Holzrücken eingesetzt werden, sind nicht ganz so selten. Ein Kaltblut, dass im Rebberg vor den Pflug gespannt wird, ist hierzulande noch eher eine Rarität. Die «PferdeWoche» hat Marc Rebeaud und seinen Ardenner Uranus begleitet, die in den Westschweizer Weinbergen den Traktor ersetzen. 

«Hay» (für Vorwärts) und «Ho» (für Halt) hallt es über den steil abfallenden Rebberg in La Sarraz VD, mit Aussicht auf das «Musée du Cheval». Dazwischen sind nur die stapfenden Schritte und das kratzende Geräusch des Pfluges zu hören. Marc Rebeaud und sein Ardenner Uranus de Vilaine sind ein eingespieltes Team. Vor zwölf Jahren kaufte er den bereits eingefahrenen Wallach in Frankreich und bildete ihn erst für das Holzrücken und ab 2017 auch für die Arbeit im Rebberg aus. Während die beiden in den Wintermonaten Aufträge in den Wäldern ausführen, sind sie nun im Frühjahr in den Waadtländer, Walliser und Genfer Weinbergen beim Pflügen des Bodens zwischen den Reben anzutreffen. Dazu wird der immerhin 750 Kilogramm schwere, aber dennoch im französisch-leichten Ardennerschlag stehende Uranus mit einem weich gepolsterten Kummet ausgestattet und vor einen gut 100-jährigen, in Bex hergestellten Pflug gespannt. Rebeaud, der mit seinem Béret, dem karierten Flanellhemd und dem alten Militärrucksack sympathischerweise etwas aus der Zeit gefallen wirkt, leitet seinen Arbeitskumpanen vorwiegend mit der Stimme. Wenn dann keine Reaktion erfolgt, gibt er die Anweisungen, ob es mehr nach rechts oder links gehen soll, mit nur einem feinen Leitseil. Es sei das belgische System mit einer Kordel, dass ihm wegen der grösseren Flexibilität besser passe als die Arbeit an zwei Leinen, erklärt er. Er führt die Leine über einen Gurt, den er sich mit Sicherheitsklettverschluss um den Bauch geschnallt hat. Damit sich die Verbindung zwischen ihm und seinem Pferd jederzeit lösen lasse. Und so pflügen sich die beiden Schritt für Schritt die schmalen Wege zwischen den Rebenreihen hindurch. Mit einem einzigen Besuch in La Sarraz ist es allerdings nicht getan, etwa viermal pro Frühjahr bearbeiten die beiden einen Weinberg jeweils mechanisch.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der aktuellen Ausgabe. 

(Erschienen in der PferdeWoche Nr. 14/2024)

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